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Die Insektenfamilie der Borkenkäfer - Biologie, Bedeutung und Schäden
Borkenkäferflug und -entwicklung 1999

Zweck der Untersuchung

An zwei ausgewählten Punkten in Niederösterreich wird seit 1998 systematisch der Borkenkäferflug überwacht. Dabei werden unter anderem Vergleiche zwischen den verschiedenen Borkenkäfer-Bekämpfungsmethoden (Fangbaum, Pheromonfalle) gezogen. Anhand der gewonnenen Daten soll überprüft werden, welche Methode unter unterschiedlichen Bedingungen am wirksamsten ist.

Pheromonfallen zur Überwachung des Käferfluges

Entwicklung des Flugverhaltens 1999

Die Witterungsbedingungen im April verliefen etwas zu warm bei grossteils normalen Niederschlagsverhältnissen. Der Hauptflug des Buchdruckers setzte in der Woche vom 26. bis 30. April ein. Die geringen Fangzahlen in der Zeit vom 12.5.-18.5. sind auf den Kälteeinbruch zurückzuführen.
Die hohen Fangzahlen vom 26.5.-1.6 (sehr hohe Temperaturen) sind insofern überraschend, als zu diesem Zeitpunkt der Höhepunkt des Schwärmens der 1. Generation üblicherweise bereits überschritten ist. Eine Ursache hierfür könnte sein, daß infolge der ungünstigen Witterungsbedingungen (Kälte und Regen) die Käfer in ihrer Entwicklung behindert wurden oder Altkäfer in verstärktem Ausmaß gefangen wurden.
Der Kupferstecher hat - nach anfänglich sehr bescheidenen Fängen - Anfang Juni seinen ersten Flughöhepunkt erreicht. Der zweite Flughöhepunkt ist für Ende Juni / Anfang Juli zu erwarten.

Fangbäume

Die Fangbäume waren bereits Mitte Mai voll belegt. Es mußten neue, zusätzliche Fangbäume geschlägert werden, damit weiteres Brutmaterial für die Ende Mail schwärmenden Käfer zur Verfügung stand. Die Entwicklung der Bruten in den bereits Ende April besiedelten Fangbäumen war Mitte / Ende Juni abgeschlossen.Wenn die Fangbäume nicht bis Anfang Juni entrindet werden konnten, ist eine Behandlung mit Stammschutzmitteln oder der Abtransport in ein Sägewerk vor dem Flugbeginn der 2. Generation notwendig.

Zweite Käfergeneration im Juli

Durch eine Wärmeperiode Anfang Juli wurden erstmals am 7. des Monats in verstärtem Ausmaß Käfer der zweiten Generation in den Fallen vorgefunden. Die darauffolgende regnerische Woche verringerte den Flug wieder. Mitte bis Ende Juli wurde der Flughöhepunkt der zweiten Generation erreicht. Danach nahm der Käferflug kontinuierlich ab, die Schwärmzeit des Buchdruckers war praktisch vorbei.

Entwicklungsbedingungen während der Schwärmzeit 1999

Der Käferflug setzte früh ein und erreichte bereits Ende April / Anfang Mai den ersten Höhepunkt. Die Temperaturen lagen zwar über dem 30-jährigen Durchschnitt, allerdings fielen ausreichend Niederschläge, welche die Widerstandskraft der Bäume verstärkten. Die Witterungsbedingungen Ende Mai / Anfang Juni waren für den Buchdrucker günstiger als während des ersten Schwärmens Ende April/Anfang Mai. Auch während des Juli fanden Borkenkäfer günstige Witterungsbedingungen vor, besonders am Anfang des Monats.
Die hohen Temperaturen schufen gute Entwicklungsbedingungen für die Käferbruten. Durch den sehr warmen September konnte sich in niederen Lagen eine dritte Generation fertig entwickeln, welche im Lauf des September auch zum Teil ausflog. Der weitaus überwiegende Teil dieser Generation wird als Käfer überwintern, sodaß sich im Bereich übersehener Käferherde eine höhere Buchdruckerpopulation, als es für solche Bereiche "normal" ist, für das Frühjahr 2000 ankündigt. Infolgedessen ist hier erhöhte Vorsicht geboten.

Ergebnis der Pheromonfallenfänge

21.05.07 | Pfister A., Krehan H.
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