Forstschutz Aktuell
Forstliche Bundesversuchsanstalt
Nr.21/1997
Rosskastanienminiermotte

Erste Erfahrungen mit Bauminfusionen gegen die Roßkastanienminiermotte


Abstract
[First experiences with tree infusions against the horse chestnut mining moth Cameraria ohridella.]
Best results can be achieved when using this control-method at the beginning of swarming of the moth in late April. Per tree (about 20 m of height) 200 to 400 ml of Acetamiprid solution (20 % a. i.) is needed. About the problems with the phytotoxicity of the solvent (N-Methylpyrrolidon) which was sometimes observed and irregular dispension of the systemic insecticide in the crown is also reported.


Ein ausführlicher Bericht über die Versuche mit Bauminfusionen ist im Forstschutz-Aktuell Nr. 19/20 Krehan, 1997 erschienen. Es werden hier nur kurz die wichtigsten Erkenntnisse über die bisher durchgeführten Versuche wiedergegeben.

Aufgetretene Probleme bei den bisherigen Bekämpfungsversuchen

  • Die maximale Wirkstoff-(Insektizid)konzentration ist im obersten Kronendrittel vorhanden. Bei Überdosierung kann dies sogar zu vorübergehenden Welkesymptomen führen. Wahrscheinlich dürfte der phytotoxische Effekt mit einem anderen Lösungsmittel zu vermeiden sein. Möglicherweise ist auch eine lokale Überdosierung des Wirkstoffes dafür verantwortlich.
  • Im untersten Kronenteil ist der Bekämpfungserfolg in den meisten Fällen nicht ausreichend. Nur in manchen Ästen wurde das systemische Versuchspräparat weiter transportiert, dort jedoch meist in zu
  • hohem Ausmaß. (Siehe Skizze).
  • Bei nicht oder nicht ausreichend verschlossenen Bohrlöchern tritt nach intensiven Regenperioden Exsudat aus.

Das Verfahren wird allgemein als kostengünstig und an jedem Baum anwendbar angesehen. Leider gibt es bis jetzt noch kein offiziell für diesen Zweck anwendbares Präparat. Sollten jedoch mit den weiter geplanten Versuchen alle verfahrenstechnischen und chemischen Probleme ausgeschaltet werden können, so wird von seiten der chemischen Industrie sicher ein Vorstoß in Hinblick auf amtliche Registrierung des Präparates unternommen werden.

H. Krehan
Institut für Forstschutz
Forstliche Bundesversuchsanstalt, Wien


PfiA/1/12/97 zurückInhaltvor