Forstschutz Aktuell
Forstliche Bundesversuchsanstalt
Nr.21/1997
Rosskastanienminiermotte

Verbreitung der Roßkastanienminiermotte in Österreich

Abstract
[Occurrence of Cameraria ohridella in Austria.]
Cameraria ohridella was first observed in Upper Austria near Linz in 1989. Since then practically all horse chestnut trees all over the country have been attacked by the moth. Fig. 1 shows the situation in Austria in the year 1996. The heaviest attack occurred in the east and southeast of Austria, mainly because of favorable climatic conditions.


Erste Berichte über das Auftreten der Roßkastanienminiermotte gehen in Österreich auf das Jahr 1989 (vgl. Puchberger, 1990) zurück. Der zuerst in Oberösterreich beobachtete Kleinschmetterling hat innerhalb weniger Jahre praktisch alle Roßkastanien im Bundesgebiet befallen und sich auch in den benachbarten Staaten ausgebreitet.
Abb. 1 gibt die Befallssituation des Jahres 1996 aufgegliedert nach Bezirken wieder.

Der Schwerpunkt des Befalls sowie der verursachten Schäden korreliert einerseits mit dem konzentrierten Auftreten der Roßkastanien im Osten und Südosten Österreichs, andererseits mit den für die Entwicklung des Insekts günstigeren Lebensbedingungen, insbesondere mit der längeren Vegetationszeit. Einschränkend muß jedoch festgestellt werden, daß aufgrund der höheren Niederschläge und niedrigeren Temperaturen in Teilgebieten Österreichs weniger Cameraria-Generationen gebildet wurden als 1995 und aus diesem Grund auch geringere Blattschäden durch das Insekt an den Roßkastanien beobachtet wurden. Gleichzeitig nahm die Befallsintensität des Blattbräunepilzes Guignardia aesculi in den feuchten Lagen zu und verursachte ähnliche Blattschäden wie die Roßkastanienminiermotte.

Ch. Tomiczek
Institut für Forstschutz
Forstliche Bundesversuchsanstalt Wien


Literatur


PfiA/1/12/97 zuüruckInhaltvor