Forstliche Bundesversuchsanstalt - Index

Gartner, Karl
Wasserhaushalt ausgewählter Standorte im Osten Österreichs
S. 31-44

Ausgehend von einer kurzen klimatischen Charakterisierung Ostösterreichs werden Untersuchungsergebnisse zum Bodenwasserhaushalt im Leithagebirge und in der Nähe von Fürstenfeld präsentiert. Anhand der gezeigten Resultate wird deutlich,wie stark die jeweiligen Bodenfeuchteverhältnisse von den physikalischen Eigenschaften des Bodens abhängig sind. Durch Gegenüberstellung zweier an sich gleicher Standorte mit verschiedenem Bestand wird auf Unterschiede im Bodenwasserhaushalt in Abhängigkeit von Bodenvegetation und Wurzelverteilung eingegangen. Schließlich zeigt ein Beispiel, wie sich hohe Verdunstungsraten zusammen mit geringem Niederschlag auf den Bodenwasserhaushalt auswirken können.


Starlinger, Franz
Natürliche Waldgesellschaften im "Sommerwarmen Osten" Österreichs.
S. 45-58

Ein Überblick über die natürliche Waldvegetation in der kollinen und submontanen Stufe des östlichen Österreich einschließlich der standörtlichen Grundlagen wird präsentiert. Die verschiedenen Pionier-, Dauer- und Klimagesellschaften werden fast ausschließlich von Laubbaumarten aufgebaut. In der kollinen Stufe herrschen Eichenarten vor, während in der submontanen Stufe die Rotbuche in den Vordergrund tritt. Überlegungen über die Wirkung einer möglichen Klimaerwärmung auf die Waldgesellschaften des Gebiets werden angestellt. Als Vergleichsgebiet, das bereits heute das erwartete Klima aufweist, wird die Klimazone der Balkaneiche in Südosteuropa herangezogen.


Neumann, Markus
Ergebnisse langfristiger Dauerversuche von Weißkiefern und Roteichen im Sommerwarmen Osten.
S. 59-77

Aufforstungen von Weißkiefer und Roteiche wurden auf mehreren Dauerversuchsflächen m² Burgenland seit 1975 bzw. 1959 mehrfach gemessen. Die Ergebnisse belegen für beide Baumarten ein sehr hohes Wachstum, das die Ertragstafelwerte weit überschreitet. Insbesondere Roteiche scheint eine hoch produktive und wirtschaftlich interessante Baumart für diese relativ trockenen Standorte im Osten Österreichs zu sein. Bis jetzt wurde sie weder von biotischen noch von abiotischen Schäden betroffen, während Nadelbaumbestände in diesen Gebieten stark darunter leiden. Die in den Weißkiefernbeständen angelegten Durchforstungsversuche bestätigen die Notwendigkeit einer frühzeitigen Stammzahlreduktion, nur dadurch können einerseits gegen Schneebruch stabile Bestände erzogen und andererseits in kürzeren Zeiträumen wirtschaftlich interessante Holzdimensionen erreicht werden.


Tomiczek, Christian
Risikoabschätzung bei Kiefer und Eiche im sommerwarmen Osten. Waldbau an der unteren Waldgrenze
S. 91-94

Durch die besonderen Klimaverhältnisse des sommerwarmen Ostens, die den Werten eines gemäßigten, sommertrockenen Steppenklimas entsprechen, wird besonders die Kiefer, in geringem Umfang auch die Eiche anfälliger für Infektionskrankheiten und Sekundärschädlingsbefall. Das Risiko bei Kiefer wird auch durch den Umstand verstärkt, dass degradierte, sekundäre Kiefernwälder auf großer Fläche stocken. Für eine geringere Disposition der Eiche spricht auch das an die Bodenwasserverhältnisse besser angepaßte Wurzelsystem, sowie die Möglichkeit, bei langanhaltenden Trockenperioden sich rasch ihrer Blätter entledigen zu können.


Litschauer, Rudolf
Maßnahmen zur Erhaltung der genetischen Vielfalt im "sommerwarmen Osten"
S. 95-98

Im Rahmen eines Projektes der Forstlichen Bundesversuchsanstalt werden seit 1986 Maßnahmen zur Erhaltung der genetischen Vielfalt des Waldes im gesamten Bundesgebiet gesetzt. Der Handlungsbedarf wird aufgrund bereits länger andauernder Einengungen der genetischen Vielfalt, Entmischungstendenz, ungeeigneter Bewirtschaftungsformen und Umweltbelastungen sowie in letzter Zeit zusätzlich durch größere Klimaschwankungen im Osten des Bundesgebietes noch verstärkt. Die Zielsetzung und die Vorgangsweise werden eingehend dargestellt, die zukünftigen Schwerpunkte der forstlichen Gen-Erhaltung in diesem Gebiet beschrieben. Bisher gesetzte Maßnahmen wie Anerkennung von Beständen, Errichtung einer Samenbank, Auswahl von Generhaltungswäldern sowie die Anlage von Klonarchiven und Samenplantagen werden in Tabellenform wiedergegeben.


Ruhm, Werner
Begründung von Eichenbeständen - alternative Verfahren
S. 99-103

Es werden in der Praxis bisher wenig genutzte waldbauliche Vorgangsweisen angesprochen, die in unterschiedlicher Intensität die Wiederbesiedelungsdynamik von Freiflächen auszunutzen versuchen. Durch weitständige Begründung, Teilflächenkultur, Heisterpflanzung und Miteinbeziehung von Sukzessionsabläufen lassen sich artenreiche und vielfältig strukturierte Bestände aufbauen. Neben ökologischen Vorteilen besteht die Möglichkeit, Bestandesbegründung und -pflege flexibler und insgesamt kostengünstiger zu gestalten. Einsparungen bei der Begründung können wiederum in intensivere und damit wertsteigernde Pflegemaßnahmen investiert werden.


Müller, Ferdinand
Waldbauliche Strategien für das Pannonische Tief- und Hügelland bei sich ändernden Umweltbedingungen
S. 117-123

Die klimatischen Besonderheiten des pannonischen Osten Österreichs erschweren die waldbauliche Planung. Die prognostizierte Klimaänderung erhöht das Gefährdungspotential und verändert die Leistungsfähigkeit der Wälder. Zur Einschränkung des Risikos werden die Möglichkeiten der Verringerung des Gefährdungspotentials ausgeführt. Für die Unterstützung waldbaulicher Entscheidungen wird ein Programm zur Bewertung der Funktionen und des Gefährdungspotentials auf Grundlage der natürlichen Waldgesellschaften konzipiert. Damit soll die Ableitung funktionsgerechter Waldbaurichtlinien unter Einbeziehung der Ansprüche der Öffentlichkeit erleichtert werden.

Siehe auch

Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs
Klimaänderung in Österreich


FieSy, 6/4/98 top Forstliche Bundesversuchsanstalt - IndexForschungPublikationen