Forstliche Bundesversuchsanstalt - Index

E. Lang
Wildbacheinzugsgebiet Oselitzenbach - Spitzenwerte von Niederschlag und Abfluß 1987 - 1995

Der Mangel an Meßdaten von Extremereignissen in kleinen Einzugsgebieten stellt nach wie vor eines der Hauptprobleme bei der Projektierung von Hochwasserschutzmaßnahmen für Wildbäche dar. Die geglückte meßtechnische Erfassung eines Hochwasserereignisses mit extrem hoher Jährlichkeit in einem solchen Gebiet wurde daher zum Anlaß genommen, dieses Ereignis zu bewerten, wie auch zu früheren Zeitpunkten aufgezeichnete Spitzenwerte von Niederschlag und Abfluß zu veröffentlichen. Diese reihen sich ins Vorderfeld bisher bekannter österreichweiter Vergleichsdaten und sind ein wesentlicher Beitrag für die räumliche Zuordnung solcher Werte.

Schlüsselworte: Wildbachforschung, Meßergebnisse, Starkregen, Mustereinzugsgebiete, Hochwasser


U. Stary
Niederschlag-Abfluß-Dokumentation eines Starkregenereignisses am Schmittenbach

Am 27. Juli 1995 gingen in den Abendstunden beidseitig von Zell am See Muren ab, sodaß der Ort einige Stunden von der Umwelt abgeschnitten war. Diesen Vorfall nahm das Institut für Lawinen- und Wildbachforschung der Forstlichen Bundesversuchsanstalt zum Anlaß, aus ihrem Mustereinzugsgebiet Schmittenbach Niederschlags- und Abflußdaten von diesem Tag, die im Rahmen des Meßdienstes der Wildbachhydrologie erhoben wurden, zu veröffentlichen. Es soll dabei gezeigt werden, in welchen Umfang Daten am Institut gesammelt werden, in welcher Dichte sie vorhanden sind, in welcher Genauigkeit sie ausgewertet und für interdisziplinäre Arbeiten zur Verfügung gestellt werden können.

Schlüsselworte: Wildbachforschung, Hochwasser, Starkregen, Niederschlag-Abfluß-Analyse


B. Kohl, G. Markart, U. Stary, H. Proske, P. Trinkaus
Abfluß- und Infiltrationsverhalten von Böden unter Fichtenaltbeständen in der Gleinalm (Steiermark). Vergleich zweier Großregenanlagen

An Waldstandorten in geologisch unterschiedlichen Bereichen mit verschiedenen Hangstabilitätsverhältnissen wurden Infiltrations- und Speicherleistung sowie der oberflächliche Abfluß bei Starkniederschlägen anhand von künstlichen Starkniederschlägen überprüft. Zum Vergleich kamen zwei Großregenanlagen zum Einsatz. Trotz sehr hoher Niederschlagsintensität (ca. 100 mm/h) wurde auf keiner Versuchsfläche die minimale Infiltrationsrate der jeweiligen Böden erreicht. Weder Oberflächenabfluß noch Interflow waren erkennbar. Bodenfeuchtemessungen ergaben auf Böden über Bänderamphibolit sehr hohe Sickerraten, während Böden über Augengneis über ein höheres Speichervermögen verfügen. Der geringfügig höhere Tongehalt in Verbindung mit einem geringeren Makro- bzw. Sekundärporenvolumen sind für diese höhere Speicherleistung ausschlaggebend. Das wesentlich höhere Gewicht dieser Böden bei Starkniederschlägen kann in Zusammenhang mit dem Forstwegebau als Auslöser von Hanginstabilitäten angesehen werden.

Schlüsselworte: Beregnungsversuch, Abfluß, Infiltration, Speichervermögen


H. Proske
Gebietscharakteristik des Gleintales bei Knittelfeld (Steiermark)

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung sowie des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung wurden in den Jahren 1992 bis 1994 in einem Teilbereich des Gleintales östlich von Knittelfeld (Steiermark) geo- und biowissenschaftliche Erhebungen durchgeführt. Diese sollten einen Beitrag zur Klärung des Problemkreises Erosion und Massenbewegungen in diesem Raum liefern (Lazar, Proske & Trinkaus 1994). Die Datenerhebung konzentrierte sich auf geologische, geomorphologische, hydrogeologische und klimatologische Fragestellungen, da der Boden- und Vegetationskomplex durch frühere Studien der Forstlichen Bundesversuchsanstalt und der Universität für Bodenkultur weitgehend abgedeckt war. Die Ausbildung der Schuttüberlagerung sowie das Vorhandensein von Stauhorizonten an der Grenze zum unterlagernden Festgestein waren im Untersuchungsgebiet für die Beurteilung der Hangstabilität von vorrangiger Bedeutung. Für die Entwicklung der Erosionsschäden im Gleintal waren in erster Linie die unangepaßte Bauweise der Forstwege und die damit verbundenen Eingriffe in den Hangwasserhaushalt verantwortlich. Die damals entstandenen Erosionsflächen stellen heute bevorzugte Angriffsflächen für weitere Abtragsvorgänge dar.

Schlüsselworte: Erosion, Massenbewegungen, Geologie, Klimatologie


P. Andrecs & H. Gottschling
Analyse eines Wildbach-Schadensereignisses im Einzugsgebiet des Wetzelsbergerbaches (Steiermark)

Eine der Zielsetzungen des Institutes für Lawinen- und Wildbachforschung ist es, im Rahmen des Projektes "Katastrophenuntersuchungen in Wildbächen" Erfahrungsmaterial über Ursachen und Ablauf von Wildbach-Schadensereignissen zu gewinnen. Ausgehend von einem Schadensereignis des Jahres 1995 (Wetzelsbergerbach (Gemeinde St. Georgen ob Judenburg; ST)) werden im folgenden Bericht Ergebnisse dieser Untersuchungen dargestellt. Dabei erfolgt einerseits eine ausführliche Beschreibung des Schadensherganges, andererseits werden die in der Praxis zur Verfügung stehenden Methoden der Ermittlung von Geschwindigkeit und Kubatur solcher Ereignisse beurteilt.

Schlüsselworte: Wildbach-Schadensereignisse, Geschiebefracht, Gefahrenzonenpläne


FieSy, 27/3/98 top Forstliche Bundesversuchsanstalt - IndexForschungPublikationen