Chronik der Forstlichen Bundesversuchsanstalt 1975 - 1999
 
FBVA-Chronik
Immissionsforschung und Forstchemie - Projekte

Chemische Pflanzenanalysen für Gemeinschaftsprojekte

P/XI/12, ab 1994 P/6/12
Laufzeit seit 1987 langfristig, Leiter K. Stefan

Im Rahmen des Projekts werden Nadelanalysen für die Gemeinschaftsprojekte der FBVA durchgeführt, um die Einwirkung akkumulierbarer Schadstoffe und den Ernährungszustand zu erheben. Die Analysenergebnisse dienen zur Feststellung regionaler Trends und als Grundlage für kausalanalytische Interpretationen des Waldzustandes bzw. von Schadsymptomen.


Charakterisierung von Nadelbaumklonen- und herkünften mit Hilfe biochemischer Methoden

P/XI/13, ab 1994 P/6/13
Laufzeit seit 1988 langfristig, Leiterin M. Breitenbach

Im Rahmen dieses Projekts werden Klone und Herkünfte biochemisch charakterisiert, bisher vorwiegend von Tannen und Fichten. Die genetische Variation und Differenzierung von Herkünften soll es ermöglichen, mit Hilfe des gewonnenen Datenmaterials Herkunftsregionen abzugrenzen. Biochemische Parameter werden mit morphologischen Daten und standörtlichen Eigenschaften wie Herkunft, Höhenlage, klimatischen Bedingungen, Vitalität, Eignung für bestimmte Regionen usw. korreliert und Populationen aus unterschiedlichen Wuchsgebieten verglichen.

Diese Untersuchungen zeigten, daß die Weißtanne eine biochemisch deutlich differenzierte Baumart ist. Ereignisse während der Rückwanderung der Tanne nach der Eiszeit haben ihre genetischen Strukturen geprägt. Diese zeigen eine gute Übereinstimmung mit den Einwanderungsrouten der Tanne nach der Eiszeit. Auch der Einfluß aktueller waldbaulicher Maßnahmen auf den Genpool ist durch die biochemischen Untersuchungen erfaßbar. Die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse über die regionalen Unterschiede der genetischen Strukturen der Weißtanne können bei der Überprüfung von forstlichem Saatgut auf die erforderliche Klonzahl und der Herkunftsdeklaration Anwendung finden. Die meisten Untersuchungen des Projekts sind Teilarbeiten zu den Gemeinschaftsprojekten G6 "Erhaltung der genetischen Vielfalt" und P/2/27 "Untersuchungen von Waldbeständen mit genetisch-biochemischen Methoden".

Breitenbach-Dorfer M., et.al., 1997, The contact zone between two migration routes of silver-fir, Abies alba, (Pinaceae), revealed by allozyme studies, in: Plant Systematics and Evolution 206, S. 250-272


Charakterisierung von pathogenen Pilzen mit Hilfe von Izoenzymuntersuchungen

P/XI/14, ab 1994 P/6/14
Laufzeit seit 1988 langfristig, Leiterin M. Breitenbach

Unterschiedlich virulente Pilzstämme, die morphologisch nicht unterscheidbar sind, werden mit Hilfe von Isoenzymuntersuchungen gegeneinander abgegrenzt.

Isoenzymuntersuchungen bei Gremmeniella abietina und Analysen von Prototypen des amerikanischen, der europäischen und des amerikanisch-europäischen Hybridstammes des Pilzes ergaben, daß es zu keiner Einschleppung der "nordamerikanischen" Gremmeniella abietina-Stämme gekommen ist. Man kann annehmen, daß die österreichischen Isolate autochthonen Ursprungs sind.

Breitenbach-Dorfer M., Cech Th., 1996, Gremmeniella abietina in Österreich - Pathogenität und biochemische Charakterisierung, Centralblatt f. d. ges. Fw., Wien, 11 (2), S. 55-70


Entwicklung eines Laborinformations- und Managementsystems

F/6/1
Beginn 1994, Leiter A. Fürst

Die Entwicklungen der analytischen Chemie bzw. des Normenwesens und die gesetzlichen Bestimmungen des Akkreditierungsgesetzes BGBl. 468/1991 erfordern die Erstellung eines Laborinformations- und Managementsystems (LIMS).


Vorarbeiten für eine künftige Akkreditierung des blatt- und nadelanalytischen Labors

F/6/2
Beginn 1994, Leiter A. Fürst

Im Rahmen dieser Facharbeit werden Vorarbeiten für die Akkreditierung des blatt- und nadelanalytischen Labors gemäß dem Akkreditierungsgesetz BGBl. 468/1992 durchgeführt und ein Qualitätssicherungshandbuch erstellt.


EUROSILVA-Projekt "Reaktionen junger Fichten auf Ozon-, Wasser- und Nährstoffstreß, einfach und in Kombination"

P/6/15-EU2
Laufzeit 1995 bis 1999, Leiter G. Wieser

Eine Untersuchung, wie sich Ozon in Kombination mit anderen Streßfaktoren auf Waldbäume auswirkt, läuft derzeit als EUROSILVA-Projekt "Reaktionen junger Fichten auf Ozon-, Wasser- und Nährstoffstreß, einfach und in Kombination" im Rahmen des Projekts P/6/15 ¿Ökophysiologische Analyse von Waldschäden¿. In Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Institutionen und mit dem Institut für Forstökologie der FBVA werden 36 eingetopfte Jungfichten zahlreichen Experimenten unterzogen.


Literaturrecherche über die Bedeutung organischer Schadstoffe für Waldökosysteme

F/6/3
Laufzeit 1995, Leiter St. Smidt

Im Rahmen dieser Arbeit wurden toxische Konzentrationen der wichtigsten organischen Substanzen bzw. Dosis-Wirkungsbeziehungen für Forstbäume zusammengestellt. Die Kompilierung der Publikationen ergab, daß die Bedeutung der zahlreichen organischen Luftverunreinigungen neben ihren direkten Wirkungen vor allem in den indirekten Wirkungen auf Blattorgane und auf den Boden liegt.


Vorarbeiten zur Bestimmung von verschiedenen Parametern der Streßindikation bei Forstpflanzen

F/6/4
Laufzeit 1995 bis 2003, Leiterin M. Breitenbach

Verschiedene Parameter der Streßindikation bei Forstpflanzen werden in Hinblick auf ihre Anwendbarkeit im Routinebetrieb untersucht. Die Arbeit dient der Vorbereitung eines wissenschaftlichen Projekts.


Abfassung einer Sammlung von forstchemischen Fachtermini

F/6/5
Laufzeit 1996 bis 1997, Leiter St. Smidt

Das "Lexikon für waldschädigende Luftverunreinigungen" umfaßt rund 2000 Schlagworte und wurde unter Mitarbeit von 10 Fachleuten publiziert.

Smidt St., 1997, Lexikon für waldschädigende Luftverunreinigungen mit Index Deutsch-Englisch/Englisch-Deutsch, FBVA-Berichte 99/1997, Forstliche Bundesversuchsanstalt, Wien, 209 S.


Forest Foliar Coordinating Centre (FFCC)

F/6/6
Laufzeit 1996 bis 1999, Leiter K. Stefan

Im Rahmen zweier internationaler Programme, dem International Cooperative Programme on Assessment and Monitoring of Air Pollution Effects on Forests (ICP-Forest) und dem European Union Scheme on the Protection of Forests against Atmospheric Pollution wurde ein Monitoringnetzwerk in Europa eingerichtet (Level I). Auf diesem Netz werden seit 1986/87 jährlich Kronenansprachen durchgeführt. Zusätzlich wurden chemische Boden- und Nadelanalysen vorgenommen. Für die Auswertung der chemischen Nadelanalysen wurde an der FBVA im Rahmen eines EU-Projekts das Forest Foliar Coordinating Centre (FFCC) eingerichtet, welches die einlangenden Daten speichert, überprüft, auswertet und präsentiert. Darüberhinaus werden Maßnahmen (Ringversuche, Methodenmanual) gesetzt, die die Qualität der chemischen Analysen der Teilnehmerländer in diesem Bereich verbessern sollen.

Stefan K. Fürst A. Hacker R. and Bartels U, 1997, Forest Foliar Condition in Europe -Results of large-scale foliar chemistry surveys (survey 1995 and data from previous years), EC-UN/ECE-FBVA, Brussels, Geneva, Vienna 1997, 207 S.


Vorarbeiten zur biochemischen Analyse von Pinus sylvestris und anderen heimischen Pinus-Arten

F/6/7
Beginn 1998, Leiterin M. Breitenbach

Die Facharbeit umfaßt die Adaptierung von Labormethoden zur biochemischen Analyse von Pinus-Arten sowie die Anwendung dieser Methoden an ausgewählten Einzelbäumen und deren Nachkommen und die Auswertung der Daten mit statistischen Methoden. Die Arbeit dient der Vorbereitung eines wissenschaftlichen Projekts.

(1) Die zweimalige Umorganisation im besprochenen Zeitraum hat beim Institut für Immissionsforschung und Forstchemie eine bis zu zweimalige Änderung der Projektnummern zur Folge: Von 1975 bis 1984 P/IV, von 1985 bis 1993 P/XI, ab 1994 P/6, jeweils ergänzt durch die laufende Projektnummer.


10.08.05 | Linhart, R.
FBVA © 1999