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Vorzeitiger Laubfall bei Eschen, Blattkrankheiten bei Linden
Ende August 2005 wurde an zahlreichen Standorten in Ober- und Niederösterreich bei der Esche vorzeitiger Laubfall beobachtet, der oft von einer Kräuselung und gelegentlich von größeren diffusen Blattflecken begleitet war. Stichprobenartige Untersuchungen von Blättern ergaben Befall durch den Eschenmehltau Phyllactinia fraxini sowie Schorf Spilocaea fraxini und Cladosporium sp. Darüber hinaus waren an den Blättern häufig Blattminen von Miniermotten (Caloptilia sp.) sowie Plätzefraß durch Rüsselkäfer vorhanden.

Vor allem Nieder- und Oberösterreich betroffen

Die Erscheinungen wurden gehäuft aus dem westlichen Niederösterreich (Amstetten, Waidhofen/Ybbs), aber auch aus Oberösterreich gemeldet. Betroffen waren Eschen aller Altersklassen. Vorzeitiger Blattfall war zuletzt Ende August 1999 beobachtet worden (Donaubauer 2000). Auch damals war der Eschenmehltau an den noch grünen abgefallenen Blättern die häufigste Pilzart. Eschenmehltau entwickelt sich besonders gut in Jahren mit hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer, wobei andauernde Niederschläge für die Entwicklung des Pilzes allerdings eher ungünstig sind. Die Temperatur spielt dabei eine geringere Rolle, sowohl in kühlen wie in warmen Sommern kann es zur Ausbreitung kommen und Chlorosen, Blattnekrosen sowie Blattfall treten immer wieder auf (Jones and Benson 2001, Sinclair et al. 1987). Entscheidend dürfte im heurigen Jahr die anhaltende hohe Luftfeuchtigkeit gewesen sein. Die Niederschlagsmengen lagen im Juli wie auch im August mehrheitlich deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Diese Situation war auch im Jahr 1999, wenn auch etwas weniger ausgeprägt, gegeben. Auch bei Linden sind zwei Blattkrankheiten weit verbreitet, die allerdings nur selten zu vorzeitigem Blattfall führen. Am häufigsten ist Cercospora cryptosora (kleine dunkelbraune Blattflecken in großer Zahl), etwas seltener Apiognomonia tiliae (größere hellbraune Blattflecken).
03.01.06 | Cech Th.L.
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