| Gegenüberstellung der Entwicklung der Emissionen und Immissionen saurer Luftschadstoffe sowie der Waldzustände in Österreich und der Nachbarländer Österreichs | ![]() |
Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, für Österreich und Österreichs Nachbarländer nach Analyse der Emissions- und Immissionssituation saurer Luftverunreinigungen (seit 1980) und der Waldzustände, einen möglichen Zusammenhang zwischen den Kronenzuständen und der Luftschadstoffeinwirkung aufzuzeigen.
Emissionssituation
In den vergangenen 20 Jahren konnte in Österreich und Österreichs Nachbarländern die größte Reduktion bei den SO2-Ausstößen verzeichnet werden. Die Emissionen von NO2 nehmen in manchen Ländern wie Italien zu, insgesamt ist in Europa aber eine leicht fallende Tendenz zu verzeichnen. Bei den reduzierten Stickstoffverbindungen zeigen sich keine signifikanten Veränderungen.Immissionssituation
Die SO2- und NO2-Belastung der Luft, die die lokale Situation widerspiegelt, hat an den Messstationen in unmittelbarer Umgebung von Emittenten markant abgenommen. Die 1999 gemessenen Werte sind bereits nahe jenen an Hintergrundstandorten, an denen in den zwanzig Messjahren keine oder nur sehr geringe Rückgänge verzeichnet werden konnten.Depositionen
Depositionen sind das Ergebnis großräumiger Schadstoffausbreitung und haben, wegen ihrer bodenverändernden Wirkung, besondere Bedeutung für die Vegetation. An den Messstationen, von denen Messwerte vorlagen, konnte ein Rückgang des Schadstoffeintrags verzeichnet werden. Allerdings sind die Depositionen in Österreich wesentlich höher als die österreichischen Emissionen. Der Grund liegt in den hohen Schadstoffimporten aus dem Ausland.Schwefelgehalt der Nadeln
Verglichen mit den Nachbarländern weisen Österreichs Bäume die geringsten Schwefelgehalte in den Nadeln auf. Die Maximalwerte sind in den letzen 20 Jahren stark gesunken. Der Mittelwert der Schwefelgehalte in Österreich ist jedoch während des gesamten Erhebungszeitraumes (1983-1999) konstant. Am höchsten unter den Nachbarländern ist die Belastung in Slowenien; dieses Land trägt auch maßgeblich zur Schwefel-Immissionseinwirkung im Südosten Österreichs bei.Stickstoffversorgung
Bei mehr als 80% der untersuchten Bäume konnte in Österreich Stickstoffmangel nachgewiesen werden, wobei sich die Situation seit 1994 langsam verbessert. Unter den Nachbarländern stellt dies das schlechteste Ergebnis, gefolgt von Italien dar. Die beste Versorgung weisen slowenische Bäume auf.Waldzustand
Beim Kronenzustand konnte in Österreich und einigen Nachbarländern in den letzten Jahren keine signifikante Änderung festgestellt werden. Europaweit nimmt der Nadel-/Blattverlust aber zu. Demgegenüber stehen allerdings gesteigerte Zuwachsraten, die auf die Änderung der Nutzungsgewohnheiten, geänderte klimatische Verhältnisse, gesunkene SO2-Belastung, konstanten N-Eintrag und erhöhte CO2-Gehalte zurückzuführen sein könnten. Diesen Ergebnissen ist zu entnehmen, dass sich der Kronenzustand nicht in dem Maße verbessert hat, wie es aus der Emissionsreduktion zu erwarten wäre. An Hand zweier Beispiele wird gezeigt, dass in einem "klassischen Immissionsgebiet" die Wirkung der emissionsreduzierenden Maßnahmen sehr wohl an Hand der Waldzustände nachvollzogen werden kann. In emittentenfernen Gebieten mit "neuartigen" Waldschäden stößt man allerdings auf Schwierigkeiten, weil immissionsbedingte latente Schäden mit Hilfe der Kronentaxationen nicht nachweisbar sind und die Wirkung der Luftschadstoffe durch andere negative Einflüsse überlagert ist.Diplomarbeit ohne Anhang
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