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Österreichisches Bioindikatornetz (BIN)
Austrian Bio-Indicator Grid
Österreichisches Bioindikatornetz - Nährstoffversorgung

Allgemeines

Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium und Magnesium zählen zu den Makronährstoffen der Pflanze. Außer diesen Makronährstoffen wurden noch die Mikronährstoffe Eisen, Mangan und Zink beim Bioindikatornetz bestimmt. Alle diese Element sowie die Verhältnisse zueinander sind für ein gutes Pflanzenwachstum essenziell. Die Ursachen für das Auftreten von Nährstoffmangel und Nährstoffüberschuß sind vielfältig, dazu zählen unter anderen:
  • unzureichende Versorgung der Böden mit dem Nährstoff
  • kontinuierliche Nährstoffentzüge (Streunutzung, Vollbaumnutzung)
  • Nährstoffauswaschung ("saurer Regen")
  • einseitiger Nährstoffeintrag (Stickstoffeintrag, Düngung mit Kohlendioxid,..)
  • behinderte Nährstoffaufnahme (hoher Boden pH-Wert, Bodenverdichtung,...)
Durch die in Österreich sehr unterschiedlichen Bodenverhältnisse kann der Nährstoffversorgung der Bäume stark variieren. Es wurde daher bereits 1983 die Untersuchung der Makronährstoffe ins Erhebungsprogramm des Bioindikatornetzes aufgenommen. Ab 1992 mit dem Einsatz neuer Analysengeräte (ICP-OES) wurde die Untersuchungspalette um die Mikronährstoffe erweitert.

Ebenso wie bei Schwefel unterliegen die einzelnen Nährstoffe starken Variationen während der Vegetationsperiode. Eine Beurteilung des Ernährungszustandes ist daher nur nach Abschluß der Vegetationsperiode möglich (Probenahme: Nadelbäume Oktober/November; Laubbäume im September). Die Beurteilungswerte für die Gehalte der Nährstoffe der Baumarten Fichte und Kiefer sind HIER verfügbar.

Einseitiger Nährstoffeintrag kann zu überhöhten Gehalten und zu nicht harmonischen Nährstoffverhältnissen führen, was das Wachstum der Bäume negativ beinflusst. Aus diem Grund wurden in der Zweiten Verordnung gegen Forstschädliche Luftverunreinigungen wirkungsbezogene Grenzwerte für Fichtennadeln für Ammoniak (2,2%N) und Staub (0,3%P, 0,85%K, 0,9%Ca und 0,2%Mg) festgelegt.

Ergebnisse des Bioindikatornetzes

Stickstoff

Wie das Bioindikatornetz zeigt, ist Stickstoff jener Nährstoff mit dem der Wald in Österreich am schlechtesten versorgt ist. Bis 1992 stieg der Anteil an Punkten mit Stickstoffmangel auf knapp 70 Prozent an. Danach konnte eine Verbesserung der Stickstoffversorgung festgestellt werden. Nur in den Jahren 1994 sowie 2000 wurden nochmals hohe Anteile an Punkten mit Stickstoffmangel nachgewiesen (Stickstoffversorgung 1983-2003). Regional ergaben sich große Unterschiede in der Stickstoffversorgung. Die am schlechtesten versorgten Gebiete liegen im Süden Kärntens, die besten versorgten Gebiete liegen im Mühl- und Waldviertel und im Alpenvorland (Stickstoffversorgung in Österreich).



Phosphor


Im Mittel der Untersuchungsjahre weisen rund 15 Prozent der Punkte Phosphormangel auf. Damit ist Phosphor nach Stickstoff das zweithäufigste Mangelelement in Österreich Der höchste Anteil an Punkten mit Phosphormangel konnte 2000 mit rund 25 Prozent festgestellt werden. Phosphormangel tritt vorwiegend im Kalkalpenbereich auf - in einzelnen Wuchsgebieten erreicht der Anteil an Phosphormangelpunkten mehr als 50 Prozent.

Magnesium

Magnesiummangel konnte nur an rund 1 Prozent der Untersuchungsflächen festgestellt werden. Im Gegensatz zu anderen Ländern spielt deshalb Magnesiummangel, als Ursache von Waldschäden, eine untergeordnete Rolle. Flächen mit schlechter Magnesiumversorgung liegen vorwiegend in Oberösterreich (Alpenvorland, Mühlviertel) und in Vorarlberg.

sonstige Nährstoffe

Die untersuchten Proben waren mit den Makronährstoffen Kalium und Calcium zumeist ausreichend versorgt. Probleme mit der Mikronährstoffversorgung traten ebenfalls nur regional auf. So konnte Zinkmangel an einigen Punkten im Mühlviertel sowie im oberösterreichischen Alpenvorland festgestellt werden. Manganmangel trat vereinzelt im Weinviertel und im südöstlichen Niederösterreich auf.
Einen guten Überblick über die Versorgungssituation mit den einzelnen Nährstoffen in Österreich bietet die Web-Datenbank BIN-Online.

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13.10.14 | Bearbeitung: Fürst
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