Schäden an Christbaumkulturen 1999 |
Kleine Fichtenblattwespe – Pristiphora abietina Christ
Baumarten:
Picea abies, gelegentlich auch an P. pungens glauca
Schadbild: Die mit Eitaschen belegten Nadeln werden blaß, gelblich und in der Folge von den schlüpfenden Junglarven gemieden. Solche Nadeln bleiben nach dem Fraß oft als einzige übrig und ermöglichen dadurch die Identifikation des Schädlings. Die Junglarven beißen die Nadeln vom Rand her an und befressen sie bis zur Basis, wobei die Nadelspitze unberührt bleibt. Die dünnen Nadelreste trocknen rasch ein, kräuseln sich und verbraunen. Ältere Larven hingegen lassen nur mehr Nadelstummeln übrig. Die wie versengt aussehenden und später kahl gefressenen Maitriebe bilden daher ein untrügliches Zeichen für den Befall durch die Kleine Fichtenblattwespe. Auftreten Flugzeit etwa ab Ende April (Maximum bis Mitte Mai), die Fraßdauer der Afterraupen ist kurz (ca 14 Tage) Verwechslungsmöglichkeiten: Andere Blattwespen, Schlehenspinner Bekämpfung Da besonders P. abietina auf ein bestimmtes Entwicklungsstadium des Austriebes angewiesen ist, kann in einem Gefährdungsgebiet vorbeugend, kurz vor dem Austrieb eine Insektizidapplikation, auch mit einem systemischen Präparat, durchgeführt werden. |
Zeitlich etwas später als in den letzten Jahren konnten Schäden durch Grauschimmel beobachtet werden. Aufgrund des späten Befalls läßt sich der Pilz anhand seines typischen Schadbildes – ab etwa Triebmitte schlaffes Herabhängen und später Verbraunen des Maitriebes – genau bestimmen.
Andere Schadursachen
Häufig waren auch Herbizide Ursache für Schäden an eingesandten Probenpflanzen. Grund dafür ist meistens die (unsachgemäße) Anwendung von für den Forst nicht zugelassenen Herbiziden sowie oft eine durch andere Faktoren verstärkte Wirkung der Unkrautbekämpfungsmittel (feuchte Witterung bei Ausbringung, Düngung, Staunässe). Kaum in Erscheinung getreten ist bisher an der Fichte die Sitkalaus, deren explosionsartige Vermehrung in Frühjahr 1998 sich scheinbar “totgelaufen” hat. Auch der Fichtennadelrost fand sich nur bei wenigen Einsendungen.Der Beitrag wurde auch veröffentlicht in : Forstschutz Aktuell Nr. 23