Welche Handlungsmöglichkeiten bei Borkenkäferbefall gibt es? |
Vermeidung des Ausflugs Die wichtigste Maßnahme zur Verringerung von Borkenkäferbefall ist die weitgehende Vermeidung des Ausflugs von Jungkäfern aus befallenen Bäumen. Die hohe Anzahl neu attackierter Bäume und die Gefahr der weiteren Ausbreitung der Borkenkäfer erfordern als momentan wichtigste Maßnahme die unverzügliche Fällung und nachfolgend deren Entfernung aus dem Bestand oder deren Entrindung. Diese Bäume zeigen über den gesamten Stammbereich frischen, braunen Bohrmehlaustritt. Die Benadelung ist jedoch noch normal grün. Bäume, die jetzt vergilbte oder braune Nadeln zeigen, sind bereits durch den Käferbefall abgetötet worden. Der Großteil der Käfer hat diese Wirtsbäume meist schon verlassen (zahlreiche Ausbohrlöcher). Wenn in diesen Bäumen noch hellbraune Jungkäfer vorhanden sind, so sind auch diese Bäume zu entfernen. Eine Entrindung würde allerdings die Jungkäfer nicht abtöten. Sollte ein rechtzeitiger Abtransport oder die Entrindung von befallenen und befallsgefährdeten Stämmen nicht möglich sein, kann als Alternative die Behandlung mit zugelassenen Stammschutzmitteln (Insektiziden) in Erwägung gezogen werden. Dabei ist auf die Einhaltung der produktspezifischen Gebrauchsanleitung sowie der Umweltauflagen zu achten. Behandlung des Astmaterials und Schlagabraums Da neben dem Buchdrucker (Ips typographus, Großer 8-zähniger Fichtenborkenkäfer) auch der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) in Massen vorkommt, muss auch befallenes Astmaterial und Schlagabraum behandelt werden. Hier eignet sich die Häckselung durch mobile Maschinen am besten. Das Legen von Fratten an Sonnen exponierten Stellen fördert ebenfalls die rasche Austrocknung des Holzes und verhindert die Ausreifung der Käferbrut. |
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Zur Borkenkäferbekämpfung sind im Folgenden drei Strategien kurz beschrieben sowie deren Vor- und Nachteile aufgelistet: