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Ergebnisse der Depositionsmessungen im Rahmen von Level II 1996-2005

Im Rahmen des Europäischen Waldschadensmonitorings werden seit 1996 auf den 20 Level II Flächen neben einer Reihe anderer Erhebungen (z.B. Boden-, Bodenwasser-, Nadel-, Bodenvegetations- und Zuwachsuntersuchungen sowie meteorologische Messungen) nasse Absetzdepositionen (Regen und Schnee) kontinuierlich im Freiland und unter dem Kronendach erfasst. Diese Flächen liegen in wenig immissionsbelasteten Gebieten.

Die Ionenkonzentrationen waren im Vergleich zu den Werten in Deutschland und Frankreich gering. Unter dem Kronendach waren sie höher als im Freiland, weil Ionen aus der Krone ab- bzw. ausgewaschen werden. Die Sulfatkonzentrationen (Jahresmittelwerte) z.B. lagen im Freiland zwischen 0,4 bis 3,1 mg Ion pro Liter (Kronendurchlass: 0,2 bis 10,2 mg Ion pro Liter), die Nitratkonzentrationen zwischen 0,5 – 3,7 mg Ion pro Liter (Kronendurchlass: 0,5 – 7,8 mg Ion pro Liter).

Die Elementeinträge (Jahreswerte) lagen je nach Fläche im Freiland für Stickstoff zwischen 3,3 und 16,4 kg N ha-1 a-1 und unter dem Kronendach zwischen 4,1 und 21,3 kg N ha-1 a-1. Die Bandbreite der Schwefeleinträge war im Freiland 3,2 bis 6,8 kg S ha-1 a-1 und im Kronendurchlass 3,0 bis 8,0 kg S ha-1 a-1.



Abbildung: Gesamtmittel der Stickstoff- (Nitrat- bzw. Ammonium-Stickstoff), Schwefel- und Säureeinträge an den 20 Level II Flächen (Gesamtmittel 1996-2005).

Trends

Freilandeinträge: Beim Schwefeleintrag zeichnet sich als Folge der auch in den 90er Jahren noch europaweit erfolgten Emissionsreduktionen eine deutliche Abnahme von rund 7 kg S ha-1 a-1 auf 4 kg S ha-1 a-1 ab. Der Stickstoffeintrag nahm von 1996 bis 2002 kontinuierlich von rund 8 kg N ha-1 a-1 auf 5,5 kg N ha-1 a-1 ab, um dann - trotz der allgemeinen Tendenz der Abnahme der Konzentrationen von Ammonium und Nitrat - bis 2005 wieder auf einen Wert von rund 8 kg N ha-1 a-1 anzusteigen. Der Grund dafür liegt in den Niederschlagshöhen, die in diesem Zeitraum deutlich anstiegen und somit den Eintrag steigerten. Insgesamt ist sowohl beim Eintrag von Nitrat-Stickstoff als auch beim Eintrag von Ammonium-Stickstoff ein abnehmender Trend zu verzeichnen. Zu analogen Ergebnissen kommt eine Auswertung von Nagl (Umweltbundesamt Wien), in der die Stickstoffeinträge an 15 WADOS-Stationen der Bundesländer im Zeitraum 1984 bis 2004 mit einer Ausnahme (Ostrong/NÖ.) abahmen.

Einträge unter dem Kronendach: Etwas abweichend waren die Trends unter dem Kronendach: Während die Schwefeleinträge wie im Freiland deutlich abnahmen, gingen die Ammoniumstickstoff-Einträge nur schwach zurück. Die Nitratstickstoffeinträge nahmen deutlich zu. Insgesamt kam es zu einem leichten Anstieg der Gesamtstickstoffeinträge unter dem Kronendach.




Abbildung: Entwicklung der Nitrat-N- und Ammonium-N-Einträge (Gesamtmittel aller 20 Level II Flächen)

Literatur:
Smidt St. 2007: 10 Jahre Depositionsmessung im Rahmen des europäischen Waldschadensmonitorings. BFW-Berichte, im Druck.
20.12.06 | Smidt, S.
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