DIANA - soil Diversity In Austrian NAtural forests
DIANA - soil Diversity In Austrian NAtural forests (deutsch)
Diversität frei lebender Bodennematoden in Waldböden

Projektleiter: Pamela Zolda

Ökologische Bedeutung:
Frei lebende Bodennematoden (Fadenwürmer) sind klein (meistens < 1mm) und bewegen sich in Bodenwasserfilmen. Sie gehören zu den häufigsten und vielfältigsten mehrzelligen Organismen, die im Waldboden vorkommen. Sie können eine Individuendichte von bis zu 30 Millionen pro m2 erreichen. Die Artenzahl liegt bei 400. Die Morphologie der Mundwerkzeuge der Nematoden ist dem Fraßverhalten angepasst. Danach wird unterschieden in Pflanzenparasiten, Algenfresser, Bakterien- oder Pilzfresser. Auch Räuber gibt es unter ihnen. So nehmen sie eine Schlüsselstellung im Bodennahrungsnetz ein.  Aufgrund ihrer Ernährungsstrategien werden Nematoden bestimmten funktionalen Gruppen zugeordnet (Besiedler oder Überdauerer). Je nach Anteil an der Gesamtpopulation können Rückschlüsse auf den Zustand des Bodens gezogen werden. Die Analyse der Struktur von Nematodengesellschaften ist wegen der hohen Artenvielfalt, Gesamtabundanz und Beteiligung an den verschiedenen Ebenen des Bodennahrungsnetzes sowie der unmittelbaren Reaktion von Nematoden auf kleinräumige Bodenveränderungen ein wichtiges Instrument zur Bodenbewertung.



Zielsetzung des Projekts 
Zur  Diversität der Bodennematodenfauna in Waldböden, und insbesondere zu Aspekten der Artenvielfalt gibt es kaum Datenmaterial. Zielsetzung des Projektes ist die Erfassung der generischen, trophischen und funktionalen Vielfalt frei lebender Bodennematoden in ausgewählten Waldbeständen. Mit Hilfe von Nematodengesellschaften soll der Grad der Naturnähe der untersuchten Böden erfasst und mit jenen von bewirtschafteten Waldböden verglichen werden. Die Ergebnisse werden statistisch ausgewertet und in die DIANA Datenbank aufgenommen.

Vorläufige Ergebnisse
Projektbeginn war November 2005. Alle Nematoden aus der ersten Sammlung vom  Herbst 2005 konnten einer Gattung zugeordnet werden. Insgesamt wurden 10.272 Nematoden bestimmt und ihren jeweiligen trophischen und funktionalen Gruppen zugeordnet. Die meisten Gattungen wurden in zwei Kieferbeständen und im Urwald von „Rothwald“ gefunden. Die pflanzenfressende Gattung Filenchus war auf allen Standorten dominant. Weitere dominante Gattungen waren der Bakterienfresser Acrobeloides und der Pilzfresser Aphelenchoides. Nach dem „Maturity-Index“ zur Bestimmung des Reifegrades der funktionalen Gruppen sind die höchsten Werte am Standort „Rothwald“ zu verzeichnen.

30.01.07 | Zechmeister-Boltenstern, S.
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