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Die Insektenfamilie der Borkenkäfer - Biologie, Bedeutung und Schäden
Borkenkäfer-Monitoring für Österreich - Ein gut funktionierendes Frühwarnsystem für die Forstpraxis
Die im Jahr 2005 von Borkenkäfern verursachten Schadholzmengen erreichten mit ca. 2,5 Mio. Festmeter einen Wert, der in Österreich seit dem Beginn der Erfassung der Borkenkäfer-Schäden (ab 1945) noch nie verzeichnet worden war. Nach vielen positiven Rückmeldungen und hohen Zugriffszahlen auf die Homepage des Borkenkäfermonitorings 2004 wurde beschlossen, dieses wichtige Service in verbesserter Form auch 2005 anzubieten und auszubauen. Neben den bereits 2004 beteiligten Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg stellten im Jahr 2005 auch Burgenland, Steiermark und Kärnten Daten für das Borkenkäfermonitoring zur Verfügung.
Die Pheromonfallen werden von Vertretern der Forstinspektionen und Landwirtschaftskammern betreut
Borkenkäfer in der Falle: Das Institut für Waldschutz des BFW wertet aus und betreut das Projekt wissenschaftlich

Wichtige Institutionen sind daran beteiligt

Das Aufstellen und Auswerten der Käferfallen in den Bundesländern erfolgt durch Organe der Landesforstdirektion bzw. Bezirksforstinspektionen oder durch Mitarbeiter der Landwirtschaftskammern. Die Organisation, die wissenschaftliche Betreuung sowie die Erstellung der Internetplattform übernimmt das Institut für Waldschutz bzw. die IKT-Abteilung des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft, Wien.

Als Fallen werden Theysohn Schlitzfallen - als Einzelfalle oder Fallenstern - verwendet, die mit den Lockstoffen Ipsowit oder Pheroprax Ampulle für den Buchdrucker, Chalcowit oder Chalcowit Ampulle für den Kupferstecher, Cembräwit für den Großen Lärchenborkenkäfer, Sexowit für den Großen 12-zähnigen Kiefernborkenkäfer und Acuwit für den 6-zähnigen Kiefernborkenkäfer beködert wurden. Die Kontrolle und Auswertung der Fallenfänge erfolgt wöchentlich.

Verbesserungen

Das Institut für Waldschutz erweiterte und verbesserte gemeinsam mit den Forstbehörden und den Forstberatern der Landwirtschaftskammern das österreichweite Borkenkäfer-Monitoring. Aus diesem Grund wurde

  • die Anzahl der Pheromonfallen von 37 Fallen in vier Bundesländern auf 185 Fallen in acht Bundesländern erhöht,
  • die Dateneingabe der wöchentlichen Borkenkäferfangzahlen über eine Internet-Datenbank ermöglicht (Eingabemasken),
  • die Ergebnisse in Diagrammen im Internet auf der Borkenkäfer-Webseite des BFW "in real time" zur Verfügung gestellt,
  • die Beziehung zwischen Klimadaten (Lufttemperatur und experimentell, aber noch nicht im Netz, auch Niederschlag) und Borkenkäferflug auf der BFW-Webseite dargestellt, die täglich aktualisierten Klimawerten werden den Borkenkäferfangzahlen für Niederösterreich und Burgenland gegenübergestellt.

Mit Hilfe von Klimawerten aussagekräftigere Prognosen

Beispiel für eine Fangzahlen-Grafik (Thayatal, Buchdrucker) mit Klimadaten unterlegt

Je nach Verfügbarkeit von detaillierten Klimawerten (Halbstundenmittelwerte) wird der Käferflug den meteorologischen Bedingungen gegenübergestellt. Im Mittelpunkt des Interesses steht hier die Abhängigkeit des Käferschwärmens von Schwellentemperaturen bzw. erreichten Temperaturzeitsummen. Diese genauere Erfassung der klimatischen Bedingungen soll die Prognosen für den lokalen Gefährdungsgrad der Waldbestände verbessern.

Die als Halbstundenwerte automatisch erfassten und übertragenen Temperaturdaten wurden drei verschiedenen Temperaturbereichen zugeordnet und aufsummiert, um so die für den Borkenkäferflug maßgeblichen Bedingungen zu veranschaulichen: 16,5°C bis 30°C (ideal), unter 16,5°C (zu kalt) und über 30°C (zu heiß). Die Niederschläge wurden als Anzahl der Stunden mit Niederschlag dargestellt. Die Intensität wurde nicht berücksichtigt, weil sie wahrscheinlich wenig Einfluss auf die Flugaktivität der Borkenkäfer hat.

Was bringt es der Forstpraxis?

Der große Vorteil des Borkenkäfer-Monitorings ist die Aktualität und die Verfügbarkeit über Internet. Waldbesitzer, Waldbewirtschafter oder Berater erhalten über Internet einen Überblick über die derzeitige Situation in ihrer Region und können in Kombination mit den Klimawerten für sich selbst die Lage einschätzen. Darüber hinaus werden künftig die BFW-Experten laufend eine Einschätzung der Situation und daraus abzuleitende Prognosen auf der Homepage veröffentlichen. Damit sollen durch eine erhöhte Aufmerksamkeit und verstärkte Forstschutzmaßnahmen (Stichwort Waldhygiene) zum richtigen Zeitpunkt die Schadholzmengen verringert werden.
17.09.07 | Krehan, H.; Steyrer, G.
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