Naturnahe Waldwirtschaft |
- Verbesserung der Waldsubstanz
- Erhaltung der Gesundheit und Vitalität des Waldes
- Stärkung der Wirtschaftsleistung des Waldes
- Erhaltung der biologischen Vielfalt von Waldökosystemen
- Erhaltung von Schutz- und Wohlfahrtswirkungen
- Wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen für die nachhaltige Waldbewirtschaftung
1. Verbesserung der Waldsubstanz
- Den Wald als Ökosystem bewirtschaften und erhalten
- Bodenproduktivität durch dauernde Überschirmung bewahren – Kahlschläge bzw. flächige Nutzungen weitgehend vermeiden
- Biomasse-Entzug begrenzen
- Ausgeglichenes, spezifisches Waldinnenklima bewahren
- Stoffkreisläufe möglichst nicht unterbrechen
Waldränder bewahren das spezifische Waldklima | Den Wald als Ökosystem bewirtschaften und erhalten |
Stoffkreisläufe möglichst nicht unterbrechen - flächige Nutzungen weitgehend vermeiden | Bodenproduktivität durch dauernde Überschirmung erhalten |
2. Erhaltung der Gesundheit und Vitalität des Waldes
- Baumartenwahl an natürlicher Waldgesellschaft orientieren
- Biotopangepaßte Wilddichten herstellen, damit sich alle standortsgerechten Baumarten verjüngen können
- Natürliche Strukturen und Prozesse zur Förderung der Stabilität nützen
- Höhere Bestands-Stabilität durch Strukturierung und Ungleichaltrigkeit erreichen
- Schonende Holzernte, Schäden an Boden und Bestand vermeiden
Biotopangepasste Wilddichten sind Voraussetzung für Naturverjüngung standortgerechter Baumarten | Baumartenmischung an natürlicher Waldgesellschaft orientieren | Vielfalt an natürlichen Strukturen und Prozessen nutzen |
3. Stärkung der Wirtschaftsleistung des Waldes
- Kontinuität in der Wertschöpfung durch vielfältigen Waldaufbau sichern
- Kahlschläge weitgehend vermeiden
- Individualität des Einzelbaumes durch Einzelstammnutzung berücksichtigen
- Durch permanente Auslese Wertholz produzieren
- Von starren Umtriebszeiten abgehen
- Naturverjüngung mit langen Verjüngungszeiträumen bevorzugen
- Natürliche Differenzierung und Stammzahlreduktion des Jungwuchses nützen
- Geländeangepasste Erschließung zur schonenden Waldbewirtschaftung fördern
Starkholz, permanente Qualitätsauslese notwendig | Geländeangepasste Erschließung zur schonenden Waldbewirtschaftung | Durch permanente Auslese Wertholz und Naturverjüngung produzieren |
4. Erhaltung der biologischen Vielfalt von Waldökosystemen
- Vielfalt an horizontalen und vertikalen Strukturen fördern
- Lebensraum- und Artenvielfalt fördern
- Genetische Vielfalt durch Naturverjüngung sichern
- Liegendes und stehendes Biotopholz belassen
- Pestizide und Herbizide möglichst vermeiden
- Gastbaumarten nur als Mischung zu heimischen Baumarten verwenden
- Sukzessionsbaumarten in der Bewirtschaftung berücksichtigen
Urwald als Ideengeber: Baumartenmischung, Naturverjüngung und Vielfalt an Strukturen | Biotopholz |
Farn in Entwicklung | Genetische Vielfalt durch Naturverjüngung sichern |
5. Erhaltung von Schutz- und Wohlfahrtswirkungen
- Dauerhafte Schutzwirkung durch mäßige Nutzungseingriffe und Dauerwaldstrukturen in vielfältiger Form erhalten
- Nutzungsvielfalt berücksichtigen
- Schutz des Waldbodens vor Erosion
- Hochwasserschutz und Sicherung von Trinkwasser
Dauerhafte Schutzwirkung durch Dauerwaldstrukturen | Schutzwald mit mosaikartiger Altersstruktur |
Schutzwald, Aufforsten eines Lawienenstriches nach technischer Lavinenverbauung | Schutzwald mit stufigem Aufbau |
6. Wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen für die nachhaltige Waldbewirtschaftung
- Arbeitseinkommen und Arbeitsicherheit beachten
- Zur forstlicher Weiterbildung permanent beitragen
- Öffentlichkeitsarbeit für Wald und Holz betreiben
- Mit Lehre und Forschung zusammenarbeiten
- Urwaldreste und Naturwälder als Forschungs- und Lehrobjekte erhalten
- Die historischen und kulturellen Werte des Waldes beachten
Wald als Arbeitsplatz | Arbeitseinkommen für bäuerliche Betriebe |
Naturwälder als Lehr und Forschungsflächen | Permanente Weiterbildung durch das Studium von Beispielsbetrieben |