Pro Silva Austria | Veranstaltungen | Naturnahe Waldwirtschaft | Links



»Wir setzen auf eine umfassende Erhaltung und Bewirtschaftung des Waldes
durch kontinuierliche Pflege und Nutzung«
Pro Silva Austria
Naturnahe Waldwirtschaft
Pro Silva Austria verfolgt das Ziel, alle Werte des Waldes, sowohl die auf den Menschen bezogenen als auch die natürlichen Eigenwerte des Waldes zu fördern. Daraus resultieren folgende Grundsätze und Empfehlungen:
  1. Verbesserung der Waldsubstanz
  2. Erhaltung der Gesundheit und Vitalität des Waldes
  3. Stärkung der Wirtschaftsleistung des Waldes
  4. Erhaltung der biologischen Vielfalt von Waldökosystemen
  5. Erhaltung von Schutz- und Wohlfahrtswirkungen
  6. Wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen für die nachhaltige Waldbewirtschaftung
Die Grundsätze entsprechen der Struktur der sechs pan-europäischen Kriterien und Indikatoren für nachhaltige Waldbewirtschaftung (Lissabon 1998, Anhang 1 der Resolution L2).


1. Verbesserung der Waldsubstanz

  • Den Wald als Ökosystem bewirtschaften und erhalten
  • Bodenproduktivität durch dauernde Überschirmung bewahren – Kahlschläge bzw. flächige Nutzungen weitgehend vermeiden
  • Biomasse-Entzug begrenzen
  • Ausgeglichenes, spezifisches Waldinnenklima bewahren
  • Stoffkreisläufe möglichst nicht unterbrechen


Waldränder bewahren das spezifische Waldklima
Den Wald als Ökosystem bewirtschaften und erhalten




Stoffkreisläufe möglichst nicht unterbrechen - flächige Nutzungen weitgehend vermeiden
Bodenproduktivität durch dauernde Überschirmung erhalten

2. Erhaltung der Gesundheit und Vitalität des Waldes

  • Baumartenwahl an natürlicher Waldgesellschaft orientieren
  • Biotopangepaßte Wilddichten herstellen, damit sich alle standortsgerechten Baumarten verjüngen können
  • Natürliche Strukturen und Prozesse zur Förderung der Stabilität nützen
  • Höhere Bestands-Stabilität durch Strukturierung und Ungleichaltrigkeit erreichen
  • Schonende Holzernte, Schäden an Boden und Bestand vermeiden



Biotopangepasste Wilddichten sind Voraussetzung für Naturverjüngung standortgerechter Baumarten
Baumartenmischung an natürlicher Waldgesellschaft orientieren
Vielfalt an natürlichen Strukturen und Prozessen nutzen

3. Stärkung der Wirtschaftsleistung des Waldes

  • Kontinuität in der Wertschöpfung durch vielfältigen Waldaufbau sichern
  • Kahlschläge weitgehend vermeiden
  • Individualität des Einzelbaumes durch Einzelstammnutzung berücksichtigen
  • Durch permanente Auslese Wertholz produzieren
  • Von starren Umtriebszeiten abgehen
  • Naturverjüngung mit langen Verjüngungszeiträumen bevorzugen
  • Natürliche Differenzierung und Stammzahlreduktion des Jungwuchses nützen
  • Geländeangepasste Erschließung zur schonenden Waldbewirtschaftung fördern



Starkholz, permanente Qualitätsauslese notwendigGeländeangepasste Erschließung zur schonenden Waldbewirtschaftung
Durch permanente Auslese Wertholz und Naturverjüngung produzieren

4. Erhaltung der biologischen Vielfalt von Waldökosystemen

  • Vielfalt an horizontalen und vertikalen Strukturen fördern
  • Lebensraum- und Artenvielfalt fördern
  • Genetische Vielfalt durch Naturverjüngung sichern
  • Liegendes und stehendes Biotopholz belassen
  • Pestizide und Herbizide möglichst vermeiden
  • Gastbaumarten nur als Mischung zu heimischen Baumarten verwenden
  • Sukzessionsbaumarten in der Bewirtschaftung berücksichtigen


Urwald als Ideengeber: Baumartenmischung, Naturverjüngung und Vielfalt an Strukturen
Biotopholz




Farn in Entwicklung
Genetische Vielfalt durch Naturverjüngung sichern

5. Erhaltung von Schutz- und Wohlfahrtswirkungen

  • Dauerhafte Schutzwirkung durch mäßige Nutzungseingriffe und Dauerwaldstrukturen in vielfältiger Form erhalten
  • Nutzungsvielfalt berücksichtigen
  • Schutz des Waldbodens vor Erosion
  • Hochwasserschutz und Sicherung von Trinkwasser


Dauerhafte Schutzwirkung durch DauerwaldstrukturenSchutzwald mit mosaikartiger Altersstruktur




Schutzwald, Aufforsten eines Lawienenstriches nach technischer LavinenverbauungSchutzwald mit stufigem Aufbau

6. Wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen für die nachhaltige Waldbewirtschaftung

  • Arbeitseinkommen und Arbeitsicherheit beachten
  • Zur forstlicher Weiterbildung permanent beitragen
  • Öffentlichkeitsarbeit für Wald und Holz betreiben
  • Mit Lehre und Forschung zusammenarbeiten
  • Urwaldreste und Naturwälder als Forschungs- und Lehrobjekte erhalten
  • Die historischen und kulturellen Werte des Waldes beachten


Wald als Arbeitsplatz
Arbeitseinkommen für bäuerliche Betriebe




Naturwälder als Lehr und Forschungsflächen Permanente Weiterbildung durch das Studium von Beispielsbetrieben
10.08.09 | Bearbeitung: Preier
hosting BFW © 2009