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Die Insektenfamilie der Borkenkäfer - Biologie, Bedeutung und Schäden
Trockenheit erfordert zusätzliche Anstrengungen bei der Borkenkäferbekämpfung
Spannend werden für Waldbesitzer die nächsten Wochen: Durch die hohen Temperaturen der letzten Zeit wurden verschiedene Borkenkäferarten früher aktiv. Treten keine längeren kühlen Witterungsperioden auf, dann werden manche Arten möglicherweise 2014 eine Generation mehr bilden. In vielen Gebieten, auch in den schneereichen Regionen Kärntens, verschärft sich die Situation durch Schneebrüche und Windwürfe, die viel Brutmaterial für die Borkenkäfer bieten.

Ein milder Winter ist für Borkenkäfer und viele heimische Insekten meist kein Vorteil, weil sie ihre natürliche Frostresistenz (-Härte) zu früh abbauen könnten und und früher aktiv werden. Ein Kälteeinbruch wirkt sich dann negativ aus.


Milder Winter und kaum Schnee

Für das Frühjahr 2014 ergibt sich eine kritische Situation, weil heuer in vielen Regionen der Winter lang anhaltend mild war und es kaum Schnee gab. Die Ausnahme: In Teilen Kärntens fiel viel Schnee, der jedoch zahlreiche Schneebrüche verursachte. Die zahlreichen,  abgebrochen Wipfelstücke stellen ein ideales Brutmaterial für den Kupferstecher dar. Sie sind großteils noch nicht aufgearbeitet oder bekämpfungstechnisch behandelt.

Aufgrund der geringen Schneedecke wird sich für die Bäume in der Wachstumsphase ein Wassermangelstress ergeben, die Trockenheit begünstigt auch Waldbrände. Zwei Waldbrände bei Absam in Tirol und im Bezirk Lilienfeld  in Niederösterreich haben im März bereits großes mediales Echo hervorgerufen.

Ein Stress für den Baum begünstigt auch Borkenkäfer und andere Insekten. Da bisher kein Frost eintrat, werden die Borkenkäfer, aber auch andere Insekten um mindestens drei Wochen früher aktiv werden. Bei den Borkenkäfern ergibt das möglicherweise eine weitere Generation. Deshalb ist es wichtig, dass die Waldbesitzer Käferbekämpfungsmaßnahmen früher starten und abschließen.

Rückblick 2013: mehr, aber keine außergewöhnlich hohen Schäden

Aus Waldschutzsicht kann das Jahr 2013 in Österreich als reich an Schadursachen, aber frei von außergewöhnlich hohen Schäden charakterisiert werden. Zwar war im Vergleich zu den Vorjahren wieder deutlich mehr Schadholzanfall durch Sturm und Schnee zu verzeichnen, jedoch viel weniger als in den Katastrophenjahren 2002, 2007 und 2008.

Der in den Vorjahren verzeichnete Abwärtstrend bei den Borkenkäfer-Schadholzmengen setzte sich 2013 nicht weiter fort. Die Summe für Käferholz lag bei 1,05 Mio. Festmeter, der Großteil entfiel auf den Buchdrucker mit 750.000 Festmeter (+50.000 Festmeter). Dramatischer war die Zunahme des Schadholzanfalles durch den Kupferstecher. Dieser verdoppelte sich innerhalb eines Jahres auf 255.000 Festmeter. Besonders stark war der Anstieg in der Steiermark, das nach 38.000 Festmeter im Vorjahr nunmehr 124.500 Festmeter meldete. 
16.04.14 | Steyrer, G.; Krehan, H.
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