Borkenkäfersituation 2016: gleich bleibende Schadholzmengen erwartet | ![]() |
Die Tatsache, dass Frühjahr und Sommer 2016 in Summe weniger trocken waren, wertet der Leiter des Institutes für Waldschutz am Bundesforschungszentrum für Wald, Dr. Gernot Hoch, als eine Entspannung der Situation. "Aufgrund der Trockenheit und hohen Temperaturen 2015 konnten sich sehr viele Käfer entwickeln und überwintern, was eine denkbar ungünstige Ausgangssituation für das Frühjahr schaffte. Noch dazu war der Winter im Osten relativ trocken, die Bäume waren hier nicht gut mit Wasser versorgt und sind gestresst in die Vegetationszeit gestartet. Dank dem Mai, der relativ kühl und feucht war, konnte der erste Befall durch die überwinternde Generation abgedämpft und verzögert werden, und auch die Entwicklung der Folgegeneration war nicht so stark", erklärt der Entomologe.

Buchdrucker (Ips typographus) Bild: BFW
Für das Frühjahr 2017 geht Hoch von einer ähnlich prekären Ausgangsdichte wie im Letztjahr aus, vor allem im Osten, wo der August und der September wieder sehr trocken ausgefallen sind. "Die Population im Herbst konnte sich noch gut entwickeln, wir gehen davon aus, dass wieder viele Käfer überwintern können. Jetzt hängt es erneut sehr stark von der Witterung im Frühling ab, wie gefährlich die Situation im kommenden Jahr sein wird", sagt Hoch.
Der Experte empfiehlt, den Winter zu nutzen und befallene Bäume rechtzeitig aus dem Wald zu schaffen. Der Ausflug der Käfer fängt je nach Höhenlage und Temperatur meist Anfang bis Mitte April an.
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