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Institut für Waldwachstum und Waldbau
Versuchsflächen

Versuchsfläche Nr. 912 - Rust

Flächendaten
Versuchskategorie Waldbauliche Versuche 
Konzeption Da in Rust ehemals vorhandene Waldflächen den ertragreicheren Kulturformen, insbesondere dem Weinanbau, weichen mussten, ist die ursprüngliche Baumvegetation fast gänzlich verschwunden. Um einer interessierten Bevölkerung und vor allem den Schulkindern das Aussehen der ursprünglichen Vegetation demonstrieren zu können, wurde die Baumartenwahl für die Aufforstungen in enger Anlehnung an die erhobene potentiell natürliche Waldgesellschaft getroffen. Der relativ hohe Feldulmenanteil entspricht einem Wunsch der Gemeinde - der Name Rust leitet sich von Rüster (Ulme) ab und hat deswegen für den Ort namensgebende Bedeutung. Mit der Kulturanlage im Jahr der Ulme wollte die Gemeinde einen Beitrag zur Erhaltung, der für diese Stadt historisch bedeutenden und in ihrer Existenz gefährdeten Baumart leisten. 
Versuchsort Rust 
BFI Burgenland Nord 
Bundesland Burgenland 
Seehöhe 140 m 
Wuchsgebiet 8.1 Pannonisches Tief- und Hügelland 
Baumarten Eiche;
Versuchsbeginn 1996 
Bestandesalter 30 Jahre 

Pläne
Parzellen/Kartierung Luftbild

Ergebnisse
Kurzfassung Standort: Truppaufforstung ca. 0,6 ha

Bei diesem Standort handelt sich um eine Mulde mit kolluvialer Lehmdecke (sandiger Lehm, mindestens 80 cm mächtig, bis oben karbonathältig, geringer Grobskelettanteil, locker gut durchlüftet, humos bis in ca. 50 cm Tiefe). Diese standörtlichen Gegebenheiten bieten Produktionsbedingungen, die Investitionen für Bestandesbegründungen mit forstlichen Zielen rechtfertigen. Die Baumartenzusammensetzung orientiert sich an der potentiell natürlichen Waldgesellschaft, dem Primulo veris Carpinetum mit der Stieleiche und der Hainbuche als dominierende Baumarten.

Als Begründungsverfahren wurde die Trupppflanzung gewählt. (19 Pflanzen der jeweiligen Hauptbaumarten pro Kollektiv, ummantelt mit 12 Pflanzen von dienenden Baumarten). Der Pflanzabstand im Kollektiv zueinander beträgt 1 m (Abb. Trupp). Es wurden 60 Trupps/ha mit je 19 Stieleichen und zusätzlich 40 Trupps/ha mit je 19 Feldulmen gesetzt. Das Risiko des Ausfalls von Ulmen durch Ceratocystis ulmi wurde durch ein geeignetes Verteilungsmuster im Bestand gemildert. Sollten ganze Ulmentrupps ausfallen, besteht durch den Verbleib der dienenden Baumarten, die diese Kollektive ummanteln und den 60 gut verteilten Eichentrupps keine Gefahr für eine gute Struktur des Endbestandes.

Der große Bonitätsgradient innerhalb kurzer örtlicher Distanz - vom forstwirtschaftlich weitgehend uninteressanten Schutzwaldstandort bis zum nutzholztauglichen Laubmischwaldstandort - macht diese Flächen für Demonstrationszwecke in einer Gegend mit sehr geringer Waldausstattung sowohl für die Forstwirtschaft als auch für den Naturschutz interessant. 
Publikationen
Links
Grafiken
Tabellen

Fotos
Kein Bild vorhanden
Eichentrupp [ 2000 ]
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Kein Bild vorhanden
Eichentrupp I [ 2007 ]
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Kein Bild vorhanden
Eichentrupp II [ 2007 ]
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