Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von I1, I2, I7, I8.
Mayer: 1.2 Inneralpines Fichtenwaldgebiet, Randlicher Wuchsbezirk, sowie
2.2a (hinteres Zillertal).
Kartierung: Westlicher Teil von 13 und Westrand von 15.
Schwackhöfer: 13 sowie Bereiche von 7, 8.
Lage und Umgrenzung
Areal 1: Paznaun- Stanzertal; Areal 2 und 3: Nordtiroler Zentralalpen
östlich ab Stubaital sowie Osttiroler Zentralalpen und oberes Mölltal;
Areal 3: Hohe Tauern in Osttirol, Schobergruppe, .
Höhenbereich: 560 m bis 3797 m. Areal 1:
Staatsgrenze, Gr. Piz Buin - Bielerhöhe - Landesgrenze -
Schindlerspitze - Lisunspitze - Kammlinie Lechtaler Alpen - Parseierspitze
- Talübergang westl. Tobadill - Giggler Spitze - Kammlinie Samnaungruppe
- Staatsgrenze;
Areal 2:
Staatsgrenze, Zuckerhüttl - Hauptkamm Stubaier Alpen - Gaiskogel
- Kühtai - Pirchkogel - Predigtstuhl - Stadligerberg - Staudach
- Mötz - Sassberg - Fiechter Köpfl - Überquerung Inn
südwestl. Telfs - südl. Pfaffenhofen - Lände - Fritzens
- Pollingberg - Kt. 879 - südl. Eben - westl. Rangger Wiesen -
Völsinger Wiesen - Berchtesgaden Ailing - Überquerung Melach
bei Au - Trogerhof - Pafnitz - Kalchgruben - südl. Götzens
- südl. Raitis - entlang Sill flußaufwärts - Überquerung
Brennerautobahn A 13 nördl. Ahrn/Gde. Patsch - Igls - südl.
Sistrans - südl. Rinn - südl. Tulfes - südl. Volders
- südl. Wattens - südl. Weer - Kt. 667 - Zalln - Nonsberg
- Gilfert - Rastkogel - Penken - Obere Stalleben - nördl. Finkenberg
- südl. Mayrhofen - Steinerkogelhaus - Laberg - Hochfeld - Heimjoch
- Überquerung Gerlosbach - Erlach - Karspitze - Kreuzjoch - Hauptkamm
Kitzbüheler Alpen bis Ochsenkopf - Landesgrenze nach Süden
bis Staatsgrenze;
Areal 3:
Staatsgrenze, Dreiherrnspitze - Landesgrenze (Venediger Gruppe)
bis Hoher Sonnblick - Alteck - Weißseekopf - Sonnkopf - Schobertörl
- Sadnig - Hochgrubenkopf - Hochnase - Haselwand - Ledererwiesen - Steiner
Wand - Talüberquerung nördl. Winklern - Auernig - Straßkopf
- Roßbichl - Mitteregg - Überquerung Debanbach nördl.
Nußdorfer Alm - Schleinitz - Alkuser Rotspitze - Hochschober -
Kegelstein - Klauskofel - Überquerung Iseltal bei Unterpeischlach/Kt.
797 - Rudnig - Bockstein - Beim Kreuz - Gölbner - Kropfkarscharte
- Glinzzipf - Überquerung Villgratenbach - Thurntaler - Hochrast,
Staatsgrenze.
Klima
Es herrscht noch kontinental getöntes Gebirgsinnenklima vor, das
besprochene Wuchsgebiet ist jedoch etwas niederschlagsreicher als die
Kernzone (1.1). Die Jahresniederschlagssumme reicht von 800/900 mm in
abgeschirmten Tallagen bis 900/1250 mm im montanen und subalpinen Bereich.
Ausgeprägtes sommerliches Niederschlagsmaximum (Juli, seltener
August) kennzeichnet das Gebiet.
Geomorphologie
Die hochalpine, vergletscherte Landschaft ist ähnlich dem Wuchsgebiet
1.1: getreppte Trogtäler und V-Täler mit ausgedehnten, wenig
gegliederten Steilflanken. Das Grundgestein hat neben Gneisen jedoch
höheren Anteil an basenreichen Silikaten als das Wuchsgebiet 1.1:
Kalkschiefer, Kalkphyllit und kristalline Kalke. Die Kalkalpen werden
hingegen nur kleinräumig im Westen erfaßt; dazu kommen die
Kalke des Brenner-Mesozoikums.
Böden
Semipodsol ist mit Abstand am weitesten verbreitet (<50%) mit Schwerpunkt
auf nährstoffarmem Kristallin; in Steillagen auch Ranker. Es handelt
sich um ein Hauptverbreitungsgebiet des klimabedingten Podsol, der hier
auch auf basenreichem Gestein auftritt (Anteil am Schutzwald allein
knapp 30%; fast 1/3 aller Probeflächen der österreichischen
Waldbodenzustandsinventur mit Podsol liegen in diesem Wuchsgebiet).
Die Höhengrenze zwischen Semipodsol und Podsol auf vergleichbarem
Gestein liegt etwas tiefer als im Wuchsraum 1.1. Basenarme Braunerde
ist auf tiefere Lagen beschränkt (5%). Relativ verbreitet (20%)
ist hingegen basenreiche Braunerde bis in Hochlagen, Kalkbraunerde auf
Kalkglimmerschiefer und Kalk. Nur untergeordnet findet man ferner: Rendsina
auf Kalkfels und Kalkschotter, Lockersedimentbraunerden auf Moränen
und Schotter, Hanggley und Anmoore.
Höhenstufen
Höhenstufe |
Bereich |
Submontan |
< 850 (950) m |
Tiefmontan |
850- 1100 m |
Mittelmontan |
1100- 1400 m |
Hochmontan |
1400- 1700 (1850) m |
Tiefsubalpin |
(1500) 1700- 1950 (2050) m |
Hochsubalpin |
(1650) 1950- 2200 (2300) m |
Natürliche Waldgesellschaften
Submontane Stieleichen-Waldreste mit Rotföhre, Winterlinde im
Inntal (z.B. Stams) und im unteren Wipptal.
Fichtenwald mit Lärche in der submontanen und montanen Stufe
vorherrschend (Leitgesellschaft), lokal mit Beteiligung der Tanne (z.B.
im Gschnitztal auf Karbonaten).
Auf ärmeren Silikatstandorten vorwiegend Hainsimsen-Fichtenwald
(Luzulo nemorosae-Piceetum), auf reicheren Böden Sauerklee-Fichtenwald
(Galio rotundifolii-Piceetum = Oxalido-Piceetum), auf Karbonatstandorten
Buntreitgras-(Tannen-)-Fichtenwald (Calamagrostio variae-Piceetum).
Rotföhrenwälder als Dauergesellschaften an flachgründigen,
sonnigen Standorten submontan bis hochmontan.
In luftfeuchtem Lokalklima (Grabeneinhang) an frisch-feuchten Hangstandorten
lokales Vorkommen von Bergahorn-Bergulmen-Eschenwäldern.
Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten
Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in
die hochmontane Stufe.
Tiefsubalpiner Fichtenwald mit höherem Lärchenanteil
und Zirbe.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat,
Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum).
Lärchenwald (Larif Karbonatgestein (z.B. Brenner-Mesozoikum)
in der montanen-subalpinen Stufe.
Hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald im Silikatgebiet
(Larici-Pinetum cembrae).
Über Karbonaten ersetzen Latschengebüsche
mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen
Stufe großflächig die Lärchen-Zirbenwälder und
steigen außerdem an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen,
Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinab.
Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferrugi--nei-Pinetum prostratae)
an blockreichen Standorten in der subalpinen Stufe.
Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuch-ten,
schneereichen Standorten (Lawinenstriche).
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