Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von I2, IV1, IIA1, IIA2.
Mayer: 3.1 Westteil.
Kartierung: Überwiegender Teil von 12.
Schwackhöfer: Teile von 2, 3, 5, 6, 9, 10, 12
Lage und Umgrenzung
Montafon und oberes Lechtal, Südabdachung der Kalkalpen ab Telfs
- Inntal - vorderes Zillertal - Nordabdachung der Kitzbüheler Alpen
bis zum Paß Thurn.
Höhenbereich: 500 m (westlich Bludenz) bis 3312 m (Piz Buin)
Staatsgrenze - Kammlinie über Schafgafall, Brandner Mittagsspitze,
Zimba, Großer und Kleiner Valkastiel - Ostabfall Steinwandecks
- nördl. St. Anton im Montafon/Kt. 607 - Kammlinie Davenna, Itonskopf
- Fallbachwand - Überquerung Klostertal bei Ghf. Engel - Roggelskopf
- Geisköpfe - Rote Wand - Schwarze Wand - Hochlichtspitze - Butzenspitze
- Alpele - Körbersee - Hirschgehrenalpe - Kt. 1562 - Grenzzeichen
148 - Staatsgrenze bis Kastenkopf - Kammlinie Steinkarspitze - Leilachspitze
- Überquerung Lechtal/Kt. 918 bis Mahdspitze - Kammlinie Knittelkarspitzgruppe
über Abendspitze - Überquerung Rotlechtal (Stausee) - Thaneller
- Achseljoch - Überquerung Zwischentoren nordwestl. Bichlbach -
Kammlinie Kohlberg, Plattberg, Daniel - Kapelle ,,St. Anna''/Kt. 1000
- nördl. Ehrwald - Schneefernerkopf - Staatsgrenze - Untere Wettersteinspitze
- Überquerung Leutaschtal bei Lochlehn/Kt. 1059 - Zwirchkopf -
Große Arnspitze - Zunteregg - Simmlberg - Kt. 1134 - Hochegg -
Kammlinie über Seefelder Spitze, Reither Spitze, Erlspitze - Überquerung
Erlalm - Gr. Solstein - Kammlinie Nordkette - Stempeljochspitze - Gr.
Lafatscher - Speckkarspitze - Überquerung Hallerangeralm/Kt. 1912
- Kammlinie Vomper Kette - Hauptkamm Karwendel über Weihnachtsegg
- Eben am Achensee - Ebner Joch - Rofanspitze - Labeggalm/Kt. 1545 -
Kt. 1508 - Dristenkopf - Überquerung Brandenberger Ache südl.
Pinegg - Einkehralm - Blessenberg - Schusterloch - Buchackeralm - Hundsalmjoch
- westl. Marienstein - Kastengstatt/Angath - Bruckhäusl - Kammlinie
Pölven - Lengfeldenalm - Stegen - St. Johann in Tirol - Fieberbrunner
Ache flußaufwärts bis Fieberbrunn - Hochfilzen - Grießenpaß
- Landesgrenze nach Westen bis Ochsenkopf - Pallscharte - Kammlinie
Kitzbüheler Alpen bis Kreuzjoch - Karspitze - Erlach - Überquerung
Gerlosbach - Heimjoch - Hochfeld - Laberg - Steinerkogelhaus - südl.
Mayrhofen - nördl. Finkenberg - Obere Stalleben - Penken - Rastkogel
Gilfert - Nonsberg - Zalln - südl. Weer/Kt. 667 - südl. Wattens
- südl. Volders - südl. Tulfes - südl. Rinn - südl.
Sistrans - Igls - Überquerung Brennerautobahn A 13 nördl.
Ahrn/Gde. Patsch - entlang Sill flußabwärts bis Mutters -
südl. Raitis - südl. Götzens - Kalchgruben - Pafnitz
- Trogerhof - Überquerung Melach bei Au - Berchtesgaden, Ailing
- Völsinger Wiesen - westl. Rangger Wiesen - südl. Eben -
Kt. 879 - Pollingberg - Fritzens - Lände - südl. Pfaffenhofen
- Überquerung Inn südwestl. Telfs - Fiechter Köpfl -
Sassberg - Mötz - Grünberg - Auf dem Horn - Sternanger - Rauhtal
- Kt. 828 - Talüberquerung südl. Nassereith - Unterer Sießekopf
- Sinnesegg - Sinnesjoch - Schafkopf - Heiterwandhütte - Kammlinie
bis Falschkogel - Hahntennjoch - Muttekopf - Kammlinie Lechtaler Alpen
nach Südwesten bis Knoppenjochspitze - Schindlerspitze - Landesgrenze
- Bielerhöhe - Gr. Piz Buin - Staatsgrenze.
Klima
Das Wuchsgebiet weist ein Übergangsklima vom subkontinentalen trockenen
Innenalpenbereich zu den kühl-humiden Randalpen auf. Die Jahresniederschläge
reichen von etwa 1000 mm in abgeschirmten Tallagen (Schwaz 535 m, 1010
mm) bis etwa 1900 mm in den von Westen überregneten Kammlagen (Langen
am Arlberg: 1218 m, 1839 mm, Warth: 1500 m, 1841 mm). Die Niederschläge
nehmen von Norden nach Süden rasch ab. Das sommerliche Niederschlagsmaximum
ist deutlich ausgeprägt. Die schneereichen Winter sind weniger
kalt und kontinental als in den Zentralalpen; die Sommertemperaturen
liegen tiefer als in vergleichbaren Höhen der Zentralalpen. Trockenstandorte
sind seltener. Ausgeprägte Föhnlagen sind für dieses
Gebiet kennzeichnend.
Geomorphologie
Die Gipfellagen liegen zwischen 3000 und 2000 m und sinken von Westen
nach Osten ab. Nur im Westen ist das Gebiet geringfügig vergletschert.
Die Haupttäler verlaufen von West nach Ost. Dem dominierenden Klimacharakter
der Nördlichen Zwischenalpen wurden die recht vielfältigen
geochemisch-edaphischen Gegebenheiten untergeordnet: Das Wuchsgebiet
umfaßt die Leelagen der Nördlichen Kalk-alpen vor allem im
Westen in einer breiten Zone, randliche Bereiche der zentralalpinen
Gneise, die Innsbrucker Quarzphyllitberge sowie Teile der Kitzbühler
Schieferalpen und die Sedimente des Inntales.
Böden
Etwa die Hälfte aller Böden liegt auf Silikatgestein. Auch
in diesem Wuchsgebiet herrscht auf Silikat Semipodsol vor (23% des Wuchsgebietes
bzw. über 40% der Silikatböden). Relativ weit (14% bzw. 26%
der Silikatböden) und in tieferen Lagen als in den Innenalpen verbreitet
ist Podsol - sowohl klimatisch begünstigt als auch wegen des hohen
Anteils an basenarmem Gestein (Quarzphyllit). Auch magere Braunerde
ist im Silikatgebiet vergleichsweise stärker vertreten (insgesamt
5%), während basenreiche Braunerde zurücktritt (7%). Auf silikatischem
Substrat ferner Ranker sowie Braunerde auf Moräne, Terrassenschottern
etc. Ein relativ großer Teil des Wuchsgebietes fällt auf
Kalkböden (43%) mit Rendsina (13%), BraunlehmRendsina (18%) und
Kalkbraunlehm (12%) sowie etwas Kalkbraunerde. Ferner kommen vor: Hanggley
(4%), Pseudogley auf Lockersedimenten (Terrassen) und tonigem Festgestein.
Höhenstufen
Höhenstufe |
Bereich |
Submontan |
500 - 750 ( 850) m |
Tiefmontan |
750 - 1000 m |
Mittelmontan |
1000 - 1300 (1400) m |
Hochmontan |
(1100) 1300 - 1600 (1700) m |
Tiefsubalpin |
(1450) 1600 - 1800 (1900) m |
Hochsubalpin |
(1700) 1800 - 2050 (2150) m |
Natürliche Waldgesellschaften
Submontane Eichenmischwald-Fragmente mit Stieleiche, Rotföhre
und Winterlinde (z.B. Ampass). Bei Innsbruck und Zirl an wärmebegünstigten
Stellen (Föhn) isolierte Vorkommen von Hopfenbuche und Blumenesche.
Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der submontanen
und montanen Stufe, häufig anthropogen durch Fichten-Ersatzgesellschaften
vertreten. Der Kitzbüheler Raum (Brixental) ist besonders tannenreich.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald
(Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen
Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum).
Auf Karbonat Buntreitgras-Fichten-Tannenwald (Calamagrostio variae-Piceetum,
trockener) und Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum,
frischer).
Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen)
oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.
Submontan und tiefmontan auf warmen, gut durchlüfteten Karbonatstandorten
("laubbaumfördernde Unterlage") verstärkter Buchenanteil
(Fichten-Tannen-Buchenwald).
Rotföhrenwälder (Erico-Pinetum sylvestris
mit Schneeheide, Carici humilis-Pinetum sylvestris mit Erdsegge, extremere
Standorte) als Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen
Dolomit-Steilhängen submontan bis mittelmontan besonders im Inntal
häufig auftretend.
Spirkenwald als Dauergesellschaft an schattigen Steilhängen (Rhododendro
hirsuti-Pinetum montanae mit Wimper-Alpenrose auf Dolomit, Lycopodio
annotini-Pinetum uncinatae mit Torfmoos auf Bergsturzschutt) oder als
Pionier- bzw. anthropogene Degradationsgesellschaft (Erico carneae-Pinetum
uncinatae) auf sonnigen (Schutt-)Stand-orten mit Rotföhre, Steinröslein
(Daphne striata).
An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchte und Bergulme
(z.B. Carici pendulae-Aceretum mit Wald-Ziest und Rasenschmiele, Lunario-Aceretum
mit Mondviole, Arunco-Aceretum mit Geißbart).
Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten
Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in
die hochmontane Stufe.
Tiefsubalpiner Fichtenwald gut entwickelt.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat.
Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum). Hochstauden-Fichtenwald
(Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden,
basenreichen Substraten.
Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose
(Rhododendron hirsutum) in der (tief-)hochsubalpinen
Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge)
weit in die montane Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche
(Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose
auf skelettreichen Böden in der subalpinen Stufe.
Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae)
nur kleinflächig, gebietsweise auch fehlend (Kitzbüheler Alpen:
ausgedehnte Almgebiete). Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae)
und Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) sind kleinflächig
vorhanden.
Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten,
schneereichen Standorten (Lawinenstriche).
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