Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von I3, I5, IIA3.
Mayer: 3.1 Ostteil.
Kartierung: Westlicher Teil von 11.
Schwackhöfer: Teile von 16, 17, 20, 21, 25, 26, 27.
Lage und Umgrenzung
Kitzbüheler Alpen und Niedere Tauern, z. T. Hohe Tauern, sowie
die Südeinhänge der nördlichen Kalkalpen zu den zentralalpinen
Längstälern.
Höhenbereich: 640 m (Admont) bis 2995 m (Dachstein).
Geißstein - Schusterkogel - Saaljoch - Sonnspitze - Spieleckkogel
- Hochalmspitze - Reiterkogel - Spielberghorn - Grießner Höhe
- Grießenpaß/Kt. 969 - Grießenbach flußabwärts
- Leoganger Ache flußabwärts - Saalfelden - Maria Alm - Natrun
- Primbachkögerl - Hinterthal - Mußbachalm - Lausköpfe
- Kammlinie über Lamkopf, Hochkönig - Mitterfeldalm, Grünmaißalm
- Jagerköpfl - Überquerung des Salzachtales in Bischofshofen
- Pöham - Überquerung Tauernautobahn A 10 - Donneregg - Weyerberg
- Helferalm - St. Martin/Bichlberg - Kammlinie über Platten, Gerzkopf,
Gsengplatte, Langeggsattel, Predigtstuhl - Bischofsmütze - Gosaustein
- Eiskarlspitz - Torstein - Simonyscharte - Taubenkogel - Hoher Rumpler
- Hoher Krippenstein - Däumelkogel - Speikberg - Hirschberg - Neualm/Kt.
1610 - Kt. 1773 - Hochfinitz - Lämmereck - Zellerkogel - Hochmühleck
- Fahrnrinnkogel - südl. Rasslalm - Klausgrabenwände - Lackenberg/Kt.
1316 und Kt. 1364 - Überquerung Salzastausee über Kreuzrücken
- Kammlinie Grimming - Multereck - Klachau/Girtstatt - Tauplitz/Furt
- Bergerwand - Brenntenmöserhütte - Linzer Tauplitzhaus/Kt.
1638 - Sturzhahn - Großes Tragl - Sigistalhöhe - Landesgrenze
bis Arlingsattel - Ardningalm - Plesch - Leichenberg - Kt. 1025 - Oberhall
- Admont - Scheibleggerniederalm - Scheibleggerhochalm - Riffel - Sparafeld
- Vordere Flitzenalm/Kt. 1221 - Flitzenbachgraben talauswärts bis
Gaishorn im Paltental - Untersonnberg - St. Lorenzen im Paltental -
Kirchbergeralm - Pettaler Alm - Kirchbacheralm - Almspitz - Kammlinie
Rottenmanner Tauern über Gr. Bösenstein, Zinkenkogel, Hochschwung,
Schrattnerkogel, Breiteckkoppe, Kreuzberg, Gr. Rotbühel, Karlspitze,
Kollerriegel - Überquerung Donnersbachtal - Ahornkogl - Mitterkar
- Überquerung Großsölkbach - Scheiben - Badstubenspitz
- Steinkarlscharte - Gr. und Kl. Knallstein - Kt. 1774 - Kleine Kesselspitze
- Überquerung Schwarzenseebach - Hopfgarteneben - Spateck - Wildlochhöhe
- Waldhorn - Landesgrenze bis Meregg - Roßkogel - Hundskogel -
Plattenspitz - Obertauern - Hauptkamm Radstädter Tauern bis Weißgrubenkopf
- Raucheck - Scheibenkogel - Draugstein - Penkkopf - Gabel - Sonntagskogel
- Obergaßalm/Kt. 854 - südl. Niederuntersberg, flußaufwärts
entlang Salzachtal - Lindlreit - Überquerung Gasteiner Ache - Drei
Waller Kapelle - Rauchkögerl - Bernkogel - Grubereck - Rauris -
Rauriser Tal talauswärts bis Taxenbach - Taxenbach/Höf und
Thannberg - Kösslriß - Auf der Scheiben - Langweidkogel -
Wasserfall Sulzbach - Guteben - Kt. 1885 - Kasereck - Hochgamsburg -
Foislhütte/Kt. 1617 - Überquerung Fuscher Ache bei Ferleiten
- Walcher Grundalm - Peilstein - Brennstein - Brandlscharte - Roßkopf
- Gletscherbahnen Kaprun - Eder Grundalm/Kt. 1420 - Schoppachhöhe
- Maiskogel - Überquerung Salzachtal bei Piesendorf/Fürth
- Dürnberg - Dürnberger Eck - Schmittenhöhe - Hauptkamm
Kitzbüheler Alpen bis Geißstein.
Klima
Zwischenalpines Übergangsklima mit Inversionslagen in den Talbecken
(oberes Ennstal, Zell am See), welche jedoch weniger ausgeprägt
sind als jene im Wuchs-gebiet 2.1. Infolge der vorgelagerten Kalkalpen
ist in abgeschirmten Bereichen deutlich reduzierte Niederschlagstätigkeit
zu beobachten (Gröbming: 780 m, 917 mm, Schladming: 740 m, 992
mm). Im montanen Bereich fallen 1000-1500 mm Jahresniederschlag, subalpin
auf über 1500 mm ansteigend (Obertauern: 1740 m, 1536 mm). Die
Niederschlagszunahme mit ansteigender Seehöhe ist geringer als
in den Randalpen. Es gibt ein ausgeprägtes sommerliches Niederschlagsmaximum;
ein sekundäres Wintermaximum ist nur schwach angedeutet.
Geomorphologie
Die Landschaft entlang des alpinen Längstales Salzach-Enns besteht
vornehmlich aus bodensauren Quarzphylliten, Quarziten und Glimmerschiefern
der Grauwackenzone (Salzburger Schieferberge) und der Niederen Tauern.
Im Pongau gibt es auch Kalkglimmerschiefer sowie (kristalline) Kalke
und Dolomit. Die Kammlinien liegen in den Salzburger Schieferbergen
nur um 2000 m, in den Niederen Tauern (z.T. außerhalb des Wuchsgebietes)
um 2400 (bis 2800) m. Teilweise werden von dem Wuchsgebiet noch die
Südhänge der nördlichen Kalkalpen erfaßt, der Flächenanteil
ist aber geringer als in den westlichen Zwischenalpen (Wuchsgebiet 2.1).
Hier werden auch die größten Gipfelhöhen (Dachstein
2995 m) erreicht. Verbreitet sind erosionsgefährdete Steilhänge
aus mürbem, tiefgründig aufgewittertem Dolomit.
Böden
Auf Silikatgestein dominiert wiederum Semipodsol (ca. 40%), gefolgt
von reicher Braunerde (20%), welche hier etwas häufiger auf basenreichem
Substrat bis in Hochlagen vorkommt. Basenarme Braunerde (10%) ist relativ
weniger und nur in Talnähe verbreitet. Die klimatischen Verbreitungsbedingungen
des Podsol rücken auf vergleichbarem Substrat von Westen nach Osten
in größere Höhe, gleichzeitig sinkt die durchschnittliche
Gipfelhöhe nach Osten zu ab. Die klimabedingte Podsolzone ist deshalb
vergleichsweise schmal. Anderseits begünstigt das bodensaure Substrat
v.a. am Nordabfall der Niederen Tauern die Podsolverbreitung bis in
Tallagen. Insgesamt ist Podsol weniger häufig (ca. 10%) als im
westlichen Wuchsgebiet. Die kalkalpinen Südhänge und zentralalpinen
Marmorzüge machen etwas über 25% der Waldfläche aus.
Mehr als ein Drittel davon sind Extremstandorte mit Dolomitrendsina.
Auf Kalk überwiegen Braunlehmrendsina und Kalkbraunlehm. Relativ
häufig ist weiters Hanggley und Pseudogley (4%), v.a. auf Gosau
und Werfener Schichten, untergeordnet ferner bindige Braunerde auf den
Lockersedimenten der Haupttäler.
Höhenstufen
Höhenstufe |
Bereich |
Submontan |
500 - 700 m |
Tiefmontan |
700 - 900 m |
Mittelmontan |
900 - 1200 m |
Hochmontan |
(1100) 1200 - 1500 (1550) m |
Tiefsubalpin |
(1400) 1500 - 1800 m |
Hochsubalpin |
(1700) 1800 - 2050 (2150) m |
Natürliche Waldgesellschaften
Zwischenalpines Fichten-Tannenwaldgebiet. An begünstigten Stellen
kommt Buche vor. An lokalklimatischen und edaphischen Sonderstandorten
gibt es noch Zirbenvorkommen (Dachsteinplateau).
Submontane Eichenmischwald-Fragmente kleinflächig.
Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der submontanen
und montanen Stufe, häufig anthropogen durch Fichten-Ersatzgesellschaften
vertreten.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald
(Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen
Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum
= Oxalido-Abietetum). Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo
glabrae-Abietetum).
Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen)
oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.
Submontan und tief(-mittel)montan auf warmen, gut durchlüfteten
Karbonatstandorten ("laubbaumfördernde Unterlage") verstärkter
Buchenanteil (Fichten-Tannen-Buchenwald).
Schneeheide-Rotföhrenwälder (Erico-Pinetum sylvestris) als
Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Dolomit-Steilhängen
submontan bis mittelmontan kleinflächig auftretend.
An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima
Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme (z.B. Carici
pendulae-Aceretum).
Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten
Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in
die hochmontane Stufe.
Tiefsubalpiner Fichtenwald gut entwickelt.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Piceetum)
über Silikat und subalpiner Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo
glabrae-Piceetum).
Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose
(Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe,
an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge)
weit in die montane Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche
(Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose
auf skelettreichen Böden in der subalpinen Stufe.
Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae)
an Sonderstandorten, gebietsweise (Kitzbüheler Alpen) fehlend.
Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae) und Karbonat-Lärchenwald
(Laricetum deciduae) sind kleinflächig vorhanden.
Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten,
schneereichen Standorten (Lawinenstriche).
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