Entsprechung:
Tschermak: Teile von I5, IIA4.
Mayer: Nördlicher Teil von 3.2.
Kartierung: Östlicher Teil von 11.
Schwackhöfer: Bereiche von 27, 28, 45.
Lage und Umgrenzung
Einhänge zum Liesingtal - Mur- und Mürztal vom Schoberpaß
bis zum Semmering.
Höhenbereich: 490 m (Bruck/Mur) bis 2448 m (Bösenstein).
Kammlinie Rottenmanner Tauern, Kleiner Bösenstein, Großer
Bösenstein bis Almspitz - Kirchbacheralm - Pettaler Alm - Kirchberger
Alm - St. Lorenzen/Paltental - Untersonnberg - Gaishorn im Paltental
- Flitzenbachtal taleinwärts - Vordere Flitzenalm/Kt. 1221 - Sparafeld
- Kammlinie Reichenstein - Pfarrmauer - Talenge Silberreith - Johnsbachtal
bis Zosseggalm - Pleschkogel - Radmertal talauswärts bis Radmer
an der Stube - Kammlinie Böse Mauer - Kaiserschild - Donnersalpe
- Hochalm - Schwarzenstein - Kammlinie Eisenerzer Alpen bis Rössel
- Präbichl - Hirscheggsattel - Kammlinie Trenchtling - Grüner
See - Meßnerin - Kammlinie Hahnkogel, Weißmauer, Ilgner
Hocheck, Alspitz, Gaiberg - Büchsengut - Thörl - Stübmingbach
flußaufwärts bis Flugfeld Göriach - Göriach - Kammlinie
Hörsterkogel, Hochanger, Göriacher Alm, Feistereck, Schottenkogel,
Turntaler Kogel, Teufelssteig, Hohe Veitsch, Sperrkogel, Hirschensitz,
Draxlerkogel, Veitschbachtörl, Arzbachhöhe - Lechen/Gde. Neuberg
an der Mürz - nördl. Kapellen - Koglergraben - Preiner Gscheid
- Landesgrenze über Semmeringpaß bis südl. Fröschnitzsattel
- Harterkogel - Großer Pfaff - Pfaffensattel - Kammlinie über
Stuhleck, Pretul, Steinriegel, Hauereck - Alpler Schanz - Ghf. Schlagobersbauer
- Waldheimat/Kt. 1081 - Kt. 1126 - Ziesler Wald/Kt. 1315 - Teufelstein
- Heuberg/Kt. 1374 - Hochpürschtling - Bärenbach - Fochnitzgraben
talauswärts bis Einmündung in Stanzbachtal - Kammlinie Hollersbach
- Serkogel - Überquerung Jasnitztal bei Eibeggwirt/Kapelle Brandnerberg
- Kammlinie über Brandnerberg, Bucheck, Rennfeld - Mötschlmoaralm
- Überquerung Murstausee nördl. ,,In der Gruben'' - Kammlinie
über Karnerberg, Dürreck, Eisenpaß - Bei den drei Pfarren
- Kammlinie Hochalpe - Hochalm/Almwirt-Kt. 1170 - Kammlinie Gleinalpe
bis Fensteralm - Kammlinie über Erdegg, Hofstatt, Ochsenkogel,
Hochegg, Schinninger, Flaterberg - Überquerung Murtal in St. Michael
- Liesingberg - Kammlinie über Schwarzkogel, Weigelmoaralm, Ochsenboden,
Steineck, Hennerkogel, Rannachtörl, Finsterwald - Überquerung
Feistritzbachgraben - Hauptkamm Seckauer Alpen - Hauptkamm Triebener
Tauern bis Knaudachkogel - Frattental querend - Sonntagskogel - Geierkogel
- Kainzenboden - westl. Wirtsgupf - Überquerung Bundesstr. 114
südl. Hohentauern/Ghf. Steinkogler - Großer Hengst - Kleiner
Bösenstein.
Klima
Das Wuchsgebiet ist gegenüber den Nördlichen Zwischenalpen
deutlich niederschlagsärmer. Die Jahresniederschläge reichen
von 750-800 mm in den abgeschirmten submontanen Talbeckenlagen bis zu
1250-1500 mm in den hochmontanen und subalpinen Bereichen. Ein ausgeprägtes
Niederschlagsmaximum ist im Juli zu beobachten. In den Hochlagen greift
das niederschlagsreiche NW-alpine Stauklima über die Kämme;
dadurch ist die klimatische Höhenstufung etwas zusammengedrängt.
Im Mürz- und Murtal reicht auch Klimaelemente (z.B. hohe Gewitterhäufigkeit)
von den subillyrischen Randalpen in die oberen Hanglagen über.
Geomorphologie
Entlang der dominierenden Liesing-Mur-Mürzfurche liegen nur kleinere
hochalpine Bergmassive; die Kammlagen sind meist unter 2000 m. Vor allem
der Osten ist periglazialer Raum mit Resten einer alten Rumpflandschaft.
Das Gebiet ist geologisch sehr vielfältig, weist jedoch vorwiegend
basenarme Gesteine wie Ortho- und Paragneise, Quarzphyllite und Quarzite
sowie saure Ergußgesteine auf. Nur zum kleinen Teil kommen paläozoische
(Eisenerzer Alpen) und andere (Veitsch, Semmeringtrias) Kalke/Dolomite
vor. Die tertiären Beckenfüllungen sind vornehmlich landwirtschaftlich
genutzt.
Böden
Magere, podsolige Braunerde und Semipodsol (zusammen über 60%)
auf intermediärem oder basenarmem Silikat herrschen vor. Die Zone
klimabedingten Podsols wird nur mehr in den höchsten Lagen erreicht.
Verbreiteter tritt Podsol aber höhenunabhängig auf sehr quarzreichem
Schiefer, Quarz-Phyllit, Quarzit etc. auf (Podsol insgesamt in Wuchsgebiet
2.2 und 3.1 10%). Braunerde auf Amphibolit und anderem basenreicherem
Silikatgestein reicht bis in große Höhen. Ferner treten auf:
Hanggley, Pseudogley; der Anteil an Rendsina und Braunlehm-Rendsina
in den kalkalpinen Randgebieten ist gering.
Höhenstufen
Höhenstufe |
Bereich |
Submontan |
500 - 650 m |
Tiefmontan |
650 - 900 (1000) m |
Mittelmontan |
900 - 1200 m |
Hochmontan |
1200 - 1400 (1500) m |
Tiefsubalpin |
1400 - 1700 m |
Hochsubalpin |
1700 - 1900 m |
Natürliche Waldgesellschaften
Das Wuchsgebiet ist Verbreitungsgebiet der natürlichen Fichten-Tannenwälder
mit Buche und Lärche. An begünstigten Stellen (Kalk) ist die
Buche auch bestandsbildend; Zirbe fehlt.
Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente (Deschampsio flexuosae-Quercetum),
z.B. bei Leoben.
Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) mit Lärche,
Buche und Bergahorn in der submontanen und montanen
Stufe, häufig anthropogen durch Fichten-Ersatzgesellschaften vertreten.
In den submontanen bis mittelmontanen Ausbildungen mit Rotföhre
und stärkerer Beimischung von Buche; Berg-ahorn an feuchteren Standorten.
In den hoch-montanen Homogyne-Ausbildungen Tanne zurücktretend,
Buche nur mehr auf karbonatischen Böden im Nebenbestand.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald
(Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen
Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum).
Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum).
Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen)
oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.
Auf Karbonatstandorten ("laubbaumfördernde Unterlage")
und in der submontanen bis tiefmontanen Stufe auch Fichten-Tannen-Buchenwald.
Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pinetum) kleinflächig
als montane Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Standorten.
Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten
Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in
die hochmontane Stufe.
Tiefsubalpiner Fichtenwald.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Piceetum)
über Silikat. Subalpiner Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo
glabrae-Piceetum). Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum)
auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Böden.
Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose
(Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe, über
flachgründigen Karbonatböden sowie an ungünstigen Standorten
(z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) in die montane Stufe hinabreichend.
Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae)
mit Rostroter Alpenrose beschränken sich im wesentlichen auf skelettreiche
Böden in der subalpinen Stufe.
Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten,
schneereichen Standorten (Lawinenstriche).
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