Wuchsgebiet 3.2: Östliche Zwischenalpen - Südteil
Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von I6, I9.
Mayer: Teile von 3.2.
Kartierung: Östlicher Bereich von 13, Teile von 15.
Schwackhöfer: Bereiche von 23, 29, 45, 46, 50, 51.

Lage und Umgrenzung
Seckauer Tauern, Murtal von Unzmarkt bis St. Michael, Lavanttal, Seetaler Alpen, Saualpe, Gurktal
Höhenbereich: 460 m (oberhalb Wolfsberg) bis 2448 m (Bösenstein)

Eiskarspitz - Pustereckjoch - Gangkogel - Kreuzkogel - Große und Kleine Windlucken - Hauptkamm Rottenmanner Tauern über Schrattnerkogel, Hochschwung, Zinkenkogel, Kleiner Bösenstein, Großer Hengst - Überquerung Bundesstr. 114 südl. Hohentauern/Ghf. Steinkogler - westl. Wirtsgupf - Kainzenboden - Hauptkamm Triebener Tauern über Geierkogel, Sonntagskogel, Knaudachkogel bis Grieskogel - Hauptkamm Seckauer Alpen bis Hochalm - Überquerung Feistritzbachgraben - Finsterwald - Kammlinie über Rannachtörl, Hennerkogel, Steineck, Ochsenboden, Weigelmoaralm, Schwarzkogel, Liesingberg - Überquerung Murtal in St. Michael - Kammlinie über Flaterberg, Schinninger, Hochegg, Ochsenkogel, Hofstatt, Erdegg, Fensteralm - Hauptkamm Gleinalpe über Eiblkogel, Kreuzsattel, Lärchkogel, Speikkogel, Gleinalmsattel, Roßbachkogel, Terenbachalm, Stierkreuz - Turneralm - Scherzberg - Ofnerkogel - Plankogel - Gaberl - Kammlinie Stubalpe über Wölkerkogel, Schwarzkogel, Rappoldkogel - Hirschegger Sattel - (Speikkogel) - Kt. 1455 - Peterer Riegel - Kammlinie Hirschegger Alm über Bernsteinhütte/Kt. 1559, Lahnofen - Kt. 1390 - Gantschniggkogel - Packsattel - Kalcherkogel - Klementkogel - Hebalm/Ghf. Steinbauer - Lubachkogel - Kampelekogel - Hauptkamm Koralpe - Jauksattel - Kleinalpl - Berensteinerofen/Kt. 1447 - Goßeck - Hirschkogel - Koglereck/Kt. 1347 - St. Magdalena - Hornigkreuz - östl. Lavamünd über Burgstallkogel - Ettendorf - Fransdorf/Gde. St. Georgen - St. Georgen - Unterhaus - Ragglbach/Gde. St. Georgen - St. Ulrich/Gde. Eitweg - Schloß Reideben/Gde. St. Stefan - Rieding/Gde. St. Stefan - östl. und nördl. Wolfsberg - Pfaffendorf/Gde. St. Margarethen - westl. Hattendorf, Eselsdorf/ Gde. St. Michael - Siegelsdorf/KG. Thürn - Winkling/Gde. Fischering - westl. St. Andrä - A2-Autobahnknoten-St. Andrä - Schönweg-St. Andrä - Griffner Berg - Rausch/Gde. Griffen - Griffen/Schloßberg - Stift Griffen - Enzelsdorf - Haimburg - St. Stefan - Gattersdorf - nördl. Obertrixen - Buchberg - Petritschkogel - Bildstock/Kt. 1017 - östl. Brückl - St. Walburgen - östl. Görtschitztal - nördl. Eberstein - Gutschenkogel - Kt. 899 - Wittma/Gde. Eberstein - Kammlinie KG.Sittenberg - Fuchsofen - Steinbruch Wietersdorf - Überquerung Rabachboden - nördl. Silberegg - Kammlinie Dachberg/Gde. Althofen - Kurzentrum Althofen - Weindorf/Gde. Althofen - Muraniberg/Gde. Althofen - Überquerung Krappfeld südl. Pockstein/Kt. 723 - Brugga - Kt. 689 - Tschatschg/Gde. Rabing - Drasenberg/Gde. Meiselding - Krieblberg - Kulm - Freiberg - Lorenziberg - Buchberg - Steinerkofel - Kulmberg - Deblacher Berg - Krobather Berg - St. Urbaner Berg - Kleingradenegger Höhe - Lantschnig - Hinterwachsenberg/Kitzelkapelle - Zedlitzberg/Gde. Himmelberg - nördl. und westl. Himmelberg - Saurachberg/Gde. Himmelberg - Kt. 819 und Kt. 999 - Manessen/Gde. Himmelberg - Ossiachberg - Winkl Ossiachberg - Deutschberg - Siedlung ,,Reiner''/Kt. 1042 - Gerlitzen - Kt. 1524 - Sauerwald - Kt. 858 - Berg ob Arriach - Buchskopf - Kammlinie über Vorderer Wöllaner Nock, Pfaffeneck, Lichteben - Burgstallerhütte - südöstl. St. Margarethen - Kt. 1563 - Ronachriegel - Auf der Schön - Eggenriegel - Kruckenspitze - Kegel - Haidnerhöhe - Kuster - Dorferecken - Dolzerkogel - Eselberg - Ettingerkögele - Mödringberg - Kt. 1535, Kt. 1446 - Schmaritzerkogel - Salzerkopf - Saumarkt - Prigertrate - Moschitzberg - Pirkerkogel - St. Stefan - Reisenberg - Landesgrenze - Grober Berg - Graserkopf - Rain - westl. Neumarkt - Hoferdorf - Kreuzeck - Steinberg - Lind bei Scheifling - Stierzipf - Schwarzkogel - Bauernalpl - Lercheck - Moarköpfl - Kammlinie Wölzer Tauern über Schönberg, Hoher Zinken, Grillerlucke, Steineck, Großhansl bis Eiskarspitz.

Klima
Die Beckenlagen (Murtal, Friesach) haben stärkeren zentralalpinen Charakter. Die Hanglagen sind von Südstaulagen beeinflußt. Das gesamte Gebiet ist milder als Wuchsgebiet 3.1. In den sub- und tiefmontanen Tallagen herrschen Jahresniederschläge zwischen 800 mm und 1000 mm vor, im hochmontan und subalpinen Bereich bis zu 1250/1500 mm. Die Niederschlagsverteilung entspricht noch dem Sommerregentyp mit einem Maximum in den Monaten Juli, August.

Geomorphologie
Es handelt sich um Hochgebirge mit Gipfelfluren wenig über 2000 m, mit weiten, offenen Tälern und mäßig steilen Hängen. Mit Ausnahme der Seetaler Alpen und der Niederen Tauern besteht das Gelände aus flachen Bergrücken und Kuppen. Es kommt fast ausschließlich Silikatgestein vor: basenarme Gneise mit Marmor- und Amphibolitzügen sowie Quarzphyllit. Im Raum Neumarkter Sattel findet man auch paläozoischen Kalk und metamorphe basische Ergußgesteine. In weiten Talbecken gibt es tertiäre Sedimente.

Böden
Hier herrscht die Braunerde-Podsolreihe auf Kristallin vor. Kalkbeeinflußte Böden fehlen fast vollständig. Am weitesten verbreitet ist Semipodsol (55%*). Auf basenarmem Kristallin reicht er einerseits bis in tiefe Lagen, anderseits bis etwa 1200 m, an Sonnhängen bis über 1500 m. Die tief gelegenen Täler erlauben dennoch eine gewisse Verbreitung von Braunerde auf saurem Substrat. Die klimatische Höhenzone des Podsol ist nur schmal und/oder an sehr saures Substrat (Quarzitgänge etc.) gebunden (zusammen ca. 5%* der Waldfläche). Auf basenreichem Kristallin ist nährstoffreiche Braun-erde weit verbreitet (>20%*), die Höhengrenze zum Semipodsol liegt dort sehr hoch: Auf Amphibolit beginnt Semipodsol erst in Kammlagen gegen 1800 m und somit an oder über der Waldgrenze. Ferner treten auf: Anmoore, Hanggley und Karbonatböden (jeweils unter 2%*).
*)Schätzwerte gemittelt aus den alten Wuchsräumen 13 und 15 unter Berücksichtigung von Geologie und Höhenlage

Höhenstufen

Höhenstufe Bereich
Submontan 460 - 650 m
Tiefmontan 650 - 1000 m
Mittelmontan 1000 - 1300 m
Hochmontan 1300 - 1500 (1650) m
Tiefsubalpin (1450) 1500 - 1750 (1800) m
Hochsubalpin 1750 - 1900 (2050) m

Natürliche Waldgesellschaften

Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente.

Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) mit Lärche und Buche in der submontanen und montanen Stufe. Tanne heute jedoch weitgehend aus den anthropogenen Fichten-Ersatzgesellschaften verdrängt. In den tief-mittelmontanen Ausbildungen mit Rotföhre und stärkerer Beimischung von Buche, in den hochmontanen Alpenlattich-(Homogyne-)Ausbildungen Tanne zurücktretend.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum). Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum) nur lokal.

Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.

Auf Karbonatstandorten ("laubbaumfördernde Unterlage", z.B. bei Unzmarkt) und in der submontanen bis tief(-mittel)montanen Stufe auch Fichten-Tannen-Buchenwald.

Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pinetum) kleinflächig als montane Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Standorten. Auf Serpentinit bei Kraubath auch Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris).

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.

In luftfeuchtem Lokalklima an nährstoffreichen Unterhängen Laubmischwälder mit Bergahorn und Esche (lokal).

Tiefsubalpiner Fichtenwald.
V.a. Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Piceetum) über Silikat, auch Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Böden.

Hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald nur lokal (z.B. Zirbitzkogel).

Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose auf skelettreichen Böden in der subalpinen Stufe.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).