Wuchsgebiet 6.2: Klagenfurter Becken

Entsprechung:
Tschermak: IIB2.
Mayer: 6.1 südliches randalpines (Fichten-Tannen)-Buchenwaldgebiet, südöstlicher Wuchsbezirk.
Kartierung: Östlicher Teil von 17, 16; südliche Bereiche von 15.
Schwackhöfer: 59, 61, 62, 63, überwiegende Teile von 60.

Lage und Umgrenzung
Klagenfurter Becken und Jauntal bis zum Fuß der Karawanken, St. Veiter Becken, Feldkirchner Becken, unteres Lavanttal einschließlich der zwischen diesen Becken liegenden Höhenzüge (Sattnitz, Ossiacher Tauern) und der im Norden und Osten angrenzenden Hanglagen.
Höhenbereich: 348 m (Lavamünd) - 390 m (Drau-Stausee) bis 924 m (Sattnitz) bzw. 1069 m (Ossiacher Tauern).

Staatsgrenze, Leifling/Zollhaus - Bach/Gde. Lavamünd - Oberpudlach/Gde. Lavamünd - Kt. 442 - Schilterndorf - Bleiburg - Loibach-Süd/Gde. Bleiburg - Feistritz ob Bleiburg - Unterbergen, Wackendorf/Gde. Globasnitz - Globasnitz - Jaunstein - Kt. 638 - Rechberg/Gde. Vellach - Dobrowa/Kt. 495 - Ghf. ,,Hazar''/Kt. 511 - Kt. 631/Krajnzonik - Kt. 745 - Raspotnik - Kt. 728 - südl. Niederdörfl - Sabosach/Gde. St. Margarethen im Rosental - Seidolach/Gde. Unterferlach - südl. Ferlach - Unterbergen, Dornach/Gde. Ferlach - St. Johann im Rosental - Kt. 599/Kozian - Greuth/Gde. Maria Elend - Kapelle ,,Maria Elend'' - Überquerung Autobahn A 11 nördl. Kraftwerk Bärental - nördl. Gratschenitzen/Rasburg, Ghf. Türkenkopf, Outschena, Ghf. Baumgartner/Altfinkenstein, Korpitsch, Tschau/Gde. Arnoldstein - Turnberg - südl. Storfhöhe - Tscheltschnigkogel - Villach/Möltschach - St. Georgen/Stadt Villach - östl. Buchberg - Oberwollanig - Oswaldiberg - Seespitz/Gde. Treffen - Kt. 1025 - Ossiachberg/Gde. Treffen - Siedlung ,,Reiner'' - Deutschberg - Winkl Ossiachberg - Ossiachberg bis Manessen/Gde. Himmelberg - Kt. 999 und Kt. 819 - Saurachberg/Gde. Himmelberg - westl. und nördl. Himmelberg - Zedlitzberg/Gde. Himmelberg - Hinterwachsenberg/Kitzelkapelle - Lantschnig - Kleingradenegger Höhe - St. Urbaner Berg - Krobather Berg - Deblacher Berg - Kulmberg - Steinerkofel - Buchberg - Lorenziberg - Freiberg - Kulm - Krieblberg - Drasenberg/Gde. Meiselding - Tschatschg/Gde. Rabing - Kt. 689 - Brugga - Überquerung Krappfeld südl. Pockstein/Kt. 723 - Muraniberg/Gde. Althofen - Weindorf/Gde. Althofen - Kammlinie Dachberg - Kurzentrum/Gde. Althofen - nördl. Silberegg - Überquerung Rabachboden - Steinbruch Wietersdorf - Fuchsofen - Kammlinie KG Sittenberg - Wittma/Gde. Eberstein - Kt. 899 - Gutschenkogel - nördl. Eberstein - östl. Görtschitztal - St. Walburgen - östl. Brückl/Kt. 1017-Bildstock - Petritschkogel - Buchberg - nördl. Obertrixen - Gattersdorf - St. Stefan - Haimburg - Enzelsdorf - Stift Griffen - Griffen/Schloßberg - Rausch/Gde. Griffen - Griffner Berg - Schönweg-St. Andrä - A 2-Autobahnknoten St. Andrä - westl. St. Andrä - Winkling/Gde. Fischering - Siegelsdorf, Eselsdorf/Gde. St. Michael - westl. Hattendorf - Pfaffendorf/Gde. St. Margarethen - nördl. und östl. Wolfsberg - Rieding/Gde. St. Stefan - Schloß Reideben/St. Stefan - St. Ulrich/Gde. Eitweg - Ragglbach/Gde. St. Georgen - Unterhaus - St. Georgen - Fransdorf/Gde. St. Georgen - Ettendorf - östl. Lavamünd über Burgstallkogel - Kt. 636 - KG Rabenstein/Gde. Lavamünd - Staatsgrenze.

Klima
Das Becken ist thermisch ähnlich den inneralpinen Lagen kontinental getönt; demgegenüber entsprechen die höheren Niederschläge der Randalpenlage. Die Niederschläge schwanken in sub- bis tiefmontanen Lagen zwischen 700 bis 1300 mm, mittelmontan bis 1500 mm, sind am Karawankenrand am höchsten und nehmen gegen Norden und Osten zu ab. Das Klagenfurter Becken gehört zu den gewitterreichsten Zonen Österreichs, sommerlicher Hagelschlag ist häufig. Die Niederschlagsverteilung ist illyrisch getönt, in Beckenlagen sind sommerliche Trocken-perioden häufig, in den Hanglagen ist die Tendenz zur Ausbildung sekundärer Niederschlags-Maxima erkennbar. Durch diese Niederschlagsverhältnisse unterscheidet sich das Klagenfurter Becken besonders in südlichen und westlichen Gebieten deutlich von den zentralen inneralpinen Beckenlagen; nur in den nördlichen Bereichen (Krappfeld, Unteres Lavanttal) herrschen mehr zentralalpine Niederschlagsverhältnisse. Warme Sommer und kalte Winter mit ausgeprägten winterlichen Inversionslagen und extremen Temperaturminima (Jännermittelwerte zwischen -5 bis -4°C) kennzeichnen den kontinentalen Klimaverlauf. Die mittlere Jahresschwankung der Temperatur beträgt bis zu 23°C. Die über die Inversionsgrenze bei etwa 550 m ragenden Hügel- und Hanglagen, insbesondere die Südhänge am Nordrand des Beckens und zum Unteren Lavanttal sind demgegenüber sehr mild, mit hoher Sonneneinstrahlung und langer Vegetationsperiode.

Geomorphologie
Das Wuchsgebiet ist ein inneralpines, nach allen Seiten abgeschirmtes Becken mit Lockersedimentfüllung aus Moränenmaterial und fluvioglazialen Schotterfluren, z.T. Seetonen. Teilweise ist es grundwasserfern und trocken, teilweise grundwassernahe mit Mooren und Seen. Vorherrschend sind Hügel und Inselberge aus Moräne oder anstehendem Fels, im SW liegt das Sattnitzplateau aus tertiärem Konglomerat. Der Beckenrand umaßt die Hangfüße der Gurktaler Alpen sowie der Sau- und Koralpe.

Böden
Vorherrschend sind tiefgründige, skelettreiche Braunerde und Parabraunerde auf Moränen und Schotter; insbesondere auf Grundmoräne auch bindig und vergleyt (16%); auf Schotter seicht- bis mittelgründig und leicht (Dobrova) (36%), z.T. stark kalkhaltig (Pararendsina), z.T. tiefgründig entkalkt; bes. im Westen auf sandigem Material sauer und podsoliert (3%). Auf tertiären Sedimenten und Altlandschaftsresten befinden sich Relikte alter Verwitterungsdecken, z.T. Braunlehm und insbesondere am Ostrand Rotlehm (insgesamt 7%.) Die Hanglagen tragen auf silikatischem Fels Braunerde (12%) und Semipodsol (13%) sowie Böden aus Karbonatgestein (8%). Ferner gibt es Auböden, Gley sowie Anmoore und Moore (3%).

Höhenstufen

Höhenstufe Bereich
Submontan ~350 - 700 m
Tiefmontan 700 - 1000 m
Mittelmontan 1000 - 1069 m

Natürliche Waldgesellschaften

In Beckenlagen scheiden frostempfindliche Baumarten wie die Tanne aus; Buche ist labil, kommt jedoch vor, insbesondere in den Einhängen zum Drautal.

Die Waldgesellschaften in der submontanen(-tiefmontanen) Stufe sind flächig durch sekundäre Rotföhren- und Fichtenwälder ersetzt.

In der submontanen Stufe bodensaure Eichenwälder mit Rotföhre (Deschampsio flexuosae-Quercetum) über silikatischen und Eichen-Hainbuchenwälder (Helleboro nigri-Carpinetum s.lat.) über karbonathältigen Substraten.

An wärmebegünstigten, flachgründigen Steilhängen über Kalk und Dolomit Hopfenbuchen-Blumen-eschen-Wald (Ostryo carpinifoliae-Fraxinetum orni).

In der submontanen Stufe außerhalb der frostgefährdeten Inversionslagen illyrischer Buchen-Mischwald (Hacquetio-Fagetum s.lat.) auf Karbonatstandorten und bodensaurer Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) mit Tanne (Fichte, Eiche). Hopfenbuchen-Buchenwald (Ostryo-Fagetum) submontan bis tiefmontan auf wärmebegünstigten, trockeneren Karbonatstandorten.

Purpurweiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum incano-purpureae) als Pioniergesellschaft auf Flußschotter.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) und auf durchlässigen Schotterböden auch Fichten-Rotföhrenbestände als Auwald. Bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung Fichten-Eschenwald.

Schwarzerlen-Eschen-Auwald (z.B. Stellario bulbosae-Fraxinetum) an Bächen und an quelligen, feuchten Unterhängen in der submontanen Stufe.

Schwarzerlen-Bruchwald (z.B. Carici elongatae-Alnetum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem, stagnierendem Grundwasser (z.B. Seeufer) gut entwickelt.

Fichten-Tannen-Buchenwald in der tief- bis mittelmontanen Stufe, v.a. Hainsimsen-Fichten-Tannen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme.
Z.B. Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) an wasserzügigen Unterhängen, Hirschzungen-Bergahorn-Schluchtwald (Scolopendrio-Fraxinetum).