Wuchsgebiet 7.2: Nördliches Alpenvorland - Ostteil

Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von V1, V2, V3.
Mayer: 7.2, nördliches Alpenvorland-Buchen-Mischwaldgebiet, östlicher Wuchsbezirk.
Kartierung: 3.
Schwackhöfer: 70, 71, 75 sowie Bereiche von 74, 76.

Lage und Umgrenzung
Alpenvorland ab Traun-Enns-Platte, Eferdinger Becken, Molassezone bis zum Rand des Tullner Feldes. Östliche Begrenzung Tschernosemgebiet.
Höhenbereich: 228 m (Melk) bis 553 m (Hiesberg).

Sierning - Oberwolfern, Schwarzenthal/Gde. Wolfern - Droißendorf - Ödt/Gde. Schiedlberg - nördl. Bad Hall - Egendorf - Guntendorf/Gde. Kremsmünster - ÖBB-HSt. Ried-Diepersdorf - Kremstal nach Norden bis Schönau/Gde. Kremsmünster - Sipbachzell - Lindenhof/Gde. Thalhof - Steinhaus - Fischlham - Mitterbachloh/Gde. Wimsbach - südl. Stadl-Paura - westl. Lambach - Holzmanning/Gde. Edt - Holzing - Dorf - Waldenberg - Pöschlberg/Gde. Gunskirchen - Holzhäuser - Weilbach/Gde. Pichl bei Wels - westl. und nördl. Kematen - Sulzbach/Gde. Pichl - Schlüßlberg - südl. Grieskirchen - Weyr - Weng - südl. Obertrattnach - nördl. Tolleterau - Magdalenaberg/Gde. Bad Schallerbach - Holzwiesen/Gde. St. Marienkirchen - Egg/Gde. Pollham - Polsenz - Wieshof - Obere Lengau/Gde. St. Marienkirchen - nördl. Unterprambach/Gde. Prambachkirchen - Gföll/Gde. Waizenkirchen - Schottergrube nördl. Prambachkirchen - Untereschlbach - Uttenthal/Gde. Prambachkirchen - westl. Kirnberg - Untergallsbach/Gde. Prambachkirchen - Oberrudling/Gde. Hinzenbach - Hinzenbach - Seebach - Rienberg/Gde. Hartkirchen - Hörmannsedt, Haizing/Gde. Hartkirchen - Aschach-Donaubrücke - Oberlandshaag - Rosenleiten - Pösting/Gde. St. Gotthard im Mühlkreis - Große Rodl bis ÖBB-Bhf. Rottenegg - Gehöft Amesberger - Walding - Überquerung Donau bei ÖBB-HSt. Dürnberg - Wilhering - Mühlbach - Dörnbach - Rufling - Alharting/Gde. Leonding - Überquerung Donau bei ÖBB-HSt. Schiffmühle - Stadtgebiet Linz - Pöstlingberg - Bachlberg - Gründberg - Kt. 301 am Haselbach - nördl. St. Magdalena/Stadtgebiet Linz - Überquerung Autobahn A 7 - Plesching - Donau stromabwärts - Steyregg - Pulgarn/Gde. Steyregg - Luftenberg - ÖBB-Bhf. St. Georgen an der Gusen - Langenstein - Mauthausen - Oberzirking/Gde. Ried in der Riedmark - Schwertberg - Aisthofen - Perg - Arbing - Baumgartenberg - Hofkirchen - Dornach/Gde. Grein - nördl. Ardagger Stift - Illersdorf - Stiefelberg/KG Kollmitzberg - KG Windpassing - Unterholz/KG Kleinwolfstein - Schlögelwiese/Blindenmarkt - Hubertendorf/Gde. Blindenmarkt - Mehlberg/Gde. Ennsbach - St. Martin am Ybbsfelde - Ybbs - Persenbeug - Donau stromabwärts bis Emmersdorf an der Donau - Hub/Gde. Schönbühel an der Donau - Ursprung/Gde. Mauer bei Melk - Lerchfeld/Gde. Gerolding - Eichberg/Gde. Hafnerbach - Windschnur/Gde. Sasendorf - Hausenbach - Weyersdorf - Landersdorf - Oberwölbling - Rottersdorf - Oberndorf/Herzogenburg - nördl. Graßberg - westl. Kapelln - Maria Jeutendorf - Untergrafendorf - nördl. Böheimkirchen - Haspelwald - Raipoltenbachhöhe/Kt. 314 - Raipoltenbach - Almersberg - Neulengbach - nördl. St. Christophen - Oberdambach/Gde. Tausendblum - Waasen - Aschberg/Gde. Kirchstetten - Eichberg - Dürnhag/Gde. Böheimkirchen - Heuberg/Gde. Pyhra - Leithen/Gde. St. Georgen am Steinfelde - nördl. Wilhemsburg - Heuberg - Waasen - Edlitz/Gde. Weinburg - nördl. Steinleiten - Christenberg/Gde. Teufelsdorf - Freyen/Gde. Kilb - Maierhöfen - Kirnberg an der Mank - südl. Oberndorf an der Melk - Purgstall - Steinakirchen am Forst - Schnotzendorf/Gde. Euratsfeld - Neuhofen an der Ybbs - Kröllendorf - Biberbach - südl. Seitenstetten - nördl. Plattenberg - Kleinraming - Enns überquerend - Sand/Gde. Garsten - Garsten - Saaß - Leithen/Gde. Pichlern - ÖBB-HSt. Sommerhubermühle - Unter- und Oberwallern - Sierning.

Klima
Dieses Wuchsgebiet ist der mildere, niederschlagsärmere Teil des Alpenvorlandes. Die Verteilung der Jahresniederschlagsmengen sowie die Niederschlagshäufigkeit werden durch die Exposition zu den vorherrschenden Westwetterlagen bestimmt. Die Niederschlagssummen schwanken zwischen 600 und 1000 mm. Westliche und alpenrandnahe Gebiete sowie das höhergelegene Hügelland zwischen Enns- und Ybbstal sind niederschlagsreicher (Kremsmünster: 388 m, 995 mm); die trockensten Gebiete kennzeichnen den subpannonischen Einfluß im Osten des Wuchsgebietes (Melk: 245 m, 601 mm, St.Pölten: 272 m, 714 mm). Das sommerliche Niederschlagsmaximum liegt im Juli. Es ist etwas wärmer als im Westteil (Wuchsgebiet 7.1) mit geringerer Schneedeckendauer und längerer Vegetationszeit.

Geomorphologie
Das Gebiet besteht aus Hügelland und Terrassenfluren. Den Untergrund bilden tertiäre Sedimente: Ton, Sand, Tonmergel; sie sind weithin in Terrassenstufen gegliedert und mit Schotter, Löß und Staublehm bedeckt. Nur lokal treten Flyschinseln zutage oder es reicht sogar der kristalline Untergrund an die Oberfläche (Hiesberg).

Böden
Auf anstehendem Tertiär liegen meist Pseudogley und vergleyte Braunerde. Auf den Löß- und Staublehmdecken (gleichen Alters) der Terrassenlandschaft kommt das klimatische Ost-West-Gefälle auch in der Bodenbildung zum Ausdruck: Braunerde und Parabraunerde auf Löß (15%) liegen eher im Osten, Pseudogley auf (verlehmtem) Löß sind vorwiegend im Westen zu finden. Insgesamt nimmt Pseudogley 30% der Waldfläche ein, bindige Braunerde auf Löß und anderen Lockersedimenten 20%. Auf jungem Terrassenschotter tritt Pararendsina und seichtgründige bzw. skelettreiche, leichte Braunerde (14%) in den Vordergrund, besonders an den Terrassenrändern. Auf anstehendem Silikatgestein (z.B. Hiesberg) sind Fels-Braunerden unterschiedlicher Trophie relativ weit verbreitet (18%). Bedeutung haben die außerordentlich fruchtbaren Fluß- und Stromauböden (Donauauen! 16%). Die Gleyböden der Talsohlen tragen relativ wenig Wald.

Höhenstufen

Höhenstufe Bereich
Kollin ~200 - 300 m
Submontan (250) 300 - 550 m

Natürliche Waldgesellschaften

Von Natur aus überwiegen nährstoffreiche, leistungsfähige Laubmischwald-Standorte. Verbreitet sind Ersatzgesellschaften mit Fichte (Rotföhre), häufig Vergrasungen mit Seegras (Carex brizoides).

In der kollinen Stufe Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum) vorherrschend; submontan mit Buche, meist an wärmebegünstigten Standorten. Natürlicher Rotföhrenanteil v.a. an den Kanten der Schotterterrassen.

In der submontanen Stufe Buchenwald mit Tanne (Edellaubbaumarten, Stieleiche).
Meist Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) auf ärmeren, bodensauren Standorten. Auf den Kalkschotter-Terrassen (z.B. Traun, Enns) auch Kalk-Buchenwälder (z.B. Carici albae-Fagetum).

Auwälder der größeren Flußtäler und der Donau:
Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pioniergesellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen, Purpurweiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum incano-purpureae, Salix purpurea-Ges.) auf Schotter. Grauerlen-Au (Alnetum incanae) an den Flüssen gut entwickelt. An der Donau Silberpappel-Au (Fraxino-Populetum), Grauerlen-Au dort hauptsächlich an Uferwällen oder durch Niederwaldwirtschaft (Ersatzgesellschaft) entstanden.
Bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und nur mehr seltener Überschwemmung Hartholz-Au mit Esche, Bergahorn, Grauerle, Stieleiche, Winterlinde: An den Flüssen mit Bergulme (Carici pendulae-Aceretum =Aceri-Fraxinetum), an der Donau auch mit Feldulme, Flatterulme (Querco-Ulmetum).

Entlang der kleineren Bäche Grauerlen-Au (Alnetum incanae) und Eschen-Schwarzerlen-Auwälder (Carici remotae-Fraxinetum, Pruno-Fraxinetum).

An nährstoffreichen, frisch-feuchten Standorten (z.B. Grabeneinhänge) Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme, z.B. Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum).