Wuchsgebiet 8.2: Subillyrisches Hügel- und Terrassenland

Entsprechung:
Tschermak: VII6. Mayer: 8.2, östliches Alpenvorland-Eichenmischwaldgebiet, südlicher subpannonischer-subillyrischer Wuchsbezirk. Kartierung: Wuchsraum 20 (ohne Oberpullendorfer Becken). Schwackhöfer: 77, 80, 82, Südteil von 81.

Lage und Umgrenzung
Oststeirisch-Südburgenländisches Hügelland zwischen südöstlichen Randalpen und Staatsgrenze
Höhenbereich: 205 m (Pinka-Mündung) bis 670 m (Sausal).

Staatsgrenze - Großwalz - Schloßberg/Gde. Leutasch - Arnfels - südl. Oberhaag - Feisternitz - südl. Eibiswald - Ghf. Bachseppl/Kt. 396 - Guntschenberg - Kt. 436 - Oberkraß - Etzendorf - Steyeregg/Gde. Wernersdorf - östl. Limberg - Schwanberg/Schloß Limberg - Oberneuberg/Gde. Hollenegg - Burg Landsberg/Deutschlandsberg - Blumau/Gde. Wildbach - Bad Gams - östl. Stainzer Warte - Sierling - Hochgrail/Gde. Greisdorf - westl. Grubberg - Überquerung Autobahn A 2 bei Gundersdorf - Loreith/Gde. Stögersdorf - Steinberg/Autobahn A 2 - Ligist - Dietenberg/Gde. Ligist - St. Johann ob Hohenburg - Köppling/Gde. St. Johann ob Hohenburg - Muggau/Gde. Hausdorf - Bernau - Stallhofen - Schloß Münichhof - Raßberg - Krainbach/Gde. St. Oswald bei Plankenwarth - Steinberg/Gde. Rohrbach - Bischofgraben/Gde. Hitzendorf - Ghf. Hammer/Kt. 464 - Haselsdorfberg, Badegg/Gde. Haselsdorfberg - Tobelbad/Gde. Unterpremstätten - Windorf - Pirka - Seiersberg/Gde. Pirka - Strassgang - Webling/Stadtgebiet Graz - östl. Buchkogel und Ölberg - Gaisberg - Plabutsch - Gösting - St. Veit - Andritz - südl. Unterer Weizberg - Mariagrün - Ferdinandshöhe - Rettenbach - Mariatrost - Kt. 512/Sternwirt - östl. Niederschöckl - Pölzenkapelle/Kt. 530 - Frindorf/Gde. Kumberg - Hohenkogl/Koglkapelle-Kt. 554 - Hafningberg/Gde. Steinberg bei Weiz - Göttelsberg - nördl. Weiz - ÖBB-HSt. Hart-Puch - Hart/Gde. Viertelfeistritz - Rohrach/Gde. Anger - Dunsteck/Gde. Baierdorf - Floing - Oberharing/Gde. Floing - Hinterkulm/Gde. Höfling - Puch bei Weiz - Elz - Unterlangegg/Gde. Reichendorf - Kulmingberg/Gde. Kulming - Kalch/Gde. Siegersdorf bei Herberstein - westl. Stubenbergsee - Stubenberg am See - Vockenberg/Gde. Hofkirchen bei Hartberg - Schönauberg - Burgstall - Safental/Gde. Schönau bei Pöllau - Tutten/Gde. Winzendorf - Winzendorf - Löffelberg/Gde. Löffelbach - Hartberg/Ortsteil Ring - Siebenbirken/Gde. Staudach - Grafendorf - Grafenberg/Gde. Grafendorf - Neustift an der Lafnitz - Kogl/Gde. Neustift - Waldjokl/Kt. 436 - Ackerhäuser - Ehrenschachen - Überquerung Autobahn A 2 - nördl. Mühlriegel - Sinnersdorf Süd - Schreibersdorf - Überquerung Willersdorfer Schlucht nördl. Oberweinberg - östl. Willersdorf - Kt. 438 - südl. Mariasdorf - Kerschgrabenwald - Sandgrube/Kt. 339/nördl. Stadtschlaining - Mönchmeierhof - Rumpersdorf - Unterpodgoria - Althodis - südl. Weinberg - Markt Neuhodis - Point/Gde. Rechnitz - Satzenstein - Staatsgrenze.

Klima
Subillyrisch getöntes Niederungsklima. Bei etwa gleichen Temperaturverhältnissen wie im Bereich der pannonischen Niederung (8.1) sind Niederschläge merklich höher. Die Jahresniederschlagssummen schwanken zwischen 700 und 1000 mm, wobei ein deutliches Gefälle von Südwesten (Stainz: 340 m, 937 mm, Leibnitz 275 m, 922 mm)) nach Nordosten (Hagensdorf-Luising: 200 m, 706 mm, Gerersdorf bei Güssing: 280 m, 735 mm) besteht. Im äußersten Südwesten (Sausal) werden bis 1250 mm Jahresniederschlag erreicht.
Die Niederschlagsverteilung zeigt im Süden und Westen ein ausgedehntes zweites Herbstmaximum oder zumindest eine Verteilung des sommerlichen Maximums auf mehrere Monate (submediterraner Einfluß). In nordöstlichen Gebieten gibt es Übergänge zum subpannonisch-kontinentalen Klima mit ausgeprägtem Julimaximum und geringem Herbstniederschlag. Die Gewitter- und Starkregenhäufigkeit ist hoch. Hier sind die höchstgelegenen Weinbaulagen Österreichs. Die vergleichsweise höhere Luftfeuchtigkeit, Nebel und Luftruhe sind für die Eignung des Wuchsgebietes für den Obstbau entscheidend.

Geomorphologie
Vom Alpenrand nach Südosten auslaufende Riedel (250 - 500 m) prägen das Gebiet.
Im Süden liegt die Murebene. Den Untergrund bilden tertiäre Sedimente aus Schotter, Sand, Ton, Tonmergel. Diese sind in Terrassen und Täler zergliedert. Dabei ist zum Teil das tertiäre Substrat freigelegt, zum Teil ist es mit jüngeren Terrassenschottern, Staublehm und Reliktböden bedeckt.
Kleinräumig treten Inseln aus Quarzphyllit (Sausal) und vulkanischem Gestein (Gleichenberg) zutage.

Böden
Die Böden sind im Gegensatz zu Wuchsgebiet 8.1 karbonatfrei und im allgemeinen sauer.
Besonders am Gebirgsrand sind großflächig Reste alter Verwitterungsdecken - meist tiefergründig silikatischer Braunlehm, seltener Rotlehm - erhalten (8%). Daneben gibt es auf Quarzschotter auch podsolige Braunerde bis Podsol (1%).
Im tieferen Hügelland selbst überwiegt extremer Pseudogley aus Staublehm ("Opok"), in den Talsohlen sind schwere Gleyböden verbreitet (zusammen 53%!). Dazu kommen schwere Braunerde, vor allem auf Hangrücken (20%), und leichte Braunerden auf Schotter oder tertiärem Sand (9%).
Ferner kommen vor: Anmoore, Niedermoore, Au-böden (3%) sowie magere Felsbraunerden auf Quarzphyllit und sauren vulkanischen Gesteinen.

Höhenstufen

Höhenstufe Bereich
Kollin ~200- 300 m
Submontan (250) 300- 670 m

Natürliche Waldgesellschaften

Anthropogene Rotföhrenwälder und Fichtenforste sind im Gebiet weit verbreitet.

Auf wärmebegünstigten, mäßig bodensauren Standorten Traubeneichenwald mit Zerreiche (Quercetum petraeae-cerris) randlich in der kollinen Stufe im Osten des Gebiets.

In der kollinen und submontanen Stufe Eichen-Hainbuchenwälder (z.B. Asperulo odoratae-Carpinetum mit Waldmeister, Fraxino pannonicae-Carpinetum mit Stieleiche und Seegras-Segge) auf tiefergründigen, basenreicheren Standorten, submontan mit Buche.

Auf stark bodensauren Standorten Rotföhren-Eichenwälder.
Drahtschmielen-Eichenwald (Deschampsio flexuosae-Quercetum) auf trockeneren Standorten, Pfeifengras-Stieleichenwald (Molinio arundinaceae-Quercetum) mit Schwarzerle auf vernäßten Standorten (z.B. Mur-Terrassen).

In der submontanen Stufe Buchenwald mit Eichen, Tanne, Edelkastanie, Rotföhre vorherrschend. Auf bindigen Böden höherer Tannen-Anteil bis in tiefe Lagen.
Überwiegend Hainsimsen-(Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten.

Auwälder der größeren Flußtäler:
Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pioniergesellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen. Silberpappel-, Grauerlen- und Schwarzerlen-Auwälder. Hartholz-Au mit Flatterulme, Stieleiche und Esche bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und nur mehr seltener Überschwemmung.

Schwarzerlen-Eschen-Bestände (Stellario bulbosae-Fraxinetum, Carici remotae-Fraxinetum) als Auwald an Bächen und an quelligen, feuchten Unterhängen.

Schwarzerlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alne-tum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem, stagnierendem Grundwasser.

An nährstoffreichen, frisch-feuchten Standorten (z.B. Grabeneinhänge) Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme.