Forstmaschinen Datenbank 2014
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FMDB 2014

NEWFOR - BFW - Online-Forstmaschinendatenbank

Version 1.0 / 2014
Basierend auf der BFW Forstmaschinendaten-CD, 4. Auflage 2008

Autoren der Forstmaschinendaten CD, 4. Auflage 2008:
Richard Bauer, Eiko Gatterbauer, Hans Hauer, Georg Kindermann, Johannes Lugmayr, Nikolaus Nemestóthy, Peter Preier, Gerald Schnabel, Hannes Schönauer, Herbert Spicar

Autoren der Online-Forstmaschinendatenbank 2014, Version 1.0:
Oliver Cwiertnia, Hans Hauer, Nikolaus Nemestóthy, Peter Preier

Allgemeines

Am Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) wurde von der Abteilung für Forsttechnik und Ökonomie eine Maschinen- und Gerätedatenbank geführt, die eine große Anzahl forstlicher Maschinen und Geräte, mit gerätespezifischen Kenndaten, Hersteller- und Vertriebsadressen und Richtpreisen enthielt.
Die nunmehr an der Forstlichen Ausbildungsstätte Ort in einem Fachbereich neu organisierte Forsttechnik hat 2007 im Auftrag der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier eine Datenbank für Energieholzzerkleinerungsgeräte aufgebaut.
Die vorliegende Online-Datenbank ist das Produkt aus den Erfahrungen aus diesen Datenbanken und bietet die Möglichkeit, Betriebsstundenkostenkalkulationen der Maschinen und Geräte nach drei verschiedenen Schemen folgender Organisationen durchzuführen:
  • Bundesforschungszentrum für Wald, Österreich (BFW)
  • Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V., Deutschland (KWF)
  • Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO)
Diese drei Rechenschemen unterscheiden sich:
  1. In der Ermittlung der Nutzungsdauer der Maschinen und Geräte aus Jahreseinsatzstunden und technischer Lebensdauer in Jahren
  2. In der Berechnung der Abschreibung für Anlagenwerte (AfA) aus Anschaffungs- und Restwert

ad 1) Maschinenauslastung - Nutzungszeit


KWF und FAO berechnen die tatsächliche Nutzungszeit der Maschinen aus der angenommenen Gesamtnutzungsdauer in Maschinenstunden und der geplanten jährlichen Auslastung der Maschinen in Stunden als lineare Beziehung. Wegen der technischen Veralterung ist für jede Maschinenkategorie auch eine maximale Nutzungszeit vorgegeben, nach der die Maschine, auch wenn sie nicht benutzt wurde, auszuscheiden wäre.
Beim Kalkulationsverfahren des BFW wird die reduzierte Nutzungszeit nach einer von MAYER und EISBACHER auf Grundlage von Erfahrungsberichten hypothetisch festgelegten funktionalen Wechselbeziehung zwischen der Nutzungsdauer in Betriebsstunden, der Nutzungszeit in Jahren und der jährlichen Geräteauslastung berechnet.
Der angenommene, in Form eines Parabel-Astes verlaufende Zusammenhang zwischen technischer Veralterung und jährlicher Auslastung einer Maschine ist im folgenden Diagramm beispielhaft für Forstspezialschlepper dargestellt. Diese hypothetische Annahme wurde von PRÖLL und BAUER für neuere Maschinensysteme, wie Harvester und Forwarder adaptiert.

ad 2) Abschreibung für Anlagenwerte


KWF und FAO kalkulieren mit einem Restwert der Maschinen nach Beendigung der betrieblichen Nutzung. Bei der FAO Kalkulation werden 10 bis 20% des Neuwertes, beim KWF Schema je nach Maschinenart 15 bis 40% des Neuwertes als Restwert angenommen. Beim Rechenschema des KWF wird aber auch zwischen einer technischen Gesamtnutzungsdauer und einer dem Restwert entsprechend verminderten betrieblichen Nutzungsdauer (=Abschreibungsdauer) unterschieden.
Die FAO hingegen gibt für verschiedene Agrar- und Baumaschinenarten (forstlich nur Wheel Skidder) je nach Einsatzbedingungen unterschiedliche Stundenzahlen für die (betriebliche) Nutzungsdauer an, wobei die Restnutzungsdauer offen bleibt. Bei Skiddern entspricht der Wert für die betriebliche Nutzungsdauer bei mittleren Verhältnissen mit 10.000 MAS dem vom KWF publizierten Wert.
Das BFW-Modell sieht die lineare Abschreibung bis zum völligen Wertverzehr vor. Daher ergibt sich der Restwert bei Veräußerung vor Erreichen der technischen Gesamtnutzungsdauer aus dem kalkulatorischen Buchwert zum Zeitpunkt der Veräußerung.

Da in den Veröffentlichungen der FAO nur sehr wenige konkrete Werte für die variablen Faktoren, wie z.B. Reparaturkostenfaktor und Jahreseinsatzstunden für Forstmaschinen gefunden wurden, wurden die vom KWF in Abstimmung mit Unternehmern veröffentlichten Werte, die auch vom BFW für die Kalkulation übernommen wurden, für alle drei Kalkulationsmodelle herangezogen.

Die Maschinenkosten werden bei Vorliegen von Anschaffungspreisen, auf Basis der vom BFW und KWF bei Anwendern ermittelten durchschnittlichen Jahreseinsatzstunden, automatisch nach allen drei Schemen errechnet und - direkt vergleichbar - in drei Spalten dargestellt. Alle Eingabegrößen können vom Anwender beliebig geändert und auf Knopfdruck die individuell zutreffenden Maschinenkosten berechnet werden.
Für die Berechnung der Kosten müssen aber alle maßgeblichen Felder der Eingabespalte ausgefüllt werden, vor allem der Preis und die Auslastung. Zu beachten ist auch, dass nur die direkten Kosten der Maschine bzw. des Gerätes je Betriebsstunde berechnet werden.
Es fehlen also die Kosten für Geräte- bzw. Maschinenbedienung, die Gemeinkosten für die Bereithaltung, Verwaltung und Einsatzorganisation, sowie auch Ansätze zur Abgeltung des unternehmerischen Risikos sowie der unternehmerischen Leistung. Mit Ausnahme der Treibstoffpreise sind alle Preise und Kostenansätze ebenso wie das Ergebnis der Berechnung ohne Umsatzsteuer angegeben.

Verwendete Bezugsgrößen für die Kostenrechnung

Betriebsstunde = Maschinenarbeitszeit (MAS) Die gesamte Zeit der Inanspruchnahme eines Gerätes. Bei motorbetriebenen Maschinen wird zur Vereinfachung die Betriebsstunde mit der Motorlaufzeit gleichgesetzt.
Maximale Nutzungsdauer in Betriebsstunden (MAS) Höchstmögliche Gesamtstundenanzahl, die ein Gerät wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Diese wird im BFW Schema bei größtmöglicher jährlicher Geräteauslastung erreicht. Beim FAO und KWF Schema bei Überschreitung der Auslastungsschwelle.
Reduzierte Nutzungsdauer in Betriebsstunden (MAS) Die Anzahl der Betriebsstunden, die ein Gerät insgesamt wirtschaftlich genutzt werden kann, reduziert sich allenfalls durch technische Veralterung und Korrosion mit abnehmender jährlicher Geräteauslastung. Die reduzierte Nutzungszeit wird bei den Modellen nach FAO und KWF bei Unterschreitung der Auslastungsschwelle linear berechnet. Beim BFW Modell wird die maximale Nutzungsdauer nur bei 0 MAS/Jahr erreicht und die reduzierte Nutzungsdauer über eine Parabelgleichung berechnet, wobei die Zeitspanne der reduzierten Nutzungszeit auf der x-Achse und die jährliche Auslastung in Betriebsstunden auf der y-Achse aufgetragen werden. Die reduzierte Nutzungszeit multipliziert mit den jährlichen Einsatzstunden ergibt die Gesamtbetriebsstunden, die eine Maschine wirtschaftlich leisten kann.
Nutzungszeit in Jahren - Reduzierte Nutzungszeit in Jahren Zeitspanne, in der das Gerät mit wirtschaftlichem Erfolg eingesetzt werden kann = technische Veralterungszeit.
Vermindert sich nach erreichen der maximalen technischen Nutzungsdauer mit Erhöhung der jährlichen Geräteauslastung in Betriebsstunden. Beim BFW-Modell werden auf Grund der unterstellten funktionalen Beziehung zwischen Nutzungsdauer in Betriebsstunden, jährlicher Auslastung und Nutzungszeit in Jahren die Geräteselbstkosten immer mit einer reduzierten Nutzungszeit berechnet, da die maximale Nutzungszeit nur bei nicht genutzter Maschine erreicht wird.
Auslastungsschwelle Technische Gesamtnutzungsdauer in MAS geteilt durch die technische Veralterungszeit in Jahren
Jährliche Geräteauslastung Anzahl der Betriebsstunden, die ein Gerät in einem Jahr genutzt wird.
Abschreibungsbetrag Abschreibungssumme ist der Anschaffungspreis abzüglich erwarteten Restwertes.
Abschreibungszeitraum (Reduzierte) Nutzungszeit in Jahren
Abschreibungsverfahren Lineare Abschreibung. In Abhängigkeit von der jährlichen Geräteauslastung, die die Gesamtnutzungsdauer in Betriebsstunden beeinflusst, ergeben sich gleiche, auf die Gesamtnutzungsdauer in Betriebsstunden verteilte Abschreibungsbeträge.
Für Bauteile der Maschine, die eine geringere Nutzungsdauer in Betriebsstunden als das Gerät selbst aufweisen, werden die Abschreibungswerte getrennt berechnet.
Basis für die Berechnung der Abschreibung ist bei dem BFW-Schema der Anschaffungspreis, bei den Rechenschemen nach FAO und KWF der Anschaffungspreis abzüglich des Restwertes.
Zinskosten Die kalkulatorische Verzinsung wird bei dem BFW Model für den halben Anschaffungspreis mit gleich bleibender Höhe während der gesamten Nutzungszeit in Jahren berechnet.
Nach den Rechenschemen nach FAO und KWF wird die kalkulatorische Verzinsung aus dem halben, um den Restwert erhöhten Anschaffungspreis mit gleich bleibender Höhe während der gesamten Nutzungszeit in Jahren berechnet.
Reparaturkosten Die Berechnung der Reparaturkosten erfolgt durch Multiplikation des Abschreibungsbetrages mit einem aus Erfahrungswerten gewonnenen Koeffizienten. Der Reparaturkostenkoeffizient verkörpert demnach das Verhältnis zwischen Gesamtreparaturkosten bei maximaler Nutzungsdauer in Betriebsstunden und dem Geräteneupreis.
Während KWF und FAO von gleich bleibenden Reparaturkosten auf Gesamtlebensdauer ausgehen, wird beim BFW-Modell unterstellt, dass sich die Reparaturkosten/Betriebsstunde bei geringerer jährlicher Geräteauslastung um den Quotienten aus reduzierter Nutzungsdauer zu maximaler Nutzungsdauer verringern.
Garagierungskosten Es wird empfohlen, Unterbringungskosten für Geräte mit einem Raumbedarf von mehr als einem Kubikmeter zu berechnen. Unterschiedliche Kostensätze für einfache Schuppen bzw. fest gemauerte Räume sollten berücksichtigt werden.
Versicherungskosten Eingerechnet werden müssen alle mit dem Bereithalten und dem Betrieb der Maschine zur Gänze oder teilweise in Verbindung stehende Versicherungen, wie die gesetzliche KFZ-Haftpflicht, anteilige Betriebshaftpflicht, Maschinenschadenversicherung, Kasko etc.
Betriebsstoffkosten Kalkuliert wird mit einem mittleren Treibstoffverbrauch, der auf Erfahrungswerten basiert. Schmiermittelkosten werden als Prozentwert der Treibstoffkosten ebenfalls auf Basis von Erfahrungswerten berechnet.
Die Maschinen- bzw. Geräteselbstkosten je Betriebsstunde ergeben sich durch Addition der einzelnen Teilbeträge

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