Forstliche Bundesversuchsanstalt - Index Forstschutz
Entomologie



Imago
Anoplophora glabrinpennis Imago

Eiablagen
Eiablagen in die Rinde

Exsudat
Exsudat infolge Eiablage

Puppenwiege
Puppenwiege im Holz

Bohrspäneauswurf
Chrakteristischer Bohrspäneauswurf

Larvenfraß
Larvenfraß im Holz

Schadbild
Typisches Schadbild am Stamm


Ausfluglöcher
Ausfluglöcher des Asian Longhorn Beetle und Imago

Gefahr durch Bockkäfer aus Asien
Ch. Tomiczek


Ein exotischer Bockkäfer, der „Asian Longhorn Beetle“ (Anoplophora glabripennis Motschulsky) verursacht seit seiner Einschleppung in den USA massive Schäden an Laubbäumen.

Bei Routinekontrollen von Holz-Verpackungsmaterial aus dem asiatischen Raum konnte dieser Bockkäfer auch in England mehrfach gefunden werden. Die Heimat dieses Schädlings ist Südost-Asien, sein Hauptverbreitungsgebiet liegt in China.

Bisher sind noch keine Freilandfunde aus Europa bekannt, doch besteht höchste Gefahr für die heimischen Wälder und innerstädtische Baumbestände, sollte der Asiatische Bockkäfer einmal Fuß gefaßt haben.

Betroffene Baumarten und Gefährdung

Nach den Meldungen aus New York und Chicago sind vor allem Ahornarten (bes. Acer negundo), Pappeln, Weiden, Eschen, Roßkastanien und Apfelbäume besonders gefährdet. Entgegen den Gewohnheiten der meisten anderen Bockkäfer, die geschwächtes oder totes Material für die Eiablage suchen, befällt der „Asian Longhorn Beetle“ völlig gesunde Bäume. Durch den Larvenfraß kommt es zum Absterben von Kronenteilen, Bruchgefährdung und Absterben von Bäumen.

Biologie des Käfers

Die erwachsenen Käfer schlüpfen zwischen Mai und August, in wärmeren Gebieten bis Oktober und vollführen vorerst einen Reifungsfraß in den Baumkronen. Anschließend erfolgt die Eiablage in Rindenschlitzen, die sie an Astgabeln oder über den Stamm verteilt anlegen. Die weiblichen Käfer leben gewöhnlich bis zu 2 Monate und legen ca. 30 Eier, deren Entwicklung zur Larve 7-17 Tage andauert. Die Larven fressen zuerst unter der Rinde und gehen ab dem 3. Larvenstadium ins Holz, wo sie bis zu 10 mm starke Bohrgänge, die eine beachtliche Länge erreichen können, anfertigen und überwintern.

Im Frühjahr erfolgt die Verpuppung. Der Gang vor der Puppenwiege wird mit groben Holzspähnen verstopft (Holzgenagsel). Je nach den klimatischen Bedingungen und Eiablage kann die Entwicklung 1-2 Jahren dauern.

Erkennungsmerkmale und Schadenssymptome

Der erwachsene Käfer ist 20-35 mm lang, Monochamus-artig, glänzend schwarz mit weißen Flecken. Erste Anzeichen für einen Befall sind Exsudataustritt an den Eiablagestellen, später Bohrspähneauswurf durch den Larvenfraß. Die ausschlüpfenden Käfer hinterlassen10-12 mm große, kreisförmige Ausfluglöcher. Durch den Minierfraß der Larven werden Kambium, Phloem und Xylemteile zerstört. In der Folge sterben die betroffenen Baumteile, später auch der gesamte Baum ab. Die Schadenssymptome sind vergleichbar mit jenen des Großen Pappelbocks (Saperda carcharias).

Meldungen

Wenn die beschriebenen Schadenssymptome an Laubbäumen gefunden werden, sollte umgehend eine Meldung an die Forstliche Bundesversuchsanstalt, Institut für Forstschutz, erfolgen.

Ansprechpartner: Dipl.Ing. Krehan und Dr. Tomiczek: Tel.: 01-87838/DW 1128 od. 1133)

Fotos

Foto: 1 – 6 vom USDA Forest Service, 7 – 8 von James E. Apple, University of Illinois

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Der Beitrag wurde auch veröffentlich in :Forstschutz Aktuell Nr. 23



1999-06-25 (PfiA/FeiH), Rückfragen: Christian.Tomiczek@bfw.gv.at,   Andreas.Pfister@bfw.gv.at
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