Forstliche Bundesversuchsanstalt - Index Forstschutz
Entomologie


Schadbild der Miniermotte
Miniermotten an Gelbem Hartriegel

B. Perny


Auffallende Blattschäden konnten heuer in einem Wiener Park an Gelbem Hartriegel (Cornus mas) festgestellt werden. Der Schaden wird durch einen zu den Erzglanzmotten gehörenden Kleinschmetterling (Antispila treitschkiella) verursacht.
Minen und herausgeschnittene Blattteile

Schadbild

Ähnlich der Roßkastanienminiermotte, bohrt sich die aus dem Ei schlüpfende Larve in das Blatt ein und legt eine Mine an. Diese bleibt aber immer mehr oder weniger oval. Pro Blatt kann man bis zu 3 Minen finden.

Charakteristisch für diese Mottenart ist ein nahezu kreisrund aus dem Blatt ausgeschnittenes Loch. Dieser kleine Blattteil wird für die weitere Entwicklung benötigt. Die Verpuppung der Raupen erfolgt nämlich nicht in der Mine, sondern in der Bodenstreu. Dazu spinnt sich die Raupe in den aus dem Blatt herausgeschnittenen Teil ein und läßt sich in diesem Puppensack zu Boden fallen.


Puppensack

Aussehen

  • Raupen: weißlich – blaßgrün gefärbt, Kopf dunkel, 3. – 10. Segment mit dunklem Fleck an der Oberseite.
  • Falter: ca. 8 mm groß, braun, mit dunkelbrauner Zeichnung.

Gefährdung

Obwohl oft über Jahre am selben Ort stärker auftretend, wird durch die Miniertätigkeit der Raupen kein wirtschaftlicher Schaden verursacht. Bei starkem Befall kommt es zu einer optischen Beeinträchtigung.


Raupen in Blattminen

Maßnahmen

Bei Befall durch Antispila treitschkiella sind keine Bekämpfungsmaßnahmen notwendig, durch das Entfernen der Bodenstreu unter befallenen Bäumen und Sträuchern wird auch die Zahl der überwinternden Puppen reduziert..

Eine verwandte Art (Antispila pfeifferella) befällt den Roten Hartriegel (Cornus sanguinea) und verursacht dasselbe Schadbild.

Raupe Motte

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PfiA, 1999-11-25