Forstliche Bundesversuchsanstalt - Index Forstschutz
Entomologie


Frühstadium Lausbefall
Starke Zunahme bei Lärchenkrebs und Lärchennadelknicklaus

Christian Tomiczek, Hannes Krehan

Nadelbräune durch Laus
Spätstadium des Lärchenknicklausbefalls
Schon im Herbst 1998, vermehrt aber im Frühsommer 1999 traten in Kärnten, Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland auffallende Nadelverfärbungen und teilweise Absterbeerscheinungen an Lärchen der I.–II. Altersklasse auf.

Schadbild durch Lärchennadelknicklaus

Die Nadelverfärbungen beginnen meist im mittleren Nadelteil und sind in der Baumkrone relativ gleichmäßig verteilt. An der Saugstelle knicken die Nadeln ab (siehe Abbildung) und bekommen gelbe Punkte, färben sich später rotbraun und fallen ab. Durch die Saugtätigkeit der Läuse (Adelges geniculatus) werden auch die Knospen geschädigt.

Als wichtiges Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmal zu anderen Lärchenläusen, die als Hauptwirt die Fichte besiedeln (Adelges laricis und Sacchiphantes viridis) ist die hohe Populationsdichte (dichte Wachswollflöckchen) und die Schäden an den Triebknospen zu nennen. Jahrelang anhaltender Lausbefall führt zu empfindlichen Zuwachs- und Gesundheitseinbußen, sodaß sekundäre und zusätzliche Schadeinflußfaktoren wie Frost, aber auch Pilzinfektionen die Bäume empfindlich schwächen können.


Lärchenkrebs
Lärchenkrebs

Schadbild des Lärchenkrebses

An mehr als der Hälfte der untersuchten Lärchenbestände und Probeeinsendungen konnte neben der Lärchennadelknicklaus auch Symptome des Lärchenkrebses beobachtet werden. Erster Befall durch Lachnellula willkommii äußert sich durch Harzfluß und Deformationen an Zweigen, Ästen und am Stamm. Im Querschnitt sind krebsartige Wucherungen zu erkennen. Betroffen ist praktisch nur die Europäische Lärche; die Japanische Lärche gilt als resistent. Typisch für einen Lärchenkrebsbefall sind auch die orangeroten, etwa 1-4 mm großen Fruchtkörper, die im Wundrandbereich entstehen.

Maßnahmen

Die Vermeidung ungeeigneter Herkünfte und Standorte sowie rechtzeitige Durchforstung um stagnierende Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, gelten als gute Vorbeugemaßnahmen. Eine direkte Bekämpfung mittels Fungiziden oder mechanischer Schnittmaßnahmen erscheint nicht sinnvoll.

Anmerkung
Die Schweiz meldet ebenfalls eine
deutliche Zunahme der Lärchenkrebsschäden.


Der Beitrag wurde auch veröffentlich in :Forstschutz Aktuell Nr. 23


1999-09-30 (PfiA).  Rückfragen: Christian.Tomiczek@bfw.gv.at
Index | Forschung | Publikationen | Telecom