Forstschutz Aktuell
Forstliche Bundesversuchsanstalt
Nr.21/1997
Rosskastanienminiermotte

Wie funktioniert das zum Patent angemeldete Verfahren "SALLER"


Abstract
[How does the "Saller" method (applied for patent) work?]
The Saller Method is a control method based on two main components. Long term and short term fertilization by soil injections and addition of different "biological" substances against harmful leaf miners to the soil water. Healthy trees of good condition will be more resistant to pests than weak ones.


Die Ursache für den Handlungsbedarf bei Bäumen ist dadurch gegeben, daß besonders Stadtbäume hohen Streßfaktoren ausgesetzt sind. Dadurch sind sie aus dem Gefüge geraten. Die Grundlagen unserer Behandlung sind folgendermaßen zu erklären: Jeder Baum besitzt zwei Mechanismen, die sich durch Vitalitätsmessungen (elektrische Widerstandsmessungen im Saftstrom bzw. chemische Zusammensetzung dieses) ermitteln lassen:

1. Abwehrsystem: Wirkstoffe:
Phenol und Taningehalt ist z.B. von Wetterlage abhängig.

2. Warnsystem: Wirkstoff: Ethyl- & Methyl-jasmonat, Stressindikatoren und Wachstumsregulatoren.

Wenn nun optimale Bedingungen herrschen, kann der Baum von den angeführten Abwehr- und Warnsystemen Gebrauch machen und sich so gegen einen Schädlingsbefall schützen.

Das Verfahren Saller wird im Wurzelbereich angewendet. Der Zeitpunkt ist auf das Wurzelwachstum abgestimmt:.

1.Schub: Ende April - Mitte Mai
2. Schub: Ende August - Mitte September

Die Vitalitätsverbesserung des Baumes wird mittels Flüssigdünger mit Sofortwirkung und Langzeitdünger mit verschiedenen Beigaben erzielt.Je kräftiger der Baum ist, je besser das Abwehr- und Warnsystem eines Baumes arbeitet, desto besser kann er auf äußerliche Einflüsse reagieren und sie gegebenenfalls abwehren. Als Vorbereitung für das Verfahren werden Bodenproben gezogen um die Düngerzusammensetzung individuell ermitteln zu können.Die optimale Wirkung wird nach 3 Jahren erreicht. Mögliche Nebenwirkungen können Verbrennungen an den Blattorganen sein.

M. Saller
Baum-Chirurgie, 1100 Wien


PfiA/1/12/97 zurückInhaltvor