Forstschutz Aktuell
Forstliche Bundesversuchsanstalt
Nr.21/1997
Rosskastanienminiermotte

Verbreitung der Roßkastanienminiermotte in Deutschland

Abstract
[Occurrence of Cameraria ohridella in Germany.]
According to the answering of a questionnaire sent to all German plant protection organisations about the occurrence of the horse chestnut mining moth, infested trees were observed in 1996 in the south east of Bavaria up to Munich and around Dresden. But as the symptoms caused by the mining moth are not so Well known by now, it is possible that these symptoms are sometimes mixed up with Guignardia aesculi fungus necrosis on the leaves. Therefore it is assumed that the moth has also spread to other parts of the country.


Eine Umfrage bei allen deutschen Pflanzenschutzämtern hat ergeben, daß der Cameraria-Befall bisher nur in Süd- und Südostdeutschland nachgewiesen werden konnte. Das Befallsareal reicht in Bayern bis München und ist auch in der Umgebung von Dresden erhoben worden. Alle anderen Pflanzenschutzämter haben den Schädling bisher noch nicht gefunden.

Da die Befallssymptome, verursacht durch die minierenden Larven an den Blättern, vermutlich häufig mit den Symptomen des im gesamten Bundesgebiet verbreiteten Blattbräunepilz Guignardia aesculi verwechselt werden könnten, dürfte das tatsächliche Befallsareal um einiges größer sein. Außerdem können ja auch beide Organismen auf einem Baum vorhanden sein.

Auf die Frage, wie man die Motte legal bekämpfen könne, wird meist das Entfernen der Blätter im Herbst genannt. Das Verbrennen der Blätter ist jedoch meist verboten und die Kompostierung wird als zu unsicher angesehen. Gegen chemische Verfahren hat man im städtischen Bereich Bedenken. Hingegen sind biologische Verfahren sehr gewünscht, jedoch deren mögliche Auswirkungen noch nicht klar kalkulierbar. Die häufig von den Pflanzenschutzämtern gestellten Fragen zur Biologie und Gefährlichkeit von Cameraria ohridella sind großteils Gegenstand dieses Workshops.

H. Schmidt
International Society of Arboriculture
Minden, Deutschland


PfiA/1/12/97 zuüruckInhaltvor