Aktuelle Schäden in
Christbaumkulturen
Bernhard Perny |
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Aufgrund der Einsendungen von Christbaumzüchtern und eigener Außendiensttätigkeit bekommt das Institut für Forstschutz immer einen guten Überblick über die aktuelle Schädlingssituation in den heimischen Weihnachtsbaumkulturen und Schmuckreisigplantagen. Wie schon die letzten Jahre, treten auch 1999 die Tannentriebläuse fast im gesamten Bundesgebiet wieder verstärkt auf. Vor allem in der Steiermark, Tirol, Salzburg und Oberösterreich bleibt der Befall nicht nur auf diese Sonderkulturen beschränkt, sondern ist auch im Wirtschaftswald eine spürbare Belastung. Am häufigsten treten die Nordmannstannentrieblaus und die Weißtannenstammlaus auf. Ebenfalls zum Dauerbrenner entwickeln sich nun schon seit einigen Jahren die Grünrüßler, allen voran die Polydrusus Arten, die sowohl an Fichten als auch an Tannen merkliche Schäden verursachen. In Oberösterreich tritt heuer auch verstärkt die Kleine Fichtenblattwespe (Pristiphora abietina) in Erscheinung, deren Schadwirkung ähnlich jener der Grünrüßler ist. |
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Kleine Fichtenblattwespe Pristiphora abietina ChristBaumarten Schadbild Auftreten Verwechslungsmöglichkeiten Bekämpfung Zeitlich etwas später als in den letzten Jahren konnten Schäden durch Grauschimmel beobachtet werden. Aufgrund des späten Befalls läßt sich der Pilz anhand seines typischen Schadbildes ab etwa Triebmitte schlaffes Herabhängen und später Verbraunen des Maitriebes genau bestimmen. |
Andere SchadursachenHäufig waren auch Herbizide Ursache für Schäden an eingesandten Probenpflanzen. Grund dafür ist meistens die (unsachgemäße) Anwendung von für den Forst nicht zugelassenen Herbiziden sowie oft eine durch andere Faktoren verstärkte Wirkung der Unkrautbekämpfungsmittel (feuchte Witterung bei Ausbringung, Düngung, Staunässe). Kaum in Erscheinung getreten ist bisher an der Fichte die Sitkalaus, deren explosionsartige Vermehrung in Frühjahr 1998 sich scheinbar totgelaufen hat. Auch der Fichtennadelrost fand sich nur bei wenigen Einsendungen.
Der Beitrag wurde auch veröffentlich in :Forstschutz Aktuell Nr. 23 |