Verheerende Schäden an Douglasie in Ostösterreich | |||
Ch. Tomiczek, A . Pfister | |||
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Die bereits im Jahr 1999 beobachteten Schäden in Douglasienbeständen Ostösterreichs haben eine weitere Ausdehnung und Intensivierung erfahren. Waren bisher praktisch nur Bäume der ersten Altersklasse auf untauglichen Douglasienstandorten (schwere, lehmige und nasse Böden, Frostlagen) betroffen, sind neuerdings die Schäden auch auf für den Anbau geeigneten Böden und Lagen, bzw. auch in älteren Beständen zu beobachten. SchadbildPrinzipiell gibt es zwei verschiedene Schadbilder, die durchaus auch gleichzeitig in den selben Beständen vorkommen können. FrosttrocknisFahlfärbung, Nadelvergilbung und schließlich Rötung von der Wipfelregion nach unten fortschreitend. Im gesamten Schadensbereich sind Phloem-/und Kambialnekrosen in unterschiedlichem Ausmaß festzustellen. Douglasienschütte und AststerbenDer Großteil der durch Frosttrocknis geschädigten Douglasien hat mehrjährigen Befall durch die "Russige" Douglasienschütte (Phaeocryptopus gaeumannii). Typisch für diesen Nadelpilz ist das bevorzugte Auftreten in unteren Kronenteilen aufgrund des dort für die Krankheit günstigeren Mikroklimas. Das Schadbild breitet sich von unten nach oben und von innen nach außen aus. Die Nadeln vergilben und bekommen ein "rußiges Aussehen". Erst im dritten Jahr nach dem Befallsbeginn werden die gebräunten Nadeln abgeworfen. Die Pilzfruchtkörper brechen aus den Spaltöffnungen hervor und sind als kleine, schwarze Punkte an der Nadelunterseite zu sehen. Häufig werden die infolge des starken Schüttebefalls geschwächten Äste auch von Borkenkäfern befallen, dies führt dann zu einer intensiven Rotbraunfärbung der unteren Kronenäste |
![]() Fruchtkörper der "Russigen" Douglasienschütte |
MaßnahmenGegen die weitere Ausbreitung der Douglasienschütte hilft eine Durchforstung, um für eine bessere Durchlüftung der Bestände zu sorgen. Aufgrund der Borkenkäfergefahr ist hier eher großzügig vorzugehen. SchadensursacheAuslösend für die Schäden war einerseits eine Prädisposition infolge der Schüttekrankheit, andererseits die Witterung im Februar 2000. So wurden im Osten und im Süden Österreichs um 3,5 bis 4,5°C höhere Temperaturen gemessen als im langjährigen Durchschnitt. Der gefrorene Boden und die für die Jahreszeit zu hohen Tagestemperaturen führten zur Frosttrocknis der Douglasien.
Dieser Beitrag wurde auch veröffentlicht in: Forstschutz Aktuell Nr. 23 und für das Jahr 2000 aktualisiert |