Forstliche Bundesversuchsanstalt - Index Forstschutz | Integrierter Forstschutz |  Suche
Schäden durch Stammschutzsäulen
Ch. Tomiczek

{short description of image}

{short description of image}

Vorteile und Nachteile von Stammschutzsäulen

Stammschutzsäulen haben in den letzten Jahren eine starke Verwendung in der Forstwirtschaft gefunden. Mechanischer Fege-, Verbiß- und Schälschutz werden genauso als Vorteile angeführt wie die Bildung eines Treibhausklimas, was ein stärkeres Höhenwachstum der Pflanzen bewirken soll. Innerhalb kurzer Zeit soll die Terminalknospe dem Äser des Wildes entwachsen. Vom Institut für Waldbau der Forstlichen Bundesversuchsanstalt durchgeführte Klimamessungen ergaben, daß bei ungelochten Stammschutzsäulen in 21% der Beobachtungen eine für das Pflanzenwachstum bereits kritische Temperaturen von über 40·C erreicht wurde. Die relative Luftfeuchtigkeit lag ebenfalls deutlich über dem Freiland.

Schäden an dünnrindigen Baumarten

Insbesondere bei dünnrindigen Baumarten kann es bei zu langem Stand in den ungelochten Baumschutzsäulen zu schweren Rindenschäden kommen. So wurden u.a. an Kirsche und Eberesche, vereinzelt auch an Ahorn Längsrißbildungen der Rinde und des Splintholzes beobachtet, die in weiterer Folge durch pathogene Rindenpilze (Nectria sp., Phomopsis sp.) infiziert wurden.

Es liegt nahe, daß diese Schäden infolge Überhitzung, Treibhausklima und zu rasches Wachstum verursacht werden.

Kronendeformation

Zu rasches Höhen- und Dickenwachstum kann auch eine ungenügende Verholzung bewirken. So konnte Krummwüchsigkeit durch Schnee- und Windeinwirkung, aber auch Mehrfachdeformation der Baumkronen nach Grünastung beobachtet werden.

Der Beitrag wurde auch veröffentlich in: Forstschutz Aktuell Nr. 23


TomC/FeiH, 1999-05-25 | Rückfragen: Christian.Tomiczek@bfw.gv.at | Index  | Suche |