Forstschutz Christbaumkulturen | Schadensanalyse |
Der Kressetest ist ein einfacher "Biotest", der einen möglichen Herbizideinfluß erkennen läßt.
Er kann z.B. vor Anlage der Christbaumkultur eingesetzt werden, um teure Rückstandsanalysen zu ersparen.
Zu diesem Zweck werden aus verschiedenen Tiefenbereichen (0 - 10 cm, 11 - 20 cm, 21 - 30 cm) Bodenproben gezogen und in eine Petrischale (oder ein ähnliches Gefäß) gegeben. Auf diesen Nährböden werden Brunnenkressesamen (Samenqualität kontrollieren) aufgebracht, ca 2-3 Tage lang licht gestellt und möglichst mit destilliertem Wasser (aqua dest.) feucht gehalten. Treibt die Brunnenkresse nicht (oder nur vergilbt und deformiert) aus, so besteht der dringende Verdacht, daß der untersuchte Boden mit Herbiziden (oder Salzen) verunreinigt ist. In der Folge bzw. in Zweifelsfällen sollten unbedingt weitere Laboruntersuchungen (Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft; 1220 Wien, Spargelfeldgasse 191 Tel: 0222/ 28816-0) erfolgen.
Kambialprobe: Fichtenzweig mit brauner Verfärbung der inneren Rindengewebe
Foto Kambialprobe
Das Kambium ist ein dünnes und im gesunden Zustand saftig grünes Pflanzengewebe zwischen lebender Rinde (Phloem) und Splintholz. Kommt es in der Folge von Schadenseinflüssen zur Verbräunung des Kambial- und Phloemgewebes, so ist dieser Teil der Pflanze (oder die ganze Pflanze) im Absterben begriffen, oder bereits tot.
Zur Durchführung der Kambialprobe wird die Borke im Untersuchungsbereich mit dem Fingernagel oder einem scharfen Messer vorsichtig gelöst.
Ein saftig grünes Kambium läßt vermuten, daß sich die Schäden nur auf die Nadeln beschränken.
Von der Wurzel her aufsteigende Bräunung bedeutet, daß die eigentliche Schadensursache im Wurzelbereich zu suchen ist (Wurzelfäulepilze, Wühlmäuse, Herbizid, Versetzfehler, Engerlinge, etc.).
Bräunungen im Bereich von Zweigenden weisen auf letale Schadursachen (Sirococcus, Phomopsis, Pucciniastrum, Botrytis, Frost, Dasyneura, Triebwickler u.a.) hin, die vom Triebende Richtung Stamm wirken.