Forstliche Bundesversuchsanstalt - Index Forstschutz

Untersuchungen von Pflanzenproben am Institut für Forstschutz

Das Service

Am Institut für Forstschutz der FBVA werden seit mehr als 50 Jahren jährlich ca. 500 Pflanzenproben hinsichtlich der Ursache ihrer Schädigung untersucht.

Das Spektrum umfaßt von Ziergehölzen über Obstbäume bis zu Waldbäumen alle verholzten Pflanzen.

Die Analysen erfolgen im Rahmen eines jedermann zur Verfügung stehenden kostengünstigen Service. Dieses wird ganzjährig von Waldbesitzern und Forstbetrieben, aber auch von Christbaumzüchtern, Baumschulen, Gärtnereien und nicht zuletzt von zahlreichen Gartenbesitzern in Anspruch genommen.


Die Ansprechpartner

Folgende Mitarbeiter des Institutes für Forstschutzes sind mit der Untersuchung von Pflanzenproben befaßt:

Dr.Thomas Cech
Ing.Carolus Holzschuh
Dipl.Ing.Hannes Krehan
Dipl.Ing.Bernhard Perny
Dr.Wolfgang Stagl
Dr.Christian Tomiczek


Die Untersuchung

Die Proben erreichen die Forstliche Bundesversuchsanstalt entweder auf dem Postweg oder sie werden direkt zum Institut für Forstschutz gebracht, wo die Bearbeitung des Schadensfalles im Beisein des Kunden ad hoc erfolgt. Anhand der vorhandenen Symptome und Organismen (z.B. Insekten, Pilze, Bakterien) werden die Ursachen für die Schäden identifiziert.

Die Analyse umfaßt verschiedene Untersuchungsebenen. Nach einer makroskopischen Erfassung der Symptome bzw. der Schadorganismen folgen stereomikroskopische und im Bedarfsfall durchlichtmikroskopische, seltener auch Untersuchungen mit Hilfe des Rasterelektronenmikroskopes. Im Bedarfsfall werden auch Isolate von Mikropilzen bzw. Bakterien aus Gewebeproben gewonnen und die Organismen bestimmt bzw. einige andere Labortests durchgeführt.

Bei Verdacht auf anthropogene Schadensursachen können die Pflanzenproben nach Rücksprache mit dem Kunden an andere Institute der FBVA zur chemischen Analyse weitergeleitet werden, wobei hier zusätzliche Kosten anfallen. Dies gilt auch für Differentialdiagnosen am Standort.

Nach Abschluß der Analysen werden dem Kunden Maßnahmen zur Bekämpfung der Schadensursachen bzw. zur Vermeidung zukünftiger Schäden empfohlen. Dies erfolgt mündlich oder auf Wunsch des Kunden auch in Form eines schriftlichen Gutachtens.


Richtige Entnahme von Pflanzenproben

Eine Diagnose ist meistens nur anhand von Pflanzen möglich, die zum Zeitpunkt der Probenahme noch gelebt haben. Dies gilt auch für Pflanzenteile: ein zur Gänze abgestorbener Ast ist ein weniger geeignetes Objekt als ein Ast, der noch lebende Gewebe aufweist.

Da oft ganz bestimmte Phasen der Erkrankung für die Diagnose maßgeblich sind, empfiehlt es sich, Probenmaterial verschiedener Stadien (von fast gesund bis tot) einzusenden.

Es gilt daher: lieber zu viele und zu große Proben – als zu wenig oder zu kleine.


Was ist bei der Einsendung zu beachten ?

Pflanzenproben möglichst sauber in Papier oder Pappkarton verpacken und raschest an die FBVA senden.

Eine Verpackung in Kunststoffsäcken führt oft zum Verfaulen oder Verschimmeln – eine Diagnose ist dann unmöglich!

Rahmen-Informationen zum Schadensfall – Schadensdokumentations- und -informationssystem

Mehrere Proben derselben Pflanzenart werden hinsichtlich der Kosten für die Bestimmung der Schadensursache als eine Probe gewertet. Die FBVA ist verpflichtet, für Proben die tarifgemäßen Gebühren zu verrechnen. Ausgenommen sind Einsendungen im „öffentlichen Interesse“, die von Behörden oder Bundesdienststellen stammen.

Pflanzenproben adressieren an: Forstliche Bundesversuchsanstalt, Institut für Forstschutz, Schönbrunn, A-1131 Wien.

Zusatzvermerk: Pflanzenproben.


Schadensdokumentations – und –informationssystem - SDIS

Datenbank

Im Rahmen eines kombinierten Datenbank-Analysesystems werden die Schadensfälle an der FBVA dokumentiert. Diese Datenbank ermöglicht Einblicke in die aktuelle Waldschadenssituation.

Durch die Erfassung von Zusammenhängen zwischen Symptomen, Schadensursachen, prädisponierenden und schadensverstärkenden Faktoren ist nicht nur eine kontinuierliche Verbesserung der Analysen gewährleistet, sondern auch die Basis für ein Frühwarnsystem zur rechtzeitigen Verhinderung epidemischer Schädlingssauftreten gegeben.


Zusammenarbeit zwischen Kunde und Bearbeiter

Eine optimale Diagnose von Schadensursachen an Bäumen und Sträuchern erfordert in den meisten Fällen eine Reihe von zusätzlichen Informationen über das Umfeld des Schadensauftretens wie zum Beispiel Standortsfaktoren, anthropogene Einflüsse während der vergangenen Jahre oder klimatische Besonderheiten, insbesondere dann, wenn komplexe Ursachen vorliegen. Diese Informationen haben wir bisher auf telefonischem Weg von unseren Kunden erhalten.

Nun können wir ein Datenblatt anbieten, in das der Kunde die entsprechenden Daten direkt als Begleitinformation zur Probeneinsendung eingeben kann. Er hat damit auch Möglichkeit, ohne Zeitdruck potentielle relevante Faktoren zu vergleichen , eigene Schlußfolgerungen zu stellen und diese auch zu artikulieren. Die Qualität der Diagnosen hängt daher zum wesentlichen Teil von der Mithilfe der Kunden ab. Selbstverständlich stehen wir jederzeit für Rückfragen auch telefonisch zur Verfügung.


Index | Forschung | Publikationen | Telecom
PerB/FeiH, 1998-11-24