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Europaweiten Handel mit forstlichem Vermehrungsgut besser dokumentieren
Die genetische Variation innerhalb einer Baumart ist ein wichtiger Bestandteil der biologischen Vielfalt der Wälder. Es ermöglicht den Waldökosystemen, sich an Veränderungen der Umwelt anzupassen und ist Voraussetzung für die Züchtung. Forstliche Genressourcen kommen als forstliches Vermehrungsgut (FVG), d.h. Saat- und Pflanzgut, in den Handel und werden dann in der Forstwirtschaft verwendet. Aufgrund der ökologischen und ökonomischen Bedeutung von forstlichem FVG muss man die Herkunft und damit die Wuchseigenschaften kennen.
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 | 1966 wurde die erste europäische Richtlinie zum In-Verkehr-Bringen von
forstlichem FVG verabschiedet, erst fünf Jahrzehnte später wurde der
Transport von FVG europaweit im Rahmen des FP7-Projektes FORGER
ausgewertet und evaluiert. Untersucht wurden die Baumarten Gemeine
Esche, Rotbuche, Gemeine Fichte, Stieleiche, Roteiche, Traubeneiche und
Waldkiefer. Die Auswertungen von FORGER zeigen, dass die
Transportbewegung des FVG beträchtlich ist; das Muster zeigt, dass sie
deutlich zwischen den Arten und den EU- Mitgliedsstaaten variieren.
Jedoch sind die meisten Transporte schlecht dokumentiert, die
Datenqualität unterscheidet sich stark je nach EU-Mitgliedsland.
Transporte innerhalb der EU-LänderZwischen 2004 und 2014 wurden zirka 286 Millionen Pflanzen innerhalb der
EU transportiert mit einem Wert von 150 Millionen Euro. Die Fichte
macht fast 85 Prozent aller transportierten
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Pflanzen aus
(durchschnittlich 24,2 Millionen Pflanzen im Jahr). Stieleiche und
Rotbuche teilen sich zehn Prozent der Gesamtanzahl, die restlichen fünf
Prozent verteilen sich auf die anderen Baumarten. Auffällig ist, dass
enorme Importe insbesondere in Finnland stattgefunden haben. Dort sind
schätzungsweise im Untersuchungszeitraum mehr als ein Drittel jeder
Fichtenaufforstung mit ausländischem Pflanzgut etabliert worden. Einen rechtlich verbindlichen Rahmen für die FVG-Dokumentation gibt es bereits, die Ergebnisse von FORGER weisen jedoch stark darauf hin, dass die Vorschriften viel konsequenter umgesetzt werden sollten und der FVG-Datenaustausch zwischen den EU-Mitgliedsstaaten zu verbessern ist.
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