Institut für Waldökologie und Boden |
Die Wälder der Erde tragen beträchtlich zur Regulierung des Klimas bei. Dennoch: Der Klimawandel ist im Gange und Wälder werden ihn nicht verhindern können. Das Zeitfenster der Mitigation hat sich geschlossen. Heute ist Adaptierung gefragt. AnpassungsstrategienIm Rahmen des Interreg-Alpine Space-Projektes MANFRED haben sich über 20 Institutionen aus sieben Ländern der Frage angenommen, wie Bergwälder an die Risiken des Klimawandels angepasst werden müssen. In Bergregionen ist es besonders wichtig, dass die
Multifunktionalität des Waldes angesichts des Klimawandels erhalten bleibt.
Aber es darf nicht jede ungewünschte Entwicklung der Wälder als Effekt der
Klimaänderung interpretiert werden. Durch die Optimierung der Bewirtschaftung
kann die Situation der Wälder auch verbessert werden. Im Zuge von MANFRED wurden Waldbewirtschaftung, Klimaänderung,
künftige Verbreitung der Baumarten, künftiger Schädlingsdruck und Schutz vor
Naturgefahren bearbeitet. Es wurden Grundlagen für ein grenzübergreifendes
Monitoring erstellt, mit dem die Ausbreitung von Schädlingen frühzeitig erkannt
werden kann. Die Produktivität der Wälder unter verschiedenen Klimaszenarien wurde mit einem Modell des Instituts für Waldwachstum und Waldbau (Ledermann, Kindermann; Programm Caldis) simuliert. Produktivität verschiedener HerkünfteMit den Daten der Österreichischen Waldinventur konnte die künftige Verbreitung der Hauptbaumarten simuliert werden. Eine Beurteilung der Produktivität verschiedener Herkünfte der Fichte wurde aus Daten von Langzeitversuchen des Instituts für Waldgenetik möglich. Damit können Empfehlungen für den Fichtenanbau bei geänderten Klimabedingungen gemacht werden. |
Maßnahmen der adaptiven Waldbewirtschaftung
Die Ausbreitung von Schadinsekten kann begrenzt werden, wenn die Einwanderung von neuen Schädlingen früh erkannt und wenn Schadholz umgehend aufgearbeitet wird. Eine Empfehlung, auf die heutigen Hauptbaumarten zu verzichten, kann aufgrund der Unsicherheiten nicht vertreten werden.
Bei allen Maßnahmen der adaptiven Waldbewirtschaftung ist die Regelung der Wildfrage vorrangig. Die gewünschten Mischbestände können sich nur entwickeln, wenn die Bemühungen nicht durch Verbissschäden konterkariert werden.
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