Waldforschung aus Österreich nach Japan
Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), die japanische Universität Shinshu und das japanische Nagano Forestry Research Center unterzeichneten am 14. Oktober 2013 in Wien eine Grundsatzvereinbarung zum Wissenstransfer. Geplant sind die fachliche Betreuung von PhD-Studentinnen und PhD-Studenten sowie für Multiplikatoren die Durchführung von Train-the-Trainer-Seminaren zu Forsttechnik, Waldbewirtschaftung und Waldpflege. "Das Erfolgsmodell unserer Aus- und Weiterbildung wird Japan am Weg zu einer nachhaltigen und wirtschaftlicheren Forstwirtschaft voranbringen", zeigt sich Dr. Peter Mayer, Leiter des BFW, zuversichtlich. Denn: Im japanischen Bildungssystem fehlt eine umfassende Ausbildung für Forstarbeiter, wie sie in Österreich besteht.
Top-Technologie aus Österreich
Bereits im Februar 2013 wurden in Japan Forstarbeiter aus der Region Shimokawa/Hokkaido vom Leiter der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach des BFW, Dipl.-Ing. Johann Zöscher, eingeschult. "Den japanischen Kollegen konnten wir Top-Technologie aus Österreich präsentieren", berichtet Zöscher. Diese Aktivitäten wurden durch die Internationalisierungsoffensive "go-international" des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer Österreich ermöglicht.
![]() Vertragsunterzeichnung mit japanischen Delegierten | ![]() Nachhaltige Forstwirtschaft in Japan voranbringen | ![]() "go-international" ermöglicht die bilaterale Zusammenarbeit |
Geringe Produktivität, hoher Bergwaldanteil
Japan hat einen
Waldanteil von etwa 72 Prozent, damit liegt Japan weit über dem
europäischen Schnitt, allerdings ist die japanische Forstwirtschaft von
schwierigen, teilweise instabilen Geländesituationen gekennzeichnet. In
Japans Wäldern gibt es aufgrund der unterschiedlichen klimatischen
Bedingungen eine Vielfalt von Bäumen. Die häufigsten sind Zedern,
Zypressen, Pinien, Rosskastanien, Birken und Kampferbäume.
Die Produktivität im Forstbereich ist sehr gering. Nur ein Viertel des Jahresbedarfs von rund 90 Millionen Kubikmeter kann aus eigenem Waldbestand gedeckt werden, der Rest wird importiert.