Resiliente Auwälder als ökologische Korridore im Biosphärenpark Mur-Drau-Donau |
Auwälder wirken als wertvolle ökologische Korridore in der Landschaft. Doch die natürliche Dynamik geht zunehmend verloren und durch die sich ändernden Umweltbedingungen (Klima, Wasserverfügbarkeit) und das Auftreten von neuen Baumkrankheiten (zum Beispiel Eschentriebsterben) sind heimische Baumarten zunehmend gefährdet. Es kommt zu einem vermehrten Auftreten von invasiven Arten und mangelt an Naturverjüngung. Zusätzlich treten Konflikte zwischen verschiedenen Nutzergruppen (Forst, Jagd, Naturschutz, Tourismus) auf. Diese Aspekte erfordern die Entwicklung einer ganzheitlichen Strategie für Naturschutz und Waldbewirtschaftung im neu gegründeten Biosphärenpark Mur-Drau-Donau.
Erhaltung intakter, multifunktionaler Auwaldsysteme
Fünf forstliche Forschungsinstitutionen aus den Ländern Österreich, Slowenien, Ungarn, Kroatien und Serbien befassen sich mit der Umsetzung des Projekts. Zudem sind lokale Organisationen wie Forstbetriebe und Naturschutzinstitutionen unterstützend beteiligt. Diese enge Zusammenarbeit von insgesamt 10 Projektpartnern und weiteren Organisationen aus dem gesamten Projektgebiet soll trotz unterschiedlicher rechtlicher und struktureller Voraussetzungen in den einzelnen Ländern sicherstellen, dass unterschiedliche Interessen integrativ betrachtet werden und in gemeinsame Strategien für resiliente Auwälder eingebunden werden.
Partizipative Strategie und Wissenstransfer in die PraxisFür die Entwicklung von Management-Empfehlungen werden zu Projektbeginn die wichtigsten forst- und naturschutzfachlichen Ziele identifiziert. Zum einen werden hierbei Interessensvertreter aus allen beteiligen Sektoren eingebunden, zum anderen finden Feldaufnahmen statt. Rund 50 Waldflächen, die über das gesamte Projektgebiet verteilt sind, werden vom BFW gemeinsam mit den Partnerinstitutionen hinsichtlich ihres Zustands und der jeweiligen Gefährdungen untersucht. Die gewonnenen Daten zeigen Unterschiede innerhalb des Biosphärenparks auf und können mit bestehenden Referenzflächen verglichen werden.
Grenzen überwindenLinksProjektwebsite REFOCuS Liste der ProjektpartnerText: Markus Sallmannshofer, Silvio Schüler, Benjamin Stadler |
Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW)
Austria, 1131 Wien, Seckendorff-Gudent-Weg 8 | Tel.: +43 1 878 38-0
Autor:
Sallmannshofer M., Schüler S.
Quelle/URL: https://bfw.ac.at/rz/bfwcms.web?dok=10459 |