Österreichisches Bioindikatornetz Schwefelimmissionseinwirkungen 1999 - Grundnetz | ![]() |
Nach den Ergebnissen der Schwefelanalysen der Nadelproben des Jahres 1999 und dem Vergleich mit den Daten vorangegangener Untersuchungsjahre lässt sich zusammenfassend für das Grundnetz des österreichischen Bioindikatornetzes feststellen:
- Gegenüber dem Vorjahr kam es 1999 zu einer Zunahme der Mittelwerte des Nadeljahrgänge 1 und 2.
- Auch der Maximalwert des Nadeljahrganges 2 nahm 1999 gegenüber dem Vorjahr zu; der Maximalwert des Nadeljahrganges 1 nahm im Vergleich zum Vorjahr ab.
- Der Anteil der Punkte mit Grenzwertüberschreitungen (Gesamtklassifikationen 3 oder 4) wies 1999 gegenüber den beiden Vorjahren eine weitere Zunahme auf und liegt derzeit bei 16,7%.
- Die Zahl der Punkte mit einer Gesamtklassifikation 1, bei der nach den Ergebnissen der chemischen Nadelanalysen keine Schwefel-Immissionseinwirkungen anzunehmen sind, nahm 1999 gegenüber 1998 um sieben Punkte ab; der Anteil der Punkte mit der Gesamtklassifikation 1 betrug damit 1999 somit 4,5 Prozent.
- Bei einer Beurteilung der "Schwefel-Immissionseinwirkungen" an Hand der gewichteten Mittel der Klassenwerte (aller vier Gesamtklassifikationen) stellt das Ergebnis von 1999 das drittschlechteste Resultat dar; nur 1991 und 1993 konnten schlechtere Ergebnisse festgestellt werden.
- Von 1998 auf 1999 konnte in den Bundesländern Burgenland (+3), Kärnten (+5), Oberösterreich (+2), Salzburg (+1), Steiermark (+4) und Vorarlberg (+1) eine Zunahme an Punkten mit Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Nur in Niederösterreich und Wien wiesen sechs Grundnetzpunkte weniger als 1998 Grenzwertüberschreitungen auf; diese Verbesserungen traten im Norden Niederösterreichs an der Grenze zur Tschechischen Republik auf.
- Bei 142 Probepunkten (49,5 Prozent der von 1983 bis 1998 bearbeiteten Grundnetz- punkte) kam es im Verlauf der bisherigen siebzehn Untersuchungsjahre zumindest einmal zur Einstufung in die Gesamtklassifikation 3/4; 107 Punkte (37,3 Prozent der Grundnetzpunkte) wiesen öfter als einmal Grenzwertüberschreitungen auf.
Burgenland: Raum Eisenstadt, Südburgenland
Kärnten: Unterkärnten, Lavanttal
Niederösterreich/Wien: Waldviertel, Donautal, Bereiche nördlich, östlich und südwest- lich von Wien
Oberösterreich: Teile im östlichen Mühlviertel, Donautal
Steiermark: Murtal, Oststeiermark und an der Staatsgrenze südlich von Leibnitz und im Bezirk Feldbach.
- Für die Dokumentation der Entwicklung der Schwefelgehalte wurde eine Auswertung in drei Vierjahresperioden (1988/91, 1992/95 und 1996/99) vorgenommen. Die geringsten Punkteanteile mit Grenzwertüberschreitungen konnten in der Periode 1992/95 festgestellt werden.
Periode |
% der Grundnetzpunkte GK 3/4 |
||
|
1 bis 4mal |
2 bis 4mal |
3 oder 4mal |
1988/91 |
29,5 |
20,1 |
10,1 |
1992/95 |
24,3 |
12,5 |
4,9 |
1996/99 |
31,6 |
14,2 |
7,3 |
- Auch bei den Punkten mit Gesamtklassifikation 1 zeigte sich in der Periode 1992/95 das beste Ergebnis in den drei Vierjahresperioden. Nur bei den Punkteanteilen mit 3 oder 4 maliger Einstufung in die Gesamtklassifikation 1 war eine kontinuierliche Abnahme feststellbar.
Periode |
% der Grundnetzpunkte mit GK 1 |
||
|
1 bis 4mal |
2 bis 4mal |
3 oder 4mal |
1988/91 |
17,1 |
6,6 |
2,4 |
1992/95 |
23,3 |
9,4 |
2,1 |
1996/99 |
16,4 |
3,8 |
1,4 |
- Bei einer Zuordung der Grundnetzpunkte nach dem "Klassifikationstyp" auf 7 Höhenstufen ergibt sich mit zunehmender Seehöhe eine deutliche Abnahme der Punkteanteile mit Grenzwertüberschreitungen und eine Zunahme des Punkteanteils mit Einstufungen in die Gesamtklassifikation 1.
- In fast alle Höhenstufen - mit der Ausnahme in der Seehöhenstufe 1001 bis 1200m - konnte von der Periode 1988 bis 1991 auf die Periode 1992 bis 1995 eine Abnahme des Anteiles an Punkten mit 1-4maliger Grenzwertüberschreitung festgestellt werden. In den unteren Seehöhenstufen bis 800m kam es allerdings in der letzten Periode (1996 bis 1999) wieder zu deutlichen Verschlechterungen.
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