Erhaltung und Verbesserung genetischer Ressourcen der Fichte (Picea abies KARST) unter Berücksichtigung klimarelevanter Schadfaktoren zur langfristigen Steigerung der Stressresilienz -
Projektleitung: Marcela Van Loo - Herkunftsforschung und Züchtung
Marcela Van Loo Abteilungsleitung Institut für Waldwachstum Waldbau und Genetik Herkunftsforschung und Züchtung Seckendorff-Gudent-Weg 8 1131 Wien +43-1-87838-1349 marcela.vanloo@bfw.gv.at VCard herunterladen
Förderschiene: EU Programm Ländliche Entwicklung
Kernbotschaft:
• In Borkenkäfer-Kalamitätsflächen können, wenn auch selten, einzelne vitale Fichten (Plusbäume) gefunden werden, die ohne äußerlich feststellbare Ursachen überlebt haben. Im Durchschnitt 2 von 1.000 wachsenden Bäumen.
• Ein experimenteller Versuch zum Wachstumsverhalten der Fichtenpflanzen unter Trockenheit zeigte, dass die Nachkommen von Plusbäumen, im Vergleich mit Standardherkünften, eine große phänotypische Variabilität im Wachstumsverhalten aufweisen.
• Die Untersuchung der DNA-Expression unter Trockenheit konnte zeigen, dass als „resistent“ eingestuften Plusbäume aus dem phänotypischen Trockentest in ihrer differentiellen DNA-Expression weniger stark auf die Trockenheit reagieren als „trockensensitive“ Plusbäume.
• Vieles deutet darauf hin, dass ein Teil der Plusbäume Anpassungen aufweisen, die es ihnen ermöglichen, besser mit Trockenheit umzugehen und Angriffe durch den Borkenkäfer abzuwehren.
Zusammenfassung:Bis zum Ende 21. Jahrhunderts ist zu erwarten, dass etwa 40% der derzeitigen Fichtenvorkommen in Österreich stark vom Klimawandel betroffen sein werden. Auf den verbleibenden Flächen, etwa einem Drittel der nationalen Waldfläche (1,3 Mio. Hektar), ist sie ein Teil der potentiellen Waldgesellschaft und wird als Mischbaumart auch zukünftig forstwirtschaftlich interessant sein. Folglich gibt es in großen Gebieten einen besonderen Anpassungsbedarf, um die ökonomische und ökologische Funktion der Fichte auf geeigneten Standorten zu sichern.
Das Projekt FichtePLUS verfolgt das Ziel, die genetischen Ressourcen der Fichte langfristig zu verbessern, um für die verbleibenden Fichtebestände gegenüber Wetterextremen wie Hitze und Trockenheit sowie damit verbundenen Kalamitäten durch Borkenkäfer toleranter zu machen. Dabei soll der zurzeit in sekundären Fichtenbeständen herrschende hohe natürliche Selektionsdruck genutzt werden, um widerstandsfähigere Fichten zu identifizieren, die als Grundlage für weitere Züchtungsschritte darstellen.
In den Jahren 2018-2021 wurden im Projekt österreichweit Schadflächen mit Borkenkäferbefall untersucht und darin insgesamt 305 potentiell tolerante einzeln überlebende Fichten (Plusbäume) aufgespürt. Diese Bäume erfüllen spezifische Kriterien, die garantieren sollen dass das ihr überleben nicht auf Unterschiede im Kleinstandort, der Bestandesstruktur (keine unterständigen Bäume) oder auf Verletzungen (z.B. Wipfelbrüche) zurückzuführen ist. Außerdem sollten die überlebenden Plusbäume einem vergleichbaren Selektionsdruck durch den Borkenkäfer ausgesetzt sein. Die Plusbäume werden über Veredelungen gesichert und vorhandene Zapfen mit Samen geerntet um Nachkommenschaftsprüfungen durchzuführen. Anhand von phänotypischer und genetischer Selektion soll dann, mit eine Auswahl der "besten" Plusbäume, eine Samenplantage zur Produktion von klimafittem Saatgut angelegt werden.
Handlungsempfehlungen für die Praxis:
• Die Fichte kann auf der derzeitigen Verbreitungsfläche in Österreich auch durch Projekte wie FichtePLUS nicht gerettet werden – jedoch können in Borkenkäferflächen selektierte Individuen, ein geeignetes Pflanzmaterial für Mischbestände in höheren Lagen darstellen.
BFW-Projektmitarbeiter*innen: M. van Loo | F. Irauschek Florian | C. Trujillo-Moya
Erhaltung und Verbesserung genetischer Ressourcen der Fichte (Picea abies KARST) unter Berücksichtigung klimarelevanter Schadfaktoren zur langfristigen Steigerung der Stressresilienz -
Projektleitung: Marcela Van Loo - Herkunftsforschung und Züchtung
Marcela Van Loo Abteilungsleitung Institut für Waldwachstum Waldbau und Genetik Herkunftsforschung und Züchtung Seckendorff-Gudent-Weg 8 1131 Wien +43-1-87838-1349 marcela.vanloo@bfw.gv.at VCard herunterladen
Förderschiene: EU Programm Ländliche Entwicklung
Kernbotschaft:
• In Borkenkäfer-Kalamitätsflächen können, wenn auch selten, einzelne vitale Fichten (Plusbäume) gefunden werden, die ohne äußerlich feststellbare Ursachen überlebt haben. Im Durchschnitt 2 von 1.000 wachsenden Bäumen.
• Ein experimenteller Versuch zum Wachstumsverhalten der Fichtenpflanzen unter Trockenheit zeigte, dass die Nachkommen von Plusbäumen, im Vergleich mit Standardherkünften, eine große phänotypische Variabilität im Wachstumsverhalten aufweisen.
• Die Untersuchung der DNA-Expression unter Trockenheit konnte zeigen, dass als „resistent“ eingestuften Plusbäume aus dem phänotypischen Trockentest in ihrer differentiellen DNA-Expression weniger stark auf die Trockenheit reagieren als „trockensensitive“ Plusbäume.
• Vieles deutet darauf hin, dass ein Teil der Plusbäume Anpassungen aufweisen, die es ihnen ermöglichen, besser mit Trockenheit umzugehen und Angriffe durch den Borkenkäfer abzuwehren.
Zusammenfassung:Bis zum Ende 21. Jahrhunderts ist zu erwarten, dass etwa 40% der derzeitigen Fichtenvorkommen in Österreich stark vom Klimawandel betroffen sein werden. Auf den verbleibenden Flächen, etwa einem Drittel der nationalen Waldfläche (1,3 Mio. Hektar), ist sie ein Teil der potentiellen Waldgesellschaft und wird als Mischbaumart auch zukünftig forstwirtschaftlich interessant sein. Folglich gibt es in großen Gebieten einen besonderen Anpassungsbedarf, um die ökonomische und ökologische Funktion der Fichte auf geeigneten Standorten zu sichern.
Das Projekt FichtePLUS verfolgt das Ziel, die genetischen Ressourcen der Fichte langfristig zu verbessern, um für die verbleibenden Fichtebestände gegenüber Wetterextremen wie Hitze und Trockenheit sowie damit verbundenen Kalamitäten durch Borkenkäfer toleranter zu machen. Dabei soll der zurzeit in sekundären Fichtenbeständen herrschende hohe natürliche Selektionsdruck genutzt werden, um widerstandsfähigere Fichten zu identifizieren, die als Grundlage für weitere Züchtungsschritte darstellen.
In den Jahren 2018-2021 wurden im Projekt österreichweit Schadflächen mit Borkenkäferbefall untersucht und darin insgesamt 305 potentiell tolerante einzeln überlebende Fichten (Plusbäume) aufgespürt. Diese Bäume erfüllen spezifische Kriterien, die garantieren sollen dass das ihr überleben nicht auf Unterschiede im Kleinstandort, der Bestandesstruktur (keine unterständigen Bäume) oder auf Verletzungen (z.B. Wipfelbrüche) zurückzuführen ist. Außerdem sollten die überlebenden Plusbäume einem vergleichbaren Selektionsdruck durch den Borkenkäfer ausgesetzt sein. Die Plusbäume werden über Veredelungen gesichert und vorhandene Zapfen mit Samen geerntet um Nachkommenschaftsprüfungen durchzuführen. Anhand von phänotypischer und genetischer Selektion soll dann, mit eine Auswahl der "besten" Plusbäume, eine Samenplantage zur Produktion von klimafittem Saatgut angelegt werden.
Handlungsempfehlungen für die Praxis:
• Die Fichte kann auf der derzeitigen Verbreitungsfläche in Österreich auch durch Projekte wie FichtePLUS nicht gerettet werden – jedoch können in Borkenkäferflächen selektierte Individuen, ein geeignetes Pflanzmaterial für Mischbestände in höheren Lagen darstellen.
BFW-Projektmitarbeiter*innen: M. van Loo | F. Irauschek Florian | C. Trujillo-Moya