Robert Jandl Fachbereichsleitung Institut für Waldökologie und Boden Klima-Forschungskoordination Seckendorff-Gudent-Weg 8 1131 Wien +43-1-87838-1120 robert.jandl@bfw.gv.at VCard herunterladen
Förderschiene:
externe Partner: Uni Innsbruck
BOKU
Werkvertragsnehmer
Kernbotschaft:
Maßnahmen im Spannungsfeld Klimawandel und Landnutzung weisen ein breites Spektrum an Synergien und Zielkonflikten (Trade-Offs) auf und bringen (weitreichende) Implikationen für die Bereiche Biodiversität und Wasserhaushalt mit sich (hohe Konfidenz). Eine integrative, übersichtliche Bewertung der Maßnahmen kann helfen, sinnvolle Maßnahmen und Maßnahmenbündel zu identifizieren, die möglichst viele Synergien und möglichst wenige Trade-Offs mit sich bringen, als auch möglichst einfach, kosteneffizient und schnell umsetzbar sind.
Auswirkungen und Wirksamkeit von Maßnahmen sind abhängig vom regionalen und lokalen Kontext sowie von den Raum- und Zeitskalen der Betrachtung. Maßnahmen sind oft Landtyp-spezifisch, von bioklimatischen Charakteristika der Region oder von lokalen Kontexten der Lebensmittelproduktion und des Konsums abhängig. Einige Maßnahmen erzeugen negative Nebeneffekte häufig nur in bestimmten Regionen oder Kontexten; z.B. haben Maßnahmen, die vermehrt Wasser benötigen, möglicherweise kaum negative Nebeneffekte in Regionen, in denen keine Wasserknappheit herrscht bzw. prognostiziert ist, sehr wohl aber hohe Auswirkungen in Regionen, in denen das Wasser bereits jetzt knapp ist (hohe Konfidenz).
Maßnahmen weisen unterschiedlich ausgeprägte Profile in Bezug auf Synergien und Zielkonflikte auf. Besonders Maßnahmen im Bereich des Konsums und der Prozessketten zeichnen sich durch eine Vielzahl von Synergien und wenigen Trade-Offs aus. Aber auch viele produktionsseitige Maßnahmen haben überwiegend positive Auswirkungen auf mehr als drei der fünf untersuchten Dimensionen (Anpassung, langfristiges Emissionsminderungspotenzial, kurzfristiges Emissionsminderungspotenzial, Biodiversität, Wasserhaushalt). Zielkonflikte treten häufig im Zusammenhang mit Biodiversität auf. Am meisten Trade-Offs wurden bei Maßnahmen im Bereich „Wald (inkl. Schutzwald)“ und im Bereich „andere Maßnahmen“ (bspw. BECCS, Agrivoltaik, Enhanced Weathering) festgestellt.
Zusammenfassung:Das Thema Landnutzung und Klima berührt Akteur*innen mit unterschiedlichen Zielsetzungen, die sowohl Synergien erzeugen, als auch miteinander in Konkurrenz stehen. Die Land- und Forstwirtschaft, das produzierende Gewerbe, die Freizeitwirtschaft, der Verkehr, Siedlungen, Infrastrukturausbau und der Naturschutz sind aktive Gestalter. Die Stadt- und Raumplanung, Naturschutz-, Forst- und Landwirtschaftsgesetzgebung stellen den Handlungs- und Lenkungsrahmen her. Mehrere wissenschaftliche Disziplinen sind mit dem Thema befasst, von den Natur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zu den technischen Wissenschaften. Die Landnutzung ist ein wesentliches Element der gesellschaftlichen Ressourcenbasis und steht in einem Spannungsfeld, beschrieben durch die sogenannte „Dreifach-Herausforderung der Landnutzung“: (1) Land bildet die Grundlage für die Lebensqualität der Menschen durch Primärproduktion, Versorgung mit Nahrungsmitteln, Süßwasser und anderen materiellen Ökosystemleistungen. Land und seine biologische Vielfalt bieten auch immaterielle Leistungen die zu spiritueller Bereicherung, sowie einem ästhetischen Mehrwert und Erholungswert führen (IPCC, 2018; hohe Konfidenz). (2) Landnutzung verursacht aber auch Emissionen von Treibhausgasen (THG) und beeinflusst die Integrität und Degradation von Ökosystemen und damit den Zustand der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen. (3) Die nachhaltige Landnutzung kann durch die Bereitstellung von Treibhausgas-Senken zu einer Minderung des Klimawandels beitragen. Störungen im Ökosystem können die bereitgestellten Senken rasch zunichte machen.
Handlungsempfehlungen für die Praxis:
Systemische Betrachtung von Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen.
Breite Einbindung der Gesellschaft in Landnutzungsentscheidungen.
Sektorale Maßnahmen
BFW-Projektmitarbeiter*innen: Cecilie Foldal | Thomas Ledermann | Silvio Schüler | Katharina Lapin | Alexandra Freudenschuss | Peter Höller | Thomas Gschwantner
Robert Jandl Fachbereichsleitung Institut für Waldökologie und Boden Klima-Forschungskoordination Seckendorff-Gudent-Weg 8 1131 Wien +43-1-87838-1120 robert.jandl@bfw.gv.at VCard herunterladen
Förderschiene:
externe Partner: Uni Innsbruck
BOKU
Werkvertragsnehmer
Kernbotschaft:
Maßnahmen im Spannungsfeld Klimawandel und Landnutzung weisen ein breites Spektrum an Synergien und Zielkonflikten (Trade-Offs) auf und bringen (weitreichende) Implikationen für die Bereiche Biodiversität und Wasserhaushalt mit sich (hohe Konfidenz). Eine integrative, übersichtliche Bewertung der Maßnahmen kann helfen, sinnvolle Maßnahmen und Maßnahmenbündel zu identifizieren, die möglichst viele Synergien und möglichst wenige Trade-Offs mit sich bringen, als auch möglichst einfach, kosteneffizient und schnell umsetzbar sind.
Auswirkungen und Wirksamkeit von Maßnahmen sind abhängig vom regionalen und lokalen Kontext sowie von den Raum- und Zeitskalen der Betrachtung. Maßnahmen sind oft Landtyp-spezifisch, von bioklimatischen Charakteristika der Region oder von lokalen Kontexten der Lebensmittelproduktion und des Konsums abhängig. Einige Maßnahmen erzeugen negative Nebeneffekte häufig nur in bestimmten Regionen oder Kontexten; z.B. haben Maßnahmen, die vermehrt Wasser benötigen, möglicherweise kaum negative Nebeneffekte in Regionen, in denen keine Wasserknappheit herrscht bzw. prognostiziert ist, sehr wohl aber hohe Auswirkungen in Regionen, in denen das Wasser bereits jetzt knapp ist (hohe Konfidenz).
Maßnahmen weisen unterschiedlich ausgeprägte Profile in Bezug auf Synergien und Zielkonflikte auf. Besonders Maßnahmen im Bereich des Konsums und der Prozessketten zeichnen sich durch eine Vielzahl von Synergien und wenigen Trade-Offs aus. Aber auch viele produktionsseitige Maßnahmen haben überwiegend positive Auswirkungen auf mehr als drei der fünf untersuchten Dimensionen (Anpassung, langfristiges Emissionsminderungspotenzial, kurzfristiges Emissionsminderungspotenzial, Biodiversität, Wasserhaushalt). Zielkonflikte treten häufig im Zusammenhang mit Biodiversität auf. Am meisten Trade-Offs wurden bei Maßnahmen im Bereich „Wald (inkl. Schutzwald)“ und im Bereich „andere Maßnahmen“ (bspw. BECCS, Agrivoltaik, Enhanced Weathering) festgestellt.
Zusammenfassung:Das Thema Landnutzung und Klima berührt Akteur*innen mit unterschiedlichen Zielsetzungen, die sowohl Synergien erzeugen, als auch miteinander in Konkurrenz stehen. Die Land- und Forstwirtschaft, das produzierende Gewerbe, die Freizeitwirtschaft, der Verkehr, Siedlungen, Infrastrukturausbau und der Naturschutz sind aktive Gestalter. Die Stadt- und Raumplanung, Naturschutz-, Forst- und Landwirtschaftsgesetzgebung stellen den Handlungs- und Lenkungsrahmen her. Mehrere wissenschaftliche Disziplinen sind mit dem Thema befasst, von den Natur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bis hin zu den technischen Wissenschaften. Die Landnutzung ist ein wesentliches Element der gesellschaftlichen Ressourcenbasis und steht in einem Spannungsfeld, beschrieben durch die sogenannte „Dreifach-Herausforderung der Landnutzung“: (1) Land bildet die Grundlage für die Lebensqualität der Menschen durch Primärproduktion, Versorgung mit Nahrungsmitteln, Süßwasser und anderen materiellen Ökosystemleistungen. Land und seine biologische Vielfalt bieten auch immaterielle Leistungen die zu spiritueller Bereicherung, sowie einem ästhetischen Mehrwert und Erholungswert führen (IPCC, 2018; hohe Konfidenz). (2) Landnutzung verursacht aber auch Emissionen von Treibhausgasen (THG) und beeinflusst die Integrität und Degradation von Ökosystemen und damit den Zustand der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen. (3) Die nachhaltige Landnutzung kann durch die Bereitstellung von Treibhausgas-Senken zu einer Minderung des Klimawandels beitragen. Störungen im Ökosystem können die bereitgestellten Senken rasch zunichte machen.
Handlungsempfehlungen für die Praxis:
Systemische Betrachtung von Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen.
Breite Einbindung der Gesellschaft in Landnutzungsentscheidungen.
Sektorale Maßnahmen
BFW-Projektmitarbeiter*innen: Cecilie Foldal | Thomas Ledermann | Silvio Schüler | Katharina Lapin | Alexandra Freudenschuss | Peter Höller | Thomas Gschwantner