Zusammenfassung: Ziel des im Rahmen des österreichischen Programms für ländliche Entwicklung 14-20 geförderten Forschungsprojektes ist die fernerkundungsbasierte Identifizierung von Waldflächen mit alten Bäumen, einem hohen Anteil an Totholz und einer den Standortbedingungen entsprechenden Baumartenzusammensetzung. Solche Flächen gelten als besonders artenreich und werden deshalb im Projekt als „Biodiversität-Hotspots“ bezeichnet.
Im Rahmen des Projekts wurde eine Methode entwickelt, die sich auf Fernerkundungsdaten verschiedener Sensoren stützt. Dreidimensionale Spektralinformationen aus Luftbildern werden verwendet, um die Struktur des Kronendachs zu beurteilen und abgestorbene Bäume zu erkennen. Sentinel-2-Satellitenbilder werden für die Ermittlung der Baumartenzusammensetzung herangezogen. Für die Referenzdatengewinnung wurden zwölf Naturwaldreservate ausgewählt, die verschiedene Waldtypen repräsentieren und zumindest in einigen Teilen des Gebietes hotspotähnliche Bedingungen aufweisen. Auf Probeflächen wurde eine Reihe von Parametern in Bezug auf Waldstruktur, Totholz und Baumarten erhoben. Jede Probefläche wurde anschließend hinsichtlich ihrer Hotspot-Entsprechung beurteilt. Mit diesen Informationen wurde ein Regelwerk erstellt, das auf die per Fernerkundung ermittelten Parameter wie Vegetationshöhe, Bestandsdichte und andere Merkmale des Kronendachs anwendbar ist. Das entwickelte Regelwerk wurde schließlich auf die Waldfläche aller Natura-2000-Gebiete in Österreich (ca. 5.800 km²) angewendet. Die identifizierten Hotspots wurden stichprobenartig im Gelände und auf Basis der von den ÖBf zur Verfügung gestellten Datensätze überprüft.
Ergebnis des Projekts ist für jedes Natura-2000-Gebiet die Gesamtfläche, welche die Hotspot-Kriterien erfüllt. Das Forschungsprojekt trägt damit zu einer besseren Kenntnis der ökologisch wertvollen Waldressourcen in Österreich bei und kann die Bemühungen um ein Monitoring der Waldbiodiversität mit Hilfe der Fernerkundung methodisch unterstützen. |