Zusammenfassung: Angesichts des raschen Klimawandels dauert die traditionelle Züchtung von Forstpflanzen zu lange. Um sich an die schnell wandelnden Bedingungen anzupassen, große Schadflächen zu vermeiden und den klimafitten Waldumbau voranzutreiben, ist die Versorgung mit geeigneten Baumsamen entscheidend. Das Pilotprojekt „SpruceSEA“ soll dabei helfen, der Forstpraxis schneller an den Klimawandel angepasste Forstpflanzen zur Verfügung zu stellen, als das bisher durch traditionelle Züchtung möglich war. SpruceSEA steht für Spruce Somatic Embryogenesis Application Austria. Bei dieser „Somatischen Embryogenese“ (SE) wird der Keim aus den Samen entnommen und im Labor vermehrt. Aus geringen Mengen von besonders wertvollem Saatgut kann so eine große Anzahl an Jungpflanzen gewonnen werden.
Das Projekt deckt die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum klimafitten Wald ab: (1) die Auswahl geeigneter Klone von besonders wüchsigen und trockenresistenten Genotypen, (2) die bereits in vorangegangenen Projekten gut untersucht wurden, (3) die Vermehrung der SE-Fichtensetzlinge im kommerziellen Maßstab in einer Pilotanlage, Aufzucht unter standardisierten Bedingungen und (4) die Überprüfung von Eigenschaften wie Wuchsleistung und Trockenstressresistenz über das Baumschulalter hinaus.
Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnten SE-Setzlinge in Zukunft in größerem Umfang im Wald eingesetzt werden, um unsere Wälder ertragreich und klimafit zu machen, und damit einen Nutzen für die gesamte Wertschöpfungskette und die Gesellschaft zu stiften. |