Zusammenfassung: Das Projekt FORGENIUS zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit von Wäldern angesichts sich ändernder Umweltbedingungen und gesellschaftlicher Anforderungen zu stärken.
Die Bedeutung der genetischen Ressourcen von Wäldern (Forest GenRes) wird in zahlreichen internationalen Abkommen und Strategien anerkannt, wie der Biodiversitätskonvention, der EU-Biodiversitätsstrategie und der EU-Waldstrategie. Diese Ressourcen werden vorwiegend in situ, also vor Ort, erhalten, was eine kontinuierliche Anpassung an Umweltveränderungen ermöglicht. Seit 1994 koordiniert das Europäische Programm für Waldgenetische Ressourcen (EUFORGEN) die Erfassung dieser Ressourcen in Form von Genetischen Erhaltungseinheiten (GCUs). Diese Einheiten repräsentieren Waldbestände, die an einzigartige Umweltbedingungen angepasst sind und über besondere genetische, phänotypische und ökologische Eigenschaften verfügen. Allerdings basieren Entscheidungen über die Aufnahme von Beständen in diese Sammlung oft auf nicht standardisierten, lokalen Beobachtungen statt auf wissenschaftlich fundierten Bewertungen.
FORGENIUS setzt hier an und verbessert die Datenmenge und -qualität im bestehenden europäischen Informationssystem für Waldgenetische Ressourcen (Forest GenRes). Durch den Einsatz modernster Methoden wie Genomik, Phänotypisierung, Fernerkundung und prädiktive Modelle werden neue Dienstleistungen für Nutzer innerhalb und außerhalb der Erhaltungsgemeinschaft geschaffen. Diese Dienstleistungen ermöglichen es, neue genetische Erhaltungseinheiten zu identifizieren und zu charakterisieren. Damit soll FORGENIUS als Vorbild für andere genetische Ressourcenprogramme in der EU und darüber hinaus dienen und das volle Potenzial dieser einzigartigen Sammlung erschließen. |