Zusammenfassung: Genetische und erste genomische Analysen von Tannen haben gezeigt, dass in dieser Forschung noch viel Potenzial steckt, weil erste Veröffentlichungen auf große Variation hinweisen. Die biologischen Grundlagen, warum manche Herkünfte bereits jetzt besser verwendbar sind, liegen aber noch weitgehend im Dunklen. Durch die Analyse des ganzen Genoms, d.h. aller Gene der Tanne können solche Grundlagen näher erforscht und die Forschung in eine zielführende Richtung gelenkt werden.
In diesem Projekt sollen „klimafitte Genvarianten“ der Weißtanne in österreichischen und südlichen Vorkommen (Südosteuropa/ Balkan, Südtirol/ev. Wallis) gesucht werden. Dazu werden einzelne Tannen aus diesen Herkünften und aus Österreich re-sequenziert, d.h. ihr Genom wird entschlüsselt und mit der bereits vorhandenen Genom-Sequenz intensiv verglichen, um ein Set von vielen tausend potenziell anpassungsrelevanten Genvarianten zu erstellen. Diese Varianten sollen in charakteristischen Tannenbeständen auf unterschiedlichen Standorten in Österreich und in inneralpinen Trockengebieten, aber auch in süd/südosteuropäischen Tannen gesucht und untersucht werden. Die Häufigkeiten der verschiedenen Genvarianten in den untersuchten Gegenden werden mit den klimatischen Gegebenheiten der Standorte verglichen. Dadurch können „klimafitte Genvarianten“ gefunden werden. Damit soll bei Projektende ein Set von Daten über potenziell besser an den Klimawandel angepasste Individuen und Herkünfte vorliegen. Durch genomische Analysen können somit in Zukunft damit weitere Einzelbäume und Tannenbestände in Österreich auf ihre Eignung im Klimawandel getestet werden, und südliches Tannen-Material kann für die Anbaueignung in Österreich selektiert werden. Damit können in weiterer Folge auch Samenplantagen angelegt werden. |