Zusammenfassung: In vielen Naturlandschaften spielen - neben den Abflüssen an der Oberfläche - auch eine schnelle Abflusskomponente im Untergrund (Zwischenabfluss; Subsurface Stormflow – SSF) eine wichtige Rolle. Dieser Beitrag zum Gesamtabfluss ist nur schwer quantifizierbar und vermutlich größer als bisher angenommen. Messungen hierzu sind aus unterschiedlichen Gründen sehr schwierig: Die Unzugänglichkeit des Untergrundes, die große räumliche Variabilität und Heterogenität, die variablen Quellen und die Tatsache, dass es sich um einen schwellengesteuerten Prozess handelt, der nur bei bestimmten Ereignissen stattfindet. Das vom FWF geförderte Projekt SSF-FORCING (I 5960-N) widmet sich dieser Problemstellung als Teil einer DFG/FWF Forschungsgruppe. Diese widmet sich dabei in verschiedenen Testregionen, wo Zwischenabfluss (SSF) einen dominanten Abflussprozess darstellt, seiner systematischen skalenübergreifenden Untersuchung. Um die Funktionsprinzipien des SSF zu erforschen, wird ein starker Schwerpunkt auf experimentelle Arbeiten gesetzt.
Das österreichische Teilprojekt A - SSF-FORCING, verortet am Institut für Naturgefahren (BFW) und am Arbeitsbereich für Wasserbau der Universität Innsbruck, konzentriert sich dabei auf die experimentelle und numerische Erforschung und Bewertung treibender Einflussfaktoren des Oberflächen- und Zwischenabflusses. Die Experimentierflächen werden dabei als kleinster gemeinsamer Nenner gesehen, um den SSF auf größerem Maßstab (Hang- und Einzugsgebietsebene) zu beurteilen. Es werden unterschiedliche Anfangs- und Randbedingungen sowie Boden- und Landnutzungseigenschaften untersucht. Ziel ist es, Schwellenwerte und damit mögliche Parametrisierungen zur Beschreibung der Prozessdynamik abzuleiten. Dieses Ziel wird durch neue, innovative Beregnungsexperimente verfolgt. Die Untersuchungen umfassen damit quantitative Messungen in Kombination mit qualitativen Bewertungen von Flüssen und Zuständen. |