Zusammenfassung: Die Fichte (Picea abies (L.) H. Karst.), die wirtschaftlich relevanteste und häufigste Baumart in österreichischen Wäldern, ist aufgrund ihrer flachen Wurzeln in der Wasserverfügbarkeit limitiert. Trockenheit und hohe Temperaturen begünstigen nicht nur Stress sondern auch ihr Risiko für Borkenkäferbefall. In den letzten Jahren haben Borkenkäferkalamitäten riesige Ausmaße erreicht.
Signaturen stabiler Isotope (C-13, O-18) in Jahrringen liefern detaillierte Informationen über vergangene Klimaschwankungen sowie über physiologische Reaktionen eines Baumes auf Umwelt- und geomorphologische Bedingungen (z.B. Verfügbarkeit und Nutzung von Bodenwasser). Dieses Wissen kann unser Verständnis zu bisherigen sowie zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels (Temperaturanstieg, Veränderungen der Niederschlagsmuster wie extreme Sommertrockenheit oder geringe Schneemengen) bedeutend verbessern. Studien in den USA haben gezeigt, dass Trockenstress bei Bäumen, gemessen durch die Baumring-Isotopenchronologie, eine gute Möglichkeit zur Vorhersage für die Anfälligkeit für späteren Borkenkäferbefall ist. Solche Informationen bieten die Grundlage für die Erstellung von Dürre- und Borkenkäfer-Risikokarten, die verknüpft mit Wachstumsmodellen die Entwicklung langfristiger Anpassungsstrategien an den Klimawandel für mögliche Klimaszenarien erleichtern. Damit wird sichergestellt, dass der österreichische Waldbestand seine zentrale Rolle als Ökosystemdienstleister, aber auch seinen Stellenwert in der österreichischen Wirtschaft behält.
Das Projekt wird die Auswirkungen des Klimawandels auf die Physiologie (Wassernutzungseffizienz, stomatäre Leitfähigkeit und photosynthetische Kapazität) der Fichte in Österreich empirisch ermitteln und, durch die Analyse stabiler Isotope von Baumringen, borkenkäfergefährdete Gebiete aufzeigen können. |